Im Iran ist erneut ein Mann wegen angeblicher Spionagetätigkeit für Israel hingerichtet worden. Seit den Angriffen Israels nimmt die Zahl der Exekutionen zu.
23. Juni 2025, 8:01 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, Reuters, lk
Im Iran ist ein weiterer Mann wegen angeblicher Zusammenarbeit mit dem israelischen Geheimdienst Mossad hingerichtet worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim. Demnach war der Mann bereits Ende 2023 festgenommen worden. Er habe ein "Cyber-Team mit Verbindungen zum Mossad" geleitet, hieß es zur Begründung.
Bereits am Sonntag war nach Angaben der Justiz-Webseite Misan Online ein Mann hingerichtet worden. Auch ihm wurde Spionage für den Mossad vorgeworfen. Das Todesurteil sei vom Obersten Gericht bestätigt worden, der Mann habe laut Justiz einen vollständigen Strafprozess durchlaufen. Weitere Details, etwa zum Ort der Exekution, wurden nicht genannt.
Seit dem Beginn des israelischen Großangriffs auf iranisches Gebiet am 13. Juni hat die Justiz mehrere mutmaßliche Spione hinrichten lassen. Zudem seien am Sonntag drei weitere Personen in der Provinz Kermanschah festgenommen worden. Einer der Männer soll aus einem europäischen Land stammen. In der Nacht zum Sonntag hatten sich erstmals auch die USA militärisch in den andauernden Konflikt zwischen Israel und dem Iran eingeschaltet und drei iranische Atomanlagen bombardiert.
Laut der Nachrichtenagentur der Menschenrechtsaktivisten HRANA hat das iranische Regime im Jahr 2024 bereits 930 Menschen in Gefängnissen hinrichten lassen – so viele wie seit zwölf Jahren nicht mehr. Öffentlich bestätigt wurden davon nur rund sechs Prozent. Menschenrechtsorganisationen werfen der iranischen Führung mangelnde Transparenz vor und kritisieren, dass Hinrichtungen gezielt zur Einschüchterung und politischen Repression eingesetzt würden – insbesondere in Zeiten äußerer Konflikte.