Nach Bekanntgabe seiner Präsidentschaftskandidatur in Brasilien räumt Bolsonaros Sohn ein, diese eventuell doch zurückzunehmen. Eine Entscheidung soll Montag erfolgen.
7. Dezember 2025, 22:11 Uhr Quelle: DIE ZEIT, Reuters, KNA, maw
Der Sohn des früheren Präsidenten Jair Bolsonaro will möglicherweise doch nicht bei der anstehenden Präsidentschaftswahl 2026 in Brasilien antreten. "Es besteht die Möglichkeit, dass ich den Weg nicht bis zum Ende gehe", sagte Flávio Bolsonaro. Eine endgültige Entscheidung solle am Montag fallen. Ein Rückzug werde jedoch "nicht ohne Gegenleistung" erfolgen, teilte er mit.
Details zu einer etwaigen Gegenleistung, wie möglicherweise der Verabschiedung eines Gesetzes zur Begnadigung derjenigen, die wegen der Stürmung und Verwüstung von Regierungsgebäuden im Januar 2023 verurteilt wurden, nannte Flávio Bolsonaro nicht. "Ich möchte nur, dass Sie darüber nachdenken, was in Brasilien auf dem Spiel steht und wie viel es wert ist, dass ich meine Kandidatur zurückziehe", sagte er.
Bolsonaros Sohn hatte Präsidentschaftskandidatur angekündigt
Zuvor hatte Flávio Bolsonaro angekündigt, bei der Präsidentschaftswahl antreten und das Erbe seines Vaters fortsetzen zu wollen. Sein Vater werde ihn als Kandidat unterstützen, schrieb Flávio Bolsonaro auf der Plattform X. Die Finanzmärkte, welche auf einen erfahreneren Kandidaten zur Bündelung der Rechten gesetzt hatten, reagierten in der Folge verunsichert.
Der frühere rechtsradikale Präsident Jair Bolsonaro war kürzlich zu einer 27-jährigen Haftstrafe verurteilt worden. Grund dafür waren Putschplänen nach seiner Niederlage gegen den linksgerichteten Luiz Inacio Lula da Silva bei der Wahl 2022. Präsident Donald Trump, der als Verbündeter Bolsonaros gilt, bezeichnete das Verfahren gegen Bolsonaro als "Hexenjagd" und verhängte in der Folge Sanktionen gegen Brasilien.
Auch gegen Flávio Bolsonaro wurde bereits in zahlreichen Fällen ermittelt. Unter anderem soll er als Abgeordneter Gelder unterschlagen haben, indem er Personen zum Schein als Assistenten einstellte und sich deren Gehälter auszahlen ließ. Außerdem wird ihm Geldwäsche vorgeworfen. Er selbst weist die Vorwürfe zurück. Unter der Präsidentschaft seines Vaters wurden die Ermittlungen eingestellt.

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