US-Sammelklage: AirPods Pro 1 sind zu knackig

vor 6 Stunden 1

Sammelklagen von Kunden gegen Apple sind in den USA nichts Neues. Wenn gröbere Probleme mit der Hard- und Software des iPhone-Konzerns auftreten, finden sich oftmals schnell User zusammen, die mittels spezialisierter Anwaltskanzleien auf Schadenersatz pochen. Das ist nun auch bei den AirPods Pro der ersten Generation der Fall: Ein störendes Knackproblem, das mindestens seit 2020 bekannt ist, wurde nun in Kalifornien zum Anlass einer neuerlichen Sammelklage gegen Apple. Die Klage wurde bereits vor einigen Wochen beim United States District Court für den nördlichen Distrikt Kaliforniens eingereicht und geht von insgesamt drei Apple-Kunden aus, die das Problem hatten – und nun andere Menschen mit Wohnsitz in den USA suchen, denen es genauso erging.

Die knackenden AirPods Pro hatten offenbar mit Verschmutzungsproblemen an den Mikrofonen der aktiven Geräuschunterdrückung (Active Noise Cancellation, ANC) der AirPods Pro 1 zu tun. Das hatte auch Apple bereits in einem Supportdokument eingeräumt. "Knister- und Statikgeräusche" könnten dann auftreten. "Manchmal können sich Fremdkörper oder Ohrenschmalz ansammeln", so Apple. Weiterhin soll es aber auch mögliche Softwareprobleme gegeben haben, die Apple mittels Firmware-Update beheben wollte.

In der Praxis machte sich das Problem bei den in zweiter Generation aktuell 280 Euro teuren Stöpseln beim ganz normalen Tragen bemerkbar: Plötzlich kam es zu den Knacksern. Diese konnten auch unangenehm laut ausfallen und machten die Benutzung unmöglich – manchmal half es, die AirPods Pro zu entnehmen und wieder ins Ohr einzusetzen. Teilweise trat das Problem dann aber später wieder auf. Auch ein Modell in der Mac & i-Redaktion zeigte dieses Verhalten. Hier half die Reinigung, doch sporadisch trat es weiterhin auf. Wirklich gelöst wurde der Fehler nur durch den Wechsel auf die neuern AirPods Pro 2, bei denen Apple offenbar an der Mikrofonabdeckung geschraubt hat.

In der Sammelklage heißt es nun, Apple habe den "Audiodefekt" der AirPods Pro 1 bereits eingeräumt. Zitiert werden dabei besagte Supportdokumente. Apple habe die Geräte jedoch weiter verkauft – von Oktober 2019 bis September 2022. "Vernunftbegabte Kunden wie die Kläger hätten die AirPods Pro 1 nicht gekauft, hätten sie gewusst, dass Apples Darstellungen der Audiofunktionalität und Qualität falsch und irreführend waren", heißt es in der Klage. Die Kläger stammen aus den Bundesstaaten Texas, Ohio und Pennsylvania. Ziel ist es, von Apple wie erwähnt Schadenersatz zu erhalten.

Laut der Kläger liegt die Summe der Ansprüche bei über 5 Millionen US-Dollar und die mögliche Sammelklage könne mehr als 100 Personen betreffen. Noch ist unklar, ob die Kläger mit ihrem Ziel durchkommen, der Vorgang wirklich zu einer Sammelklage zu machen – das hat das zuständige Gericht zu entscheiden. Dann drohen Apple möglicherweise Strafen in ein- bis dreistelliger Millionenhöhe, denn die AirPods Pro 1 haben sich sehr gut verkauft. Der Konzern hat zu der Klage bislang keine Stellung genommen. Oftmals enden solche Vorgänge mit einer außergerichtlichen Einigung, bei der Apple sich – ohne Anerkenntnis einer Rechtspflicht – zur Zahlung eines Schadenersatzes bereiterklärt, plus Anwaltskosten.

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(bsc)

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