Die Terminhatz geht weiter. Eben noch spielten Joshua Kimmich und zahlreiche andere Bayern-Spieler für ihr Land, nun reisen sie zur Klub-WM und sollen dort viel Geld für ihren Klub verdienen - und möglichst den Titel holen.

Trikottausch: Hier noch im Dress der Nationalelf muss Joshua Kimmich schon am Sonntag wieder für den FC Bayern ran. IMAGO/Ulmer/Teamfoto
Joshua Kimmich hatte eben die letzte Frage zum 0:2 der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich und dem daraus resultierenden vierten und letzten Platz beim Finalturnier der Nations League beendet. Der Kapitän der DFB-Elf wollte sich nach seinem 101. Länderspiel umdrehen und gehen, doch ein Reporter wollte noch seine Meinung zur nun anstehenden Klub-WM wissen.
"In den zehn Tagen Urlaub vor der Nations League konnte ich mental etwas runterfahren, körperlich nicht so sehr, man macht ja trotzdem weiter etwas", setzte der 30-Jährige zur Erklärung an und setzte sie fort mit: "Dann sind wir von null auf hundert in diese zwei Spiele gestartet, haben wieder zwei, drei Tage frei, ehe es wieder von null auf hundert los geht."
Irre, denn bereits am morgigen Dienstag startet der Großteil des Bayern-Trosses nach Orlando, Florida, wo der Rekordmeister während der Klub-WM sein Domizil aufschlägt und von dort zu den einzelnen Spielen reist. Bayerns Auftakt steigt am kommenden Sonntag mit dem Spiel gegen Auckland City in Cincinnati, Ohio. Anpfiff ist um 18 Uhr deutscher Zeit, 12 Uhr mittags dort.
Laimer am Dienstag noch in der WM-Quali
Kimmich, der sich erst jüngst im großen kicker-Interview auf dieses neue Turnier gefreut hat, lässt auch jetzt keine Ausreden gelten: "Man muss seinen Körper ein bisschen austricksen, dann geht es schon", sagte er mit einem Augenzwinkern, ehe er sich am späten Sonntagnachmittag endgültig aus Stuttgart und vom DFB-Team verabschiedete.
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Abwarten, wie Bayerns Trainer Vincent Kompany mit ihm und den anderen Nationalspielern plant, wie viele davon schon in der Auftaktpartie gegen Auckland auf dem Platz stehen werden. Bei Vielspieler Kimmich käme es wenig überraschend. Bei anderen ist die Pause noch kürzer, Konrad Laimer etwa spielt noch am Dienstag mit Österreich in der WM-Qualifikation in San Marino und soll nachreisen.
Immerhin: In der Nations League brachte Frankreichs Trainer Didier Deschamps Michael Olise gegen Deutschland nur als Joker, prompt traf er. Auch Aleksandar Pavlovic und Leroy Sané wurden nicht mehr belastet, saßen die 90 Minuten auf der Bank, Serge Gnabry spielte nur wenige Minuten. Neben Kimmich ging aus Bayern-Sicht lediglich Neuzugang Jonathan Tah über die volle Distanz. Der andere Neue, Tom Bischof, dürfte ehe euphorisiert im Flieger in die USA sitzen, er feierte sein Länderspiel-Debüt.
Frank Linkesch