Die Nacht zu Donnerstag in Kyjiw.
Russische Raketen erschüttern die ukrainische Hauptstadt – zwei Menschen sterben, dreizehn werden verletzt, mehrere Wohngebäude stehen in Brand. Trotz des Schreckens: Am 1233. Tag des russischen Angriffskrieges nimmt diese Ukrainerin die Zerstörung ihrer Wohnung offenbar gelassener hin als ihr Haustier.
Olga, lebte in getroffener Wohnung:
»Die Katze ist gestresster als ich. Sie zittert am ganzen Körper. Schau dir an, was mit ihr passiert. Ihr Fell fällt aus. Sie ist gestresst. Sie hechelt wie ein Hund.«
Viele Ukrainerinnen und Ukrainer hat der Krieg abgehärtet – oder abgestumpft. Auch die Feuerwehr löscht routiniert die Brände durch Raketeneinschlag – doch die Einsätze nehmen zu, seit Tagen intensiviert die russische Armee ihre Angriffe und so steigt auch die Zahl der Opfer.
Unterdessen kündigte US-Präsident Trump überraschend neue US-Waffenlieferungen an die Ukraine an. Eine Kehrtwende, hatte das Pentagon kurz zuvor noch das Gegenteil erklärt. Trump scheint frustriert zu sein, dass Putin nicht tut, was der US-Präsident sich wünscht.
Donald Trump. US-Präsident:
»Ich habe zu verstehen gegeben, dass ich mit der aktuellen Situation nicht zufrieden bin. Es ist ein Krieg, der niemals hätte stattfinden dürfen.«
Ein schnelles Ende des Kriegs – wie von Trump im Wahlkampf versprochen – bleibt in weiter Ferne. Bundeskanzler Merz ging auf Trumps Kehrtwende im Rahmen eines Nato-Treffens in Rom ein:
Friedrich Merz, Bundeskanzler:
»Ich bin dankbar, dass es zugleich Signale aus Washington gibt, die Unterstützung Kyjiws bei der Luftverteidigung jetzt doch noch einmal zu überdenken.) Wir haben deshalb besonders darüber beraten, wie wir gemeinsam die ukrainische Luftabwehr stärken können.«
Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj traf derweil bereits zum zweiten Mal den neuen Papst Leo XIV. Dieser bot Selenskyj den Vatikan als Ort für mögliche Friedensgespräche an. Doch mehr als eine symbolische Geste ist das mit Blick auf die Verwüstung durch die Raketenangriffe in Kyjiw wohl nicht.