USA: Inhaftierte Ex-Schwägerin von Karoline Leavitt wehrt sich gegen Anschuldigungen

vor 2 Tage 5

Die US-Einwanderungsbehörde ICE setzt mit aller Härte die Migrationspläne von US-Präsident Donald Trump um – auch wenn es um Familienmitglieder der US-Regierung geht. Nun hat sich eine Betroffene in der »Washington Post«  zu Wort gemeldet, die von ICE bereits im November festgenommen wurde: Bruna Ferreira, die aus Brasilien stammende Ex-Schwägerin von Trumps Pressesprecherin Karoline Leavitt.

Ferreira hat einen elfjährigen Sohn mit Michael Leavitt, dem Bruder der Pressesprecherin. Vom Vater lebt sie seit 2015 getrennt, sie teilen sich laut ihren Aussagen die Betreuung des Sohnes. Auch Gerichtsakten belegen das geteilte Sorgerecht.

Das Weiße Haus stellt das anders dar. Seit ihrer Verhaftung skizziert Leavitt von Ferreira das Bild einer abwesenden Mutter, die seit Jahren keinen Kontakt mehr zu Leavitts Familie habe. Mit ihrem Sohn habe Ferreira seit Jahren nicht zusammengelebt. Auch soll es früher eine Verhaftung wegen »Körperverletzung« gegeben haben, teilte das Weiße Haus mit – legte auf Nachfrage jedoch keine Dokumente vor.

»Ich habe ihr vertraut«

Aus ihrer Haft in einem abgelegenen Internierungslager in Louisiana erzählte Ferreira nun, wie sie versucht habe, ein freundschaftliches Verhältnis zur Familie Leavitt aufrechtzuerhalten. Sie wehrt sich zugleich dagegen, von Leavitt als Kriminelle dargestellt zu werden. Sie habe Karoline einst gebeten, die Patin ihrer Schwester zu werden, sagte sie der »Washington Post«. »Das war ein Fehler, ich habe ihr vertraut. … Warum sie diese Geschichte erfinden, ist mir völlig unverständlich.«

Ferreira sagt, sie habe Leavitt zur Taufpatin ihres Sohnes gewählt und ihm ermöglicht, bei der Ostereiersuche im Weißen Haus im vergangenen Frühjahr dabei zu sein. Und sie habe alles darangesetzt, dass er im Januar an Leavitts Hochzeit teilnehmen konnte. In einem Statement  beklagte auch Michael Leavitt, sein Sohn habe seit der Festnahme nicht mit seiner Mutter sprechen können.

Die 33-Jährige wurde am 12. November von der US-Einwanderungsbehörde ICE festgenommen. Mehr über das Vorgehen der teils paramilitärisch auftretenden ICE-Trupps lesen Sie hier.

Ferreira sagt, es sei beleidigend, in orangefarbener Gefängniskleidung zu sitzen und mit der möglichen Abschiebung nach Brasilien zu rechnen, nachdem sie fast ihr ganzes Leben in den Vereinigten Staaten verbracht habe, während die Trump-Regierung sie als Kriminelle darstelle. Sie befindet sich wegen illegalen Aufenthalts in den Vereinigten Staaten in Haft – eine Ordnungswidrigkeit –, nachdem sie als Kind ihr Visum überzogen hatte. Ferreiras Verteidiger betont, dass sie keine Vorstrafen habe und zum Zeitpunkt ihrer Festnahme gerade versucht habe, eine Aufenthaltsgenehmigung zu erlangen.

Gesamten Artikel lesen