Wegen eines Zwists im bestehenden Präsidium hatte der VfL Bochum eine Neuwahl angesetzt. Das Ergebnis am Samstag: "Team Zukunft" hat gewonnen. Andreas Luthe winkt nun die Klubspitze.

Das neu gewählte Präsidium: Franz-Josef Jupp Tenhagen, Christian Stenneken, Andreas Luthe, Bettina Stratmann, Till Grönemeyer, Hans-Peter Villis und Fabian Budde (v. li.). IMAGO/Revierfoto
Gut ein Jahr liegt für Andreas Luthe zwischen seinen größten Erfolgen für den VfL Bochum. Als Relegationsheld hat er sich bereits Ende Mai 2024 einen Platz in den Geschichtsbüchern des Klubs gesichert.
Am Samstag gewann der ehemalige Torwart auch das Duell auf der Funktionärsebene. Nach einem Zwist im alten Präsidium war es in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung zur Neuwahl gekommen. Dabei setzte sich der 38-Jährige gegen ein Team namens "Wir für den VfL" unter anderem mit Amtsinhaber Uwe Tigges, dem einstigen Bundesliga-Profi und VfL-Manager Thomas Ernst sowie Ex-Mannschaftsarzt Karl-Heinz Bauer durch. Auf die Gruppe von Luthe entfielen rund 64 Prozent der fast 2.000 abgegebenen Stimmen. Zum Gewinner-Team gehört auch der langjährige Klub-Vorsitzende Hans-Peter Villis, der allerdings Luthe in den Mittelpunkt stellte.
Etwas mehr als zwölf Monate nach dem Ende seiner Karriere als Fußballer hat der frühere Schlussmann damit die Seiten gewechselt. Er steht nicht mehr zwischen den Pfosten, sondern hat sich einen Posten im Präsidium des Zweitligisten gesichert. Sehr wahrscheinlich wird er von dem achtköpfigen Kontrollgremium in den kommenden Tagen sogar an die Klubspitze gewählt.
Luthe ist auch als Coach und Berater für Unternehmen tätig
"Ich wäre bereit, im eingetragenen Verein den Vorsitz zu übernehmen", sagte Luthe vor den Mitgliedern. Dass er in Augsburg lebt, sei aus seiner Sicht kein Problem. Seine Tätigkeit als Coach und Berater für Unternehmen lasse sich gut mit dem Ehrenamt beim VfL vereinbaren. Inklusive Jugendzeit hat Luthe in zwei Perioden mehr als 15 Jahre in Bochum gespielt.
Zwischenzeitlich trug er das Trikot des FC Augsburg, von Union Berlin und des 1. FC Kaiserslautern. Parallel studierte er Betriebswirtschaft und Wirtschaftspsychologie, engagierte sich in der Spielergewerkschaft VDV und in der DFL-Taskforce.

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In Bochum will er nun vor allem seine sportliche Expertise einbringen. "Wir werden nicht alles neu machen", bekräftigte Luthe, der nach dem Bochumer Bundesliga-Abstieg aber mit einem wachsamen Auge auf alle Entwicklungen schauen möchte. Gesetzt ist in jedem Fall das Führungstrio mit Trainer Dieter Hecking sowie den Geschäftsführer Dirk Dufner und Ilja Kaenzig, dem nicht nur Luthe sein Vertrauen schenkt.
Philipp Rentsch