17 Jahre nach dem Gewinn des League Cups und 41 Jahre nach dem letzten internationalen Titel hat Tottenham Hotspur die Europa League gewonnen. Ein ganz besonderer Erfolg war es für Heung-Min Son, für den sich Trainer Ange Postecoglou diesen Tag so sehr gewünscht hatte.

Premiere für Son: Der Südkoreaner hebt den ersten Vereinstitel seiner Karriere in die Luft. IMAGO/Insidefoto
Der Bann ist gebrochen, die Spurs haben ihren lang ersehnten Titel. Mit viel Kampf und der nötigen Portion Glück setzte sich Tottenham Hotspur im Finale der Europa League gegen Manchester United mit 1:0 durch und brachte dem Klub den ersten Titel seit dem League Cup 2007.
Der frühere Wolfsburger Micky van de Ven sprach nach dem Sieg bei RTL von "einem unglaublichen Gefühl" - der Niederländer selbst hatte mit einer artistischen Rettungstat großen Anteil am Erfolg gehabt. Die massive Erleichterung war allen Spielern, die aufgrund ihrer schwachen Leistungen in der Liga jede Menge Kritik hatten einstecken müssen, nach dem Spiel förmlich anzusehen. Der schwache Platz 17 in der Liga geriet an diesem Abend ganz weit in den Hintergrund. "Dass wir das jetzt an die Fans und auch an unsere Mannschaft zurückgegeben können, ist unglaublich. Wir haben so eine schwere Saison gehabt", fuhr der Niederländer fort.
Ich wollte einen Tag wie diesen für Sonny. Er hat in den letzten zehn Jahren alles getan, was er konnte.
Trainer Ange Postecoglou hatte es über die Saison hinweg regelmäßig angekündigt, er würde in seinem zweiten Jahr immer etwas gewinnen. "Ich habe damit nicht geprahlt, ich habe daran geglaubt", sah sich der Coach gegenüber TNT Sports bestätigt. Und dieser Glaube sprang auch auf die Mannschaft über, wie Heung-Min Son bekräftigte. Für den Südkoreaner freute sich der Coach, neben den Fans, "die uns seit 41 Jahren folgen, seit wir letztmals in Europa gewonnen haben", ganz besonders.
"Ich wollte einen Tag wie diesen für Sonny. Er hat in den letzten zehn Jahren alles getan, was er konnte. Ich hatte die Bilder im Kopf von den Gängen zu unseren Umkleidekabinen. Da hängen Fotos von Siegerteams", erklärte Postecoglou. "Ich habe zu Sonny gesagt: 'Da müssen wir dich hinbringen'. Jetzt ist er da."
Son ist "der glücklichste Mensch"
Und Son selbst? Der war kurz nach Abpfiff am Mikrofon von RTL "der glücklichste Mensch der Welt" und bedankte sich bei "der Mannschaft, dem Staff, dem Klub, einfach allen". Für den Offensivspieler, der 2015 aus Leverkusen kam, ist es der erste Vereinstitel in seiner abseits von Trophäen so erfolgreichen Karriere. Und das nur wenige Wochen, nachdem sein langjähriger Teamkollege Harry Kane in der Bundesliga mit der deutschen Meisterschaft ebenfalls erstmals einen Titel feiern durfte. "Harry, wir haben auch den Pokal gewonnen!", grüßte Son den Münchner mit einem breiten Lächeln im Gesicht.
Dass dieser Tag für die Spurs nicht so schnell enden würde, war offensichtlich. "Wir schlafen heute, glaube ich, nicht, wir feiern durch", kündigte Kevin Danso, ehemals FC Augsburg und Fortuna Düsseldorf, an - und nach der Rückkehr in den Norden Londons dürfte die Party mit den Fans, die so lange auf den Erfolg warten mussten, in den kommenden Tagen wohl weitergehen.
dza