Mit seinem Hattrick gegen Heidenheim bewies Patrik Schick seine Klasse, die auch am Dienstag gegen Salzburg gefragt ist. Dass er diese zeigen konnte, sieht er auch in seiner Absage fürs tschechische Nationalteam begründet.
Gab Xabi Alonso und seinem Nationaltrainer einen klaren Fingerzeig: Patrik Schick. picture alliance / Chai von der Laage
Seinen Platz in Leverkusens Startelf am Dienstag gegen Salzburg hat er sicher. Und das nicht nur, weil die Verletzungsmisere im Sturm gar keine andere Möglichkeit zulässt. Spielte Patrik Schick beim 5:2-Sieg gegen Heidenheim doch groß auf.
Für den Mittelstürmer war seine Drei-Tore-Gala ein Triumphzug und ein Befreiungsschlag nach Monaten des Frusts als Leverkusener Edel-Reservist. "Endlich ein Sieg", hatte Schick nach zuvor fünf Unentschieden aus sechs Ligaspielen gesagt, "mit einem Hattrick - besser könnte es nicht sein."
Schick sieht dies als einen entscheidenden Schritt nach vorne an, um dauerhaft und unabhängig von Bayers aktueller Personalnot im Sturm wieder Stammspieler zu werden. "Jetzt bin ich fit und versuche, die Chance zu nutzen und um meinen Platz zu kämpfen", sagt der Linksfuß, der im Oktober und im November Nationaltrainer Ivan Hasek für die Länderspiele Tschechiens abgesagt hatte, um seinen Status im Klub zu verändern.
Besser für mich, wenn ich mich hier auf die Bundesliga vorbereite.
Die Begründung, die Hasek jeweils lieferte, der von "Wehwehchen" sprach, die Schick auskurieren wollte, rief nicht nur in Leverkusen, sondern auch in Schicks Heimat Verwunderung hervor. Schließlich hatte der 28-Jährige vor beiden Abstellungsperioden bei keinem Leverkusener Spiel im Aufgebot gefehlt.
Nach seinem laut Trainer Xabi Alonso "perfekten" Hattrick, für den der Tscheche gefeiert wurde, äußerte sich Schick nun zu seinen Nationalmannschaftsabsagen. "Ich habe unserem Nationaltrainer die Situation erklärt. Ich dachte, es wäre besser für mich, wenn ich in Leverkusen bleibe, hier arbeite und mich auf die Bundesliga vorbereite", sagte der Torjäger, "ich glaube, es war eine gute Entscheidung." Von Wehwehchen natürlich kein Wort...
So ist Schick einer der Topstürmer der Liga
Vielmehr hat Schick gegen Heidenheim gezeigt, dass er in seiner aktuellen körperlichen Verfassung einer der Topstürmer der Liga ist. "Wenn er noch nicht bei 100 Prozent ist und vier Tore in zwei Spielen macht", kommentierte sein Mitspieler Granit Xhaka die Situation mit einem Lächeln, "dann bin ich gespannt, wie viele Tore er schießt, wenn er bei 100 Prozent ist."
In Tschechien wird man die Entwicklung ebenfalls mit großem Interesse verfolgen. Wobei eins klar ist: Nach Auftritten wie dem gegen Heidenheim wird Schick seinem Nationaltrainer nächstes Jahr mit Sicherheit nicht mehr wegen "Wehwehchen" absagen können.
Stephan von Nocks