Trump droht mit Zöllen in Höhe von 50 Prozent, sollte China seine geplanten Gegenzölle nicht zurücknehmen. Zugleich stellt er anderen Staaten Verhandlungen in Aussicht.
7. April 2025, 22:53 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, ata
US-Präsident Donald Trump hat den Handelskonflikt mit China durch Androhung neuer drastischer Zölle weiter verschärft. Er warnte China, dass er zusätzliche Zölle von 50 Prozent auf chinesische Importe verhängen werde, sollte Peking seine Vergeltungszölle auf US-Produkte nicht zurückziehen. Trump sagte zudem, dass es keine weiteren Gespräche mit China über die Handelspolitik geben werde.
Mit anderen betroffenen Ländern sollten indessen "unverzüglich" Verhandlungen beginnen, kündigte der US-Präsident an. Der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats der USA, Kevin Hassett, hatte zuvor dem US-Sender CNN gesagt, dass mehr als 50 Länder Kontakt zum Weißen Haus aufgenommen hätten, um Zollerleichterungen auszuhandeln.
Trump hatte mit seinen in der vergangenen Woche
verhängten Zöllen gegen die meisten Waren aus fast allen Ländern die
Furcht vor einer globalen Rezession geschürt und einen Börsencrash
ausgelöst. Auch in den USA selbst wuchsen die Ängste vor einem neuen
deutlichen Anstieg der Verbraucherpreise und einer Schwächung der
eigenen Wirtschaft.
Der US-Präsident gab angesichts dieser Sorgen
erneut Durchhalteparolen aus. "Seid nicht schwach! Seid nicht
dumm! Seid keine Panikbesessenen", appellierte Trump auf seinem
Onlinenetzwerk Truth Social an die US-Bevölkerung. Mit Stärke, Mut und
Geduld würde alles großartig werden.
Zölle von 104 Prozent
Seit Samstag gilt bereits der generelle "Mindestsatz" von zehn Prozent für Einfuhren in die USA. Er addiert sich zu bevor bereits bestehenden Zöllen hinzu. Ab Mittwoch werden dann 60 Staaten, darunter die EU, Japan und China, mit noch höheren Zöllen belegt. Für Einfuhren aus der Europäischen Union gilt dann ein genereller 20-prozentiger Aufschlag.
Für Importe aus China hatte Trump einen zusätzlichen Aufschlag von 34 Prozent verhängt, der ebenfalls ab Mittwoch gelten soll. Die chinesische Regierung hatte darauf mit einem Vergeltungszoll auf US-Einfuhren in gleicher Höhe reagiert, der am Donnerstag wirksam werden soll. Trump reagierte erbost auf diese chinesische Antwort.
Peking habe seine Warnung vor Vergeltungsmaßnahmen missachtet, schrieb er auf Truth Social und bezeichnete China als "größten Missbrauchstäter von allen" in der Handelspolitik. Nach Angaben des Weißen Hauses würden die 50 Prozent zu den Aufschlägen von bereits bestehenden 34 Prozent hinzukommen. Zusammen mit bereits zuvor von Trump eingeführten Zusatzzöllen von 20 Prozent gegen China würden sich damit die seit seiner Amtseinführung vor weniger als drei Monaten verhängten neuen Importaufschläge für chinesische Einfuhren auf 104 Prozent summieren.