Wer heutzutage wissen will, wie spät es ist, schaut meist auf das Handy oder die Smartwatch. Doch woher wissen diese Gadgets die genaue Uhrzeit? Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sie die exakten Angaben zumindest mittelbar aus Boulder, Colorado beziehen. Denn hier steht eine Atomuhr, die eine Quelle für die offizielle Zeit des National Institute of Standards and Technology (NIST) ist.
Die US-Behörde betreibt mehrere Zeitserver, mit denen sich Internet-Geräte aller Art automatisch auf den neusten Stand bringen können. Doch heftige Stürme sorgten am Standort in Colorado vor Kurzem für einen Stromausfall, der die Systeme aus dem Takt brachte. Das Ergebnis lässt sich auf der Status-Seite der NIST nachlesen: Eine Abweichung von vier Millionstel Sekunden.
Backup-Lösungen für Spezialanwender
Die genaue Uhrzeit kann für viele Anwendungen wichtig sein, etwa beim Aufbau von verschlüsselten Verbindungen. Gegenüber dem US-Sender CBS beruhigt die Behörde: Normalanwender werden von einer so geringen Abweichung nichts spüren. »Für Nutzer in Branchen wie Telekommunikation und Luft‑ und Raumfahrt oder in anderen Laboren, in denen eine solche Abweichung bemerkbar sein könnte, stellen wir immer Zugang zu anderen Netzwerken an anderen Standorten bereit, um einen unterbrechungsfreien Dienst sicherzustellen«, erklärt eine NIST-Sprecherin dem Sender.
Die Spezialisten wollen ihre Zeitserver baldmöglichst wieder kalibrieren. Wie das britische Magazin »The Register« berichtet , ist das aber gar nicht so einfach, da wegen des schlechten Wetters der Zugang zu den Anlagen derzeit gesperrt ist. Auch der Versuch, die Anlage aus der Ferne zum Schweigen zu bringen, sei fehlgeschlagen. Wann die Server wieder auf die Millionstel Sekunde genau Auskunft geben werden, ist daher bislang nicht abzusehen.

vor 2 Stunden
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