Terrassenreiniger im Test: Einhell, Kärcher, Gardena und Gloria

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 Nicht alle Modelle haben einen Anschluss für einen Gartenschlauch

Terrassenreiniger: Nicht alle Modelle haben einen Anschluss für einen Gartenschlauch

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Carl Undehn / DER SPIEGEL

Wer die Steinplatten auf der Terrasse sauber bekommen will, muss bürsten. Oder den dunklen Belag aus Sand, Dreck, Moos und Unkraut mit einem Hochdruckreiniger aus den Fugen bringen. Spezielle Terrassenreiniger versprechen jedoch, dass man die Platten mit rotierenden Bürsten richtig putzen kann – und zwar bequem im Stehen.

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Der Aufbau der Geräte ist immer ähnlich, alle basieren auf einem Bürstenkopf, der an einem Stiel angebracht ist. Manche haben einen Anschluss für einen Gartenschlauch oder lassen sich mit anderen Aufsätzen für weitere Aufgaben umrüsten. So sollen sie dann etwa Fassaden reinigen, den Rasen belüften oder Unkraut entfernen. In unserem Test mussten die Geräte die Betonsteinplatten auf einer Terrasse in Hamburg bürsten.

Wir haben vier Terrassenreiniger für unterschiedliche Bedürfnisse getestet.

Einhell Picobella 18/215: Solider Auftritt

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Der Einhell Picobella 18/215 glitt in unserem Test leicht über die Steinplatten. Auf der höchsten der sechs Leistungsstufen hüpfte das Gerät gelegentlich zur Seite, ließ sich aber gut kontrollieren. Während unseres Tests war die maximale Leistungsstufe notwendig, um hartnäckige Flecken zu entfernen. Einen Pluspunkt verdient der Spritzschutz aus Gummilappen vor und hinter der Bürste.

Mit dem Einhell wird die Terrasse nass geschrubbt. An den Bürstenkopf schließt man einen Gartenschlauch an, mit einem Ventil reguliert man die Wassermenge. Das Wasser strömt aus einer Düse ins Bürstengehäuse. Das ist insgesamt praktisch, nur die Position des Ventils so weit unten stört. Besser aufgehoben wäre es oben am Griff bei den anderen Bedienelementen. Im Vergleich zur ansonsten soliden Bauweise wirkt der Ventilhebel aus Kunststoff billig.

Am Griff befinden sich ein Drehrad zur Leistungssteuerung sowie ein Sicherheitsschalter. An Letzterem lässt sich die Drehrichtung der Bürste ändern. Laut Hersteller arbeitet das Gerät am besten, wenn die Borsten sich nach vorn drehen. Ein großer Unterschied ist aber nicht spürbar.

 Unpraktischer Ventilhebel

Wasserschlauch am Bürstenkopf: Unpraktischer Ventilhebel

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Größtenteils besteht der Einhell-Terrassenreiniger aus Hartplastik, fühlt sich jedoch hochwertig an. Mit einem Gewicht von gut vier Kilogramm ist das Gerät ähnlich schwer wie andere Testmodelle, wirkt aber besonders solide.

Das Gerät kommt in einem flachen Karton mit einer Bürste. Diese eignet sich laut Hersteller für glatte, nicht versiegelte Steinoberflächen und wird mit dem Zusatz »Medium« verkauft. Inklusive ist auch eine Seitenbürste für Ecken und Kanten. Für Oberflächen wie Holz muss man die Bürste wechseln. Das geht schnell und ohne Werkzeug. Aber Vorsicht: Die Borsten sind stellenweise scharf.

In unserem Paket lagen auch ein Vier-Amperestunden-Akku (Ah) samt Ladegerät, aus Einhells Power-X-Change-System. Achten Sie bei Angeboten immer auf den Hinweis, ob ein Akku enthalten ist oder nicht.

Kärcher PLC 6: Wie ein Staubsauger

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Auf seinen zwei Bürstenwalzen rollt der Kärcher leicht über die Steinplatten und lässt sich zwischendurch auch mal abstellen, ohne umzukippen. Die Handhabung ist sehr einfach und erinnert an einen Staubsauger.

Der Elektromotor – als einziger im Test mit Kabel statt Akku – hat nur eine Leistungsstufe und ist nicht besonders laut. Man startet ihn mit einer großen Taste am Griff. Die Leistung wirkte im Test gut gewählt und reichte, um die Terrasse ohne großen Krafteinsatz zu reinigen. Die Konstruktion des PLC 6 macht es aber schwer, zusätzlichen Druck auf die Bürsten auszuüben. Bei hartnäckigen Flecken muss man deshalb die Wassermenge erhöhen. Weil ein Spritzschutz fehlt, spritzt dann allerdings rund um die Bürsten reichlich Wasser raus. Der Anschluss für den Gartenschlauch liegt oben am Griff.

 Handhabung erinnert an einen Staubsauger

Kärcher PLC 6: Handhabung erinnert an einen Staubsauger

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Die Wassermenge lässt sich über einen gelben Kunststoffhebel am Griff einstellen. Die Düsen haben eine maximale Leistung von 180 Litern pro Stunde. Laut Kärcher ist der Wasserverbrauch damit geringer, als wenn man die Terrasse mit einem Hochdruckreiniger säubert. Wer nicht Steinplatten, sondern eine Holzterrasse reinigen will, kann die Bürstenwalzen werkzeuglos wechseln.

Generell ist der Kärcher einfach zu bedienen und leicht zu montieren. Dafür steckt man die vormontierten Teile zusammen und klinkt das Stromkabel sowie einen dünnen Wasserschlauch in die dafür vorgesehene Führung an der Verbindungsstange.

Der Kärcher besteht weitgehend aus Hartplastik. Der Griff ist nicht höhenverstellbar, die Verbindungsstange kann aber weit geneigt werden, sodass jede und jeder eine passende Arbeitsposition finden sollte. Ein Verlängerungskabel für den Netzstecker am Griff ist nicht im Paket enthalten.

Gardena AquaBrush Patio: Kabellos und leicht

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Während der Gardena AquaBrush Patio meist gleichmäßig über die Terrasse gleitet, sind bei hohen Drehzahlen deutliche Vibrationen spürbar. Der mitgelieferte Bürstenkopf entfernt auch hartnäckige Verschmutzungen gut von Steinplatten, der kompakte Bürstenkopf kommt auch an enge Bereiche heran. Trotz vier Kilogramm Leergewicht, also ohne Akku, fühlt sich der Reiniger überraschend leicht an. Der Gartenschlauch wird oben am Griff angeschlossen. Seitlich am Griff befindet sich ein Drehregler, mit dem man die Wassermenge einstellt, die vor dem Bürstenkopf breit und gleichmäßig verteilt wird. Die Reinigungsleistung ist gut, aber Griff und Regler wirken wacklig.

Das Testgerät wurde mit einem 2,5-Ah-Akku samt Ladegerät geliefert. Gardena legt außerdem eine Gummikappe als Spritzschutz für den Akku bei. Das ist praktisch, doch das klebrige Material zieht Schmutz an.

 Wirkt überraschend leicht

Gardena Terrassenreiniger: Wirkt überraschend leicht

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Wer Akkugeräte von Gardena, Bosch oder anderen Herstellern der sogenannten Power for All-Allianz besitzt, kann auch deren Akkus verwenden. Am Griff zeigen vier Leuchtdioden den Ladezustand des Akkus an. Wichtig: Bei Angeboten sollte man prüfen, was mitgeliefert wird. Gardena bietet als Zubehör diverse Bürstenaufsätze an, darunter eine rotierende Tellerbürste, mit der sich Wände und Zäune reinigen lassen.

Die bebilderte Anleitung ist etwas unübersichtlich, aber der Aufbau erklärt sich fast von selbst. Der Bürstenaufsatz aus Hartplastik wird zusammen mit einem Kunststoffgriff auf ein leichtes Metallrohr aufgesteckt, verschraubt und schon steht das Gerät einsatzbereit auf der Terrasse.

Gloria Multibrush Speedcontrol Plus: Kraftpaket

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Der Gloria Multibrush Speedcontrol Plus hat als einziger Terrassenreiniger in unserem Test keinen Anschluss für einen Gartenschlauch. Man reinigt also trocken oder muss das Wasser selbst auf die Terrasse spritzen.

Wir testen auf der Steinterrasse zunächst mit einer weichen Bürste und ohne Wasser. Groben Schmutz entfernt der Gloria mit dieser Kombination gut, aber eingetrocknete Flecken bleiben. Mit der »Pro«-Bürste ändert sich das: Die goldfarbenen Nylonborsten schleifen die oberste dunkle Schicht förmlich vom Stein ab. Die Oberfläche wird dabei sichtbar heller, allerdings kann die harte Bürste auf geschliffenen oder versiegelten Natursteinplatten Kratzer verursachen. Sie ist also nicht für jede Oberfläche geeignet.

Mit etwas Wasser auf der Fläche geht die Arbeit leichter. Die weichere Mediumbürste erledigt den Job dann fast genauso gut wie die Pro-Bürste, ist aber deutlich schonender für den Stein. Das endgültige Ergebnis zeigt sich ohnehin erst nach ein paar Tagen, wenn die geschrubbten Platten ihren Glanz zurückgewinnen.

 Kein Anschluss für einen Gartenschlauch

Gloria Multibrush: Kein Anschluss für einen Gartenschlauch

Foto: Carl Undehn / DER SPIEGEL

Die Multibrush Speedcontrol Plus ist kraftvoll, aber auch herausfordernd: Auf der höchsten Stufe vibriert ihre Bürste stark und man muss ordentlich gegenhalten. Das kostet Kraft. Immerhin lässt sich das Gerät dabei komfortabel mit zwei Händen führen. Die Leistung kann in sechs Stufen variiert werden. Das Reinigungsergebnis sowie die Auswahl an mitgelieferten Aufsätzen überzeugen, aber ein Anschluss für einen Gartenschlauch wäre wünschenswert.

Das Testgerät wurde mit drei Aufsätzen für unterschiedliche Anwendungen geliefert, einer weichen Bürste für Steinplatten, der harten »Pro«-Bürste sowie einer Fugenbürste mit Nylonborsten. Im Zubehörangebot des Herstellers findet man etwa Aufsätze zum Reinigen von Holzterrassen und zum Rasenlüften.

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