Wück: "Wir werden hinterherlaufen und leiden müssen"

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Die Regenerationszeit nach dem Abnutzungskampf gegen Frankreich ist kurz. Klar ist aber, dass die Aufgabe für die deutsche Elf im Halbfinale nicht einfacher wird.

 Verteidigerin Verteidigerin Carlotta Wamser und Bundestrainer Christian Wück.

Im Dialog: Verteidigerin Verteidigerin Carlotta Wamser und Bundestrainer Christian Wück. IMAGO/Jan Huebner

Aus Zürich berichtet Gunnar Meggers

Die Physios der deutschen Mannschaft haben in diesen Tagen reichlich Arbeit im Team Camp. Viel Zeit bleibt den deutschen Nationalspielerinnen nicht mehr, um sich von dem denkwürdigen Viertelfinale am Samstag gegen Frankreich zu erholen. "Die Eistonne ist ein wichtiges Thema", erzählt Bundestrainer Christian Wück. "Wir haben nicht viel Zeit zur Regeneration."

Das Pensum auf dem Trainingsplatz in Zürich wurde entsprechend angepasst. Weniger ist in diesem Fall mehr, um am Mittwochabend (21 Uhr) im Halbfinale gegen Spanien im Letzigrund wieder frisch zu sein - nicht nur physisch, sondern auch mental. "Das spielt eine große Rolle", betont Wück, der "froh ist, dass wir erst am Mittwochabend spielen. Wir müssen mental frisch werden und zu 100 Prozent bereit sein."

Die Spanierinnen, die bei dieser EM alle vier Spiele gewonnen haben, stehen erst seit dem heutigen Dienstag im Fokus der Vorbereitung. Große Geheimnisse gibt es ohnehin nicht mehr. Wück: "Jeder kennt die Spanierinnen mit ihrem Kurzpassspiel. Das zeichnet sie aus. Wir werden viel hinterherlaufen und leiden müssen. Aber wir müssen die richtigen Momente abwarten und ergreifen, um unser Spiel durchzusetzen." Im Gegensatz zum Frankreich-Spiel, als es wegen der langen Strecke in Unterzahl nicht möglich war, wolle die DFB-Elf am Mittwoch gegen den amtierenden Weltmeister "auch mit Ball stattfinden und aktiv den Ball erobern", wie es der Bundestrainer formuliert.

Die Personaldecke ist dünn

Personell ist die Situation vor dem EM-Halbfinale nicht optimal: Kathrin Hendrich ist nach ihrer Roten Karte aus dem Viertelfinale ebenso gesperrt wie Vize-Kapitänin Sjoeke Nüsken, die sich gegen Frankreich ihre zweite Gelbe Karte des Turniers abholte. Kapitänin Giulia Gwinn fällt mit seiner Innenbandverletzung aus dem ersten Gruppenspiel gegen Polen ohnehin aus und Verteidigerin Sarai Linder zog sich am Samstag bei einem unglücklichen Zweikampf einen Kapsel-Band-Verletzung am linken Sprunggelenk zu. Das Sprunggelenk habe sich zwar mittlerweile wieder beruhigt, berichtet der Bundestrainer, ein Einsatz am Mittwoch sei aber ausgeschlossen. Ob Linder im Falle des Finaleinzugs am Sonntag spielen könnte, ist sehr fraglich.

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In die Startelf zurückkehren könnte aber Carlotta Wamser. Die Verteidigerin von Bayer Leverkusen war nach ihrer Roten Karte gegen Schweden im Viertelfinale gesperrt, ist im Halbfinale aber wieder spielberechtigt.

Zuletzt trafen Deutschland und Spanien am 9. August 2024 bei den Olympischen Spielen in Frankreich im Spiel um Platz 3 aufeinander. Das deutsche Team gewann durch ein Elfmetertor von Giulia Gwinn das Spiel - und damit die Bronzemedaille. Bei der EM 2022 siegte die deutsche Mannschaft im zweiten Vorrundenspiel mit 2:0 gegen Spanien. Für die Tore im Londoner Stadtteil Brentford sorgten damals Klara Bühl und Alexandra Popp.

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