Als eher auswärtsschwaches Team nun zum aufstrebenden 1. FC Köln reisen zu müssen, gehört sicher nicht zu den leichteren Aufgaben in diesen Tagen. Doch trotz zweier Niederlagen aus den jüngsten beiden Begegnungen will 96 beim Bundesliga-Absteiger zurück in die Erfolgsspur finden...
Zuletzt mit zwei Niederlagen in Serie: Trainer Stefan Leitl und Hannover 96. IMAGO/DeFodi Images
Zwei schmerzhafte Pleiten in Folge, das Abrutschen von der Tabellenspitze aus den Aufstiegsrängen als Folge - es läuft nicht gerade rund in Hannover. "Wir gucken nicht primär auf die Tabelle", zeigt Mittelfeldspieler Max Christiansen jedoch Stehvermögen und richtet hochmotiviert den Blick nach vorne: "Wir schauen, dass wir in Köln wieder punkten. Wir können es kaum erwarten, es wird ein geiles Spiel." Und dazu ein echtes Verfolgerduell, fordert doch der aktuelle Fünfte den Vierten. Der "Effzeh" und 96 - zwei von vielen Mitstreitern um ein Ticket in die Bundesliga. Christiansen: "Die Hälfte der Liga will hoch, es gibt große Konkurrenz, viele Ansprüche. Wir gucken, dass wir dabei sind."
"Der Rahmen könnte nicht besser sein"
Am Rhein stellt sich mit Hannover das drittschlechteste Auswärtsteam der Liga vor. Für Stefan Leitl ist dieser Fakt weniger von Bedeutung, wenngleich die Auswärtspunkte in der Endabrechnung fehlen könnten, um den großen Sprung zu machen. "Wir wollen die passende Antwort geben und drei Punkte mitnehmen. Wir sind Vierter, haben schon 22 Punkte. Es gibt keinen Grund, kein Selbstvertrauen zu haben", so der Trainer.
Das Spiel in Müngersdorf wird ausverkauft sein, mit 5000 eigenen Anhängern wird 96 dabei von einem Zehntel der Zuschauer unterstützt werden. Es herrscht Erstliga-Atmosphäre. Leitl: "Der Rahmen könnte nicht besser sein." Die sportliche Aufgabe aber auch kaum schwieriger. "Wir treffen auf eine Mannschaft, die nach ihrer taktischen Umstellung an Stabilität gewonnen hat. Die Kölner haben in den einzelnen Spielphasen sehr gute Momente, das macht die Sache sicher schwer."
Beide Teams verzeichnen die gleiche Punktzahl aus den letzten fünf Spielen - deren neun. "Dinge wie Tagesform, Fehlervermeidung werden wichtig sein, wenn man erfolgreich sein will", so Leitl. Taktisch können die Hannoveraner nach Ansicht ihres Coachs flexibel agieren. Ob im 3-5-2 oder 4-4-2 - "in beiden Grundordnungen können wir das Spiel gestalten, wir haben schon gewisse Dinge im Kopf", lässt sich der 47-Jährige nicht zu tief in die Karten schauen.
Ezeh muss passen
Nicht wirklich auf einen grünen Zweig kommt unterdessen nach wie vor Brooklyn Ezeh bei den "Roten". Der Linksverteidiger muss wegen einer Sprunggelenkverletzung, die er sich im jüngsten Spiel mit der U23 bei Waldhof Mannheim (1:2) zugezogen hatte, passen. Aber, so der Lichtblick für Leitl: "Bis auf ihn sind alle Spieler dabei, alle haben problemlos trainiert. Auch Bartek Wdowik, der seinen grippalen Infekt überwunden hat."
Michael Richter