US-Animationsserie »South Park« und Trumps kleiner Penis, Teil zwei
Die Macher von »South Park« können sich in den USA zumindest nicht über zu wenig Inspiration beschweren. US-Präsident Donald Trump liefert kontinuierlich Stoff. Was dabei rauskommt, dürfte ihm aber nicht gefallen.
21.08.2025, 15.44 Uhr

Ein Graffiti von Trump und Satan, angelehnt an die »South Park«-Folge, in Los Angeles
Foto:Frederic J. Brown / AFP
Es tut ihnen schrecklich leid, log Trey Parker.
Der »South Park«-Macher sagte diese Worte auf einer Comicmesse in San Diego im Juli. Gerichtet waren sie an Donald Trump, genau, den US-Präsidenten. Nur einen Tag vorher hatten sie Trump in der ersten Folge der neuen Staffel der Animationsserie in ein Bett mit dem Teufel gesteckt. Darin ist ein entblößter Trump zu sehen, einer mit einem kleinen, sehr kleinen Penis.
Eine Sprecherin des US-Präsidenten bezeichnete »South Park« daraufhin als »viertklassig« und »seit mehr als 20 Jahren nicht mehr relevant«. Die Macher würden versuchen, »mit uninspirierten Ideen verzweifelt Aufmerksamkeit zu erlangen«. Sie stellte auch klar: Für Trump sei die Serie »keine Gefahr«.
Parker entschuldigte sich – offiziell. So die zeitliche Abfolge. Die Aussagen aus dem Weißen Haus dürften die »South Park«-Macher jedoch als Herausforderung verstanden haben.
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In der neuesten Episode wird unter anderem Trumps versuchte Übernahme der Polizei von Washington, D.C., thematisiert. Die wiederkehrende Figur Towelie, ein laufendes, sprechendes Handtuch, fährt in einem Bus an Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt vorbei. Derweil marschieren bewaffnete Truppen durch die Straßen, ein Panzer rollt vor dem Weißen Haus vorbei.
Eigentlich geht es in der Folge um künstliche Intelligenz, Weltpolitiker und CEOs von Technologieunternehmen kuschen vor Trump, bringen ihm Geschenke und reden ihm jedes Mal gut zu, klar, keinen kleinen Penis zu haben.
Auch das bereits berühmte Szenario taucht wieder auf: Trump nackt im Bett mit dem Teufel – wie in der ersten Episode mit einem sehr kleinen Penis, den hatte aber zuvor schon Towelie entdeckt, an Statuen in Washington, die Trump offenbar von sich selbst aufgestellt hat.
Eine Reaktion aus dem Weißen Haus darauf gibt es bisher nicht. Auch Parker hat sich bisher nicht entschuldigt. Im Internet und von Medien werden die Serienmacher hingegen gefeiert . Der »Guardian« etwa schreibt , es handele sich um Satire vom Feinsten. Keine andere Fernsehshow habe jemals härter daran gearbeitet, am Puls der amerikanischen Nation zu sein.