Auch nach fünf Spieltagen nimmt die Champions-League-Tabelle noch nicht wirklich Formen an. Wie stehen die Chancen der fünf Bundesligisten? Ein Überblick.
Den BVB und den VfB trennen in der Champions-League-Tabelle acht Punkte - und 23 Plätze. imago images (3)
Borussia Dortmund: 4. Platz, 12 Punkte
Eine große Schlagzeile war es am Mittwochabend nicht, doch gerechtfertigt wäre sie gewesen: Borussia Dortmund steht nach dem 3:0-Sieg bei Dinamo Zagreb vorzeitig in der K.-o.-Phase der Champions League. Zwar lassen sich via Tabellenrechner noch Konstellationen erstellen, in denen der BVB aus den Top 24 rutscht, diese sind aber extrem theoretischer Natur.
Laut Sportdaten-Anbieter Opta, der die Ligaphase vor dem Start 50.000-mal simulierte, genügen elf Punkte zu 100, zehn zu 99 und neun zu 69 Prozent, um die neue Ligaphase zu überstehen - der BVB hat bereits zwölf.
Deswegen gibt es an den abschließenden drei Spieltagen nur noch ein Ziel: mindestens Achter werden und damit die K.-o.-Runden-Play-offs zu überspringen. Laut Opta sind dafür 17 Punkte immer ausreichend, 16 Punkte zu 98 und 15 Punkte zu 73 Prozent. Ein Sieg würde dem Vorjahresfinalisten also vermutlich schon reichen, um ins Achtelfinale einzuziehen.
Restprogramm:
FC Barcelona (H, 11. Dezember, 21 Uhr)
FC Bologna (A, 21. Januar 21 Uhr)
Schachtar Donezk (H, 29. Januar, 21 Uhr)
Bayer 04 Leverkusen: 6. Platz, zehn Punkte
Auch Bayer 04 Leverkusen kann nach dem 5:0 gegen Salzburg mit den Millionen fürs Weiterkommen planen. Zehn Punkte sollten einen Platz unter den ersten 24 Teams garantieren, als Sechster geht der Blick aber wie beim BVB eher Richtung Top 8. Auf jeden Fall hat sich die Elf von Trainer Xabi Alonso vor den anspruchsvollen nächsten beiden Aufgaben vom größten Druck befreit.
Restprogramm:
Inter Mailand (H, 10. Dezember, 21 Uhr)
Atletico Madrid (A, 21. Januar, 21 Uhr)
Sparta Prag (H, 29. Januar, 21 Uhr)
FC Bayern: 13. Platz, neun Punkte
Für den FC Bayern ging es schon vor dem Heimspiel gegen Paris Saint-Germain selbstbewusst um eine Top-8-Platzierung, nach dem 1:0-Sieg und angesichts des vergleichsweise leichten Restprogramms erst recht, auch wenn immer noch fünf Klubs zwischen dem Strich und dem Rekordmeister liegen. Mit drei Siegen wären die Münchner auf der sichereren Seite, sehr wahrscheinlich könnten sie sich bei zwei Dreiern auch ein Remis leisten.
Restprogramm:
Schachtar Donezk (A, auf Schalke, 10. Dezember, 21 Uhr)
Feyenoord Rotterdam - FC Bayern (A, 22. Januar, 21 Uhr)
Slovan Bratislava (H, 29. Januar, 21 Uhr)
VfB Stuttgart: 27. Platz, vier Punkte
Der VfB hat das Kunststück vollbracht, in einer 36er Liga trotz einer 1:5-Niederlage keinen Platz abzurutschen. Das war es aber auch mit den guten Nachrichten aus Belgrad. "Mindestens vier, eher fünf, sechs Punkte" forderte Trainer Sebastian Hoeneß vor der Partie fürs Weiterkommen, wobei vier jetzt kaum noch reichen werden, womöglich nicht mal fünf. Denn: Noch bitterer als die Niederlage an sich ist für die Stuttgarter, dass sie ihre Tordifferenz völlig zerschossen haben.
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vor 4 Stunden 10:45 Minuten
Der Einbruch nach der Pause wäre schon im alten Format, als zunächst der direkte Vergleich bei Punktgleichheit ausschlaggebend war, ungünstig gewesen, im neuen ist er beinahe "unverzeihlich". Es ist davon auszugehen, dass nach acht Spieltagen zahlreiche Mannschaften in verschiedenen Tabellenregionen punktgleich sein werden. Und jetzt gibt es nur noch fünf Mannschaften, die eine schlechtere Tordifferenz haben als der VfB. Was Mut macht: Gegen zwei davon spielt er selbst noch. Was wehtut: Ein Team aus dem Quintett ist Roter Stern.
Restprogramm:
Young Boys Bern (H, 11. Dezember, 21 Uhr)
Slovan Bratislava (A, 21. Januar, 21 Uhr)
Paris Saint-Germain (H, 29. Januar, 21 Uhr)
RB Leipzig: 34. Platz, null Punkte
Dass neun Punkte bei den Opta-Rechenspielen zu 69 Prozent fürs Weiterkommen genügen, ist ein letzter Hoffnungsschimmer für RB Leipzig, das nach dem 0:1 bei Inter Mailand eines von nur noch drei punktlosen Teams ist (neben Bern und Bratislava). Ex-Trainer Ralph Hasenhüttl hat Recht, wenn er sagt: "Ich finde das sehr unfair, wenn ich sehe, welche Gegner Leipzig im Vergleich zu anderen Mannschaften hat - sie haben ein wahnsinnig schweres Programm."
Besserung ist nur bedingt in Sicht, und so muss sich die Bundesliga wohl von mindestens einem Team nach der Ligaphase verabschieden - was auch den Kampf um einen zusätzlichen Champions-League-Platz, der in der Vorsaison erst die Teilnahme von fünf Bundesligisten ermöglichte, deutlich erschweren würde. Belohnt werden auch in diesem Jahr die beiden Verbände, die im Europapokal am besten abschneiden.
Restprogramm:
Aston Villa (H, 10. Dezember, 21 Uhr)
Sporting Lissabon (H, 22. Januar, 18.45 Uhr)
Sturm Graz - RB Leipzig (A, 29. Januar, 21 Uhr)