Ukraine-Krieg: US-Sondergesandter Keith Kellogg kritisiert Russlands Raketenschlag auf Sumy

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Der US-Sondergesandte für die Ukraine, Keith Kellogg, hat den jüngsten russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Sumy scharf kritisiert. Ukrainischen Angaben zufolge waren bei dem Angriff am Palmsonntag mehr als 30 Menschen gestorben und über 80 verletzt worden. »Als früherer militärischer Befehlshaber verstehe ich etwas von Zielplanung, und das hier ist falsch«, schrieb Kellogg auf X. »Der heutige Angriff der russischen Streitkräfte gegen zivile Ziele in Sumy überschreitet die Grenzen des Anstands.« Es seien »zahlreiche Zivilisten getötet und verwundet« worden.

Das russische Militär hatte am Sonntagvormittag das belebte Zentrum der im Osten der Ukraine gelegenen Großstadt nach Angaben von Rettungskräften mit ballistischen Raketen angegriffen. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete unter anderem von mehreren Leichen, die mitten auf einer Straßenkreuzung lagen. Der Angriff auf das Stadtzentrum erfolgte nur zwei Tage nach einem Treffen des US-Sondergesandten Steve Witkoff mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin.

EU-Ratspräsident António Costa sprach auf Bluesky  von einem »kriminellen Angriff«. Russland führe seine »Gewaltkampagne« fort, kritisierte er, und beweise »einmal mehr, dass es diesen Krieg nur deshalb gibt und er nur deshalb weitergeht, weil Russland dies will«.

Auch Olaf Scholz äußert sich

Der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz sprach in einer Mitteilung von »schrecklichen« Bildern. »Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer und Verletzten«, so Scholz. Derartige russische Angriffe zeigten, wie es um die angebliche russische Friedensbereitschaft bestellt sei. »Wir sehen stattdessen, dass Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine erbarmungslos fortsetzt«.

Ähnlich äußerte sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Er wertete die Attacke als Beleg dafür, dass Russland Menschenleben, aber auch das Völkerrecht und die diplomatischen Bemühungen von US-Präsident Donald Trump missachte.

Sumy steht seit einigen Wochen verstärkt unter russischem Beschuss, nachdem russische Truppen das ukrainische Militär aus der benachbarten russischen Region Kursk stark zurückgedrängt hatten. Sumy, das etwa 50 Kilometer hinter der Grenze zwischen der Ukraine und Russland liegt, war zuvor von heftigen russischen Angriffen weitgehend verschont geblieben.

Die Behörden der Stadt Sumy teilten am Sonntag mit, dass ein Krisenstab eingerichtet worden sei. Es gab demnach Schäden an Straßen, Häusern, einer Ausbildungseinrichtung und mehreren Autos.

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