Der Freiburger Kader ist groß, der Konkurrenzkampf auch, dennoch schmerzen die wenigen Ausfälle. Gegen Gladbach wird wohl - neben den gesperrten Patrick Osterhage und Junior Adamu - weiterhin Eren Dinkci fehlen.
Freiburgs Coach Julian Schuster freut sich über die zwei Verlängerungen. IMAGO/Steinsiek.ch
Vor der 0:4-Niederlage der Freiburger in Dortmund hatte Trainer Julian Schuster nicht ausgeschlossen, dass Merlin Röhl (nach Syndesmoseriss) und Eren Dinkci (nach Knieproblemen) wieder zum Kader gehören könnten. Beide waren nicht dabei, und bei Dinkci sieht das auch für das Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) so aus. "Eher schwierig", urteilte Schuster über einen Einsatz des 22-Jährigen, der sich die Verletzung bei der türkischen Nationalmannschaft zugezogen hatte. Er sei noch nicht wieder im Mannschaftstraining.
Da ist Röhl bereits seit der vergangenen Woche wieder voll integriert, und laut Schuster könnte er eventuell sogar von Beginn an auflaufen. "Er ist absolut eine Option fürs Wochenende, das ist sehr erfreulich", sagte der SC-Coach, verbunden mit einem Lob an den Rehatrainer, die medizinische Abteilung und die Physios, die Röhl schneller als gedacht wieder spielfit gemacht haben. Grund zur Freude waren für Schuster auch die beiden Vertragsverlängerungen in dieser Woche.
Lukas Kübler, der zuerst unterschrieb, habe eine "tolle Entwicklung über so viele Jahre" gezeigt, sagte der SC-Trainer, "und mit seiner großen Erfahrung hilft er den jungen Spielern, er coacht viel, und bringt Schärfe in jedes Training". Dass nach dem 32-Jährigen auch der elf Jahre jüngere Max Rosenfelder nachzog und seinen Vertrag erneut verlängerte, sieht er auch als Auszeichnung für die Freiburger Fußballschule. "Ihn nur auf seinen Speed zu reduzieren, wäre zu wenig", sagte Schuster über den schnellsten Innenverteidiger der bisherigen Saison. Beim 0:4 in Dortmund wurde Rosenfelder nach einer Stunde für Rechtsverteidiger Kübler eingewechselt.
Im Training "wieder an den Grundlagen gearbeitet"
Die Niederlage beim BVB habe dazu geführt, dass die Detailarbeit erst mal beiseite geschoben worden sei, die beim positiven Lauf Woche für Woche vorangetrieben wurde, berichtete Schuster. Jetzt sei vor allem wieder an den Grundlagen gearbeitet worden, "daran, was unser Spiel auszeichnet". Und er nahm sein schon einmal genutztes Bild des Puzzles wieder auf: "Wir haben erst mal kein neues Teil dazu genommen."
Denn jetzt treffen die Freiburger zwar auf einen ihrer Lieblingsgegner, gegen den sie seit 16 Heimspielen ungeschlagen sind, der jedoch im Flow zu sein scheint. "Man merkt, dass sie ihre Abläufe, ihr System und ihre Formation gefunden haben", sagte der SC-Coach, "umso wichtiger ist es, dass wir energetisch dagegen halten und versuchen, diese Abläufe zu unterbinden." Das gelte insbesondere für Stürmer Tim Kleindienst, der innerhalb von drei Wochen zum zweiten Mal nach Freiburg reist. Nach seinen Debüt-Toren für die deutsche Nationalmannschaft gegen Bosnien-Herzegowina (7:0) kommt er nun mit Mönchengladbach zu seinem Ex-Verein. "Tim ist wahrscheinlich im größten Flow überhaupt", sagte Schuster über seinen ehemaligen Mitspieler.
"Eine schöne gemeinsame Zeit" und das gleiche Interesse am American Football verbindet er mit Kleindienst, erzählte er. Schon in seiner Freiburger Zeit sei zu erkennen gewesen, "dass er die Voraussetzungen mitbringt: Körper, Schnelligkeit und Wucht - und auch damals schon einen guten Abschluss". Dass er sich beim Sport-Club nicht durchsetzen konnte, habe zum einen an ein paar Verletzungsproblemen und außerdem an der "großen Konkurrenz" gelegen, deswegen sei es richtig gewesen, dass er sich für einen Wechsel entschieden habe. "Es ist schön, welchen Weg er genommen hat", so Schuster, "wir freuen uns einerseits für ihn, aber werden alles dafür tun, seinen Lauf am Wochenende zu stoppen."
Daniela Frahm