Die Mainzer Polizei hat einen Jugendlichen wegen des „Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat“ festgenommen. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz mit. Er sei verdächtig, sich online islamistisch radikalisiert zu haben.
Bei einer Hausdurchsuchung im Oktober seien bei dem Beschuldigten vier mit Verschlüssen versehene Rohrstücke gefunden worden. Die Ermittlungen ergaben demnach den Verdacht, dass der Jugendliche Rohrbomben herstellen wollte, „um sie für einen gegen eine Mehrzahl von Personen gerichteten Anschlag einzusetzen“. Das hätte „die Gefahr einer Vielzahl von Opfern“ mit sich gebracht.
Zur Umsetzung seines Planes verschaffte sich der Beschuldigte der Anklagebehörde zufolge im Internet Anweisungen zur Herstellung von Rohrbomben und darin verwendbarem Sprengstoff. Bei einer zweiten Durchsuchung seien bei dem Jugendlichen weitere Utensilien gefunden worden, „die den Verdacht begründen, dass diese zur Herstellung eines Zündmechanismus bestimmt waren“. Hinweise darauf, dass der Beschuldigte unmittelbar davor war, einen Anschlag zu begehen, lägen derzeit nicht vor. Insbesondere seien kein Sprengstoff und auch keine Substanzen gefunden worden, die zur Herstellung von Sprengstoff geeignet wären.
Der Jugendliche sei verdächtig, sich im Internet „islamistisch radikalisiert“ und über Internetnachrichtendienste sowie soziale Netzwerke propagandistische Inhalte verbreitet zu haben, teilte die Generalstaatsanwaltschaft mit. In den Botschaften wurden demnach der bewaffnete Kampf der Terrormiliz Islamischer Staat und die von den Angehörigen dieser Vereinigung begangenen Verbrechen verherrlicht und als religiöse Verpflichtung dargestellt. Es sei zum Kampf gegen Andersgläubige aufgefordert worden.
Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz machte keine Angaben zum Alter des Jugendlichen. Sie teilte aber mit, dass bei einer Verurteilung Jugendstrafrecht zur Anwendung kommen würde.