Zoom veröffentlicht AI Companion 3.0 – mit agentischen Fähigkeiten

vor 2 Stunden 1

KI-Agenten übernehmen Aufgaben selbstständig. Das gilt künftig auch für Zooms AI Companion. Er erscheint in Version 3.0. Mit dem Update kann der Assistent sowohl dem Nutzer der Zoom-Plattform selbst helfen, als auch beispielsweise im Kundenservice eingesetzt werden. Dort können Agenten etwa reagieren, wenn ein aufgebrachter Kunde keinen Zugang zu seinem Fitnessstudio bekommt, obwohl er doch Mitglied ist. Oder er begleitet Menschen dabei, ein neues Passwort für einen Dienst einzurichten. Alles ohne menschliche Hilfe und Arbeitskraft – freilich nur, solange alles reibungslos verläuft.

Einen KI-Agenten erstellen.

(Bild: emw)

Und grundsätzlich muss so ein KI-Agent natürlich auch erst einmal aufgesetzt werden. Das geht mit Zoom recht selbsterklärend. Man wählt einen Namen aus, gibt dem Agenten Zugriff auf Unterlagen und einen selbst erstellten oder ausgewählten Wissensschatz, man beschreibt ein Problem, wann der Agent reagieren soll, und gibt ihm einen Lösungsweg. Je nach Umfang eines Problems oder Umfang des eigenen Portfolios ist es also doch nicht ganz trivial, KI-Agenten einzusetzen. Sie wollen erstellt und betreut werden.

Dennoch: Ob Zoom oder Microsoft oder Salesforce, alle setzen auf die KI-Unterstützung im Kundenkontakt.

Zoom heißt bei den Zoomis, wie sich die Mitarbeiter nennen: It just works. Es funktioniert einfach. Und so sollen die neuen KI-Skills jedem zugutekommen, der die Plattform, Workplace oder die Business Services nutzt. "Mit AI Companion 3.0 kann unsere agentenbasierte KI den spezifischen Kontext, die Prioritäten und Ziele der Benutzer verstehen, um ihnen dabei zu helfen, Störfaktoren zu eliminieren, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und sinnvolle Geschäftsergebnisse zu erzielen", sagt Eric S. Yuan, Gründer und CEO von Zoom bei der hauseigenen Veranstaltung Zoomtopia.

KI soll sich dabei möglichst unauffällig in die Umgebung und Arbeitsabläufe einfügen. Der AI Companion ist mit zahlreichen Drittanbieter-Diensten kompatibel. Klar, dass er auch Meetings oder einen Chatverlauf zusammenfassen und Informationen verschiedener Herkunft suchen kann. Chatbasierte KI-Funktionen sind ohnehin bereits seit langem integriert. Was der AI Companion ausgibt, lässt sich zudem immer auch bearbeiten.

Was Zoom zudem immer betont: es werden keine Daten der Nutzer und Kunden für das Training von KI-Modellen genutzt. Grundsätzlich arbeitet Zoom mit Modellen anderer Anbieter. Sowohl proprietäre Modelle wie OpenAIs GPT-5 und Anthropics Claude sind eingebunden, als auch Metas Llama und darauf aufbauende eigene spezialisierte Small Language Modelle. Um immer das richtige Modell für eine Aufgabe zu finden, bietet Zoom eine Orchestrierung der Modelle. Sie sprechen auch von einer Federation. Funktionen, wie Memory oder Reasoning kommen ohnehin mit den Modellen daher.

Da Zoom kein Hersteller im eigentlichen Sinne ist, sieht sich das Unternehmen vor regulatorischen Auflagen gefeit. Der AI Act etwa sieht Provider in der Verantwortung für ihre Modelle, allerdings auch Nutzer der Modelle, sobald diese Veränderungen vornehmen.

Zoom unterstützt das Model Context Protocol, was Kunden die Möglichkeit bieten soll, eigene Werkzeuge basierend auf den Agenten zu erstellen. Der AI Companion 3.0 soll im November verfügbar sein.

Zusätzliche Kosten sollen den bereits zahlenden Zoom-Kunden bei dem integrierten Agenten nicht entstehen. Ein Custom AI Companion kostet 12 US-Dollar im Monat.

Zoom-Agent bei WhatsApp.

(Bild: emw)

Für Zoom Business Services gibt es dann auch die Möglichkeit, einem sprechenden KI-Agenten eine ausgewählte Stimme zu geben, sowie die oben beschriebenen Kundenserviceagenten zu erstellen. Der Agent ist dann bei Bedarf etwa auch über WhatsApp erreichbar.

Transparenzhinweis: Die Autorin wurde vor der Zoomtopia eingeladen, um die Neuheiten vorab zu sehen. Vorgaben zur Art und zum Umfang unserer Berichterstattung gab es nicht.

(emw)

Gesamten Artikel lesen