Zwischen Anhängern des in Haft befindlichen früheren pakistanischen Regierungschefs Imran Kahn und den Sicherheitskräften ist es zu schweren Auseinandersetzungen gekommen. Das Innenministerium in Islamabad machte die Protestierenden für den Tod von vier Sicherheitskräften verantwortlich. Viele weitere seien verletzt worden. Ein Sprecher von Khans Partei wiederum sagte, bei den Zusammenstößen seien zwei Demonstrierende getötet worden. 30 weitere hätten Verletzungen erlitten.
Am Sonntag waren Tausende Anhänger Khans für einen Protestmarsch in Richtung Islamabad aufgebrochen, um die Freilassung des Politikers zu erzwingen. Seit dem Wochenende ist die Hauptstadt mit Schiffscontainern abgeriegelt, das mobile Internet wird blockiert. Sicherheitskräfte setzten Schlagstöcke und Tränengas ein, um ein Vordringen der Demonstranten in die Hauptstadt zu verhindern. Nach Angaben von Khans Partei PTI gelang es den Demonstranten am späten Montagabend schließlich, nach Islamabad vorzudringen. Beobachter sprechen von mehreren Hundert Festnahmen.
Regierungschef Sharif erklärte, die Khan-Anhänger wollten »keine Revolution, sondern ein Blutbad«. »Dies ist kein friedlicher Protest, das ist Extremismus«, fügte er hinzu.
Der beliebte Ex-Premier Khan sitzt seit August 2023 nach einem Schuldspruch wegen Korruption in Haft. Dutzende weitere Strafverfahren gegen ihn laufen. Khan bestreitet die Vorwürfe und sieht sich als Opfer einer für politische Zwecke missbrauchten Justiz. Seine Anhänger protestieren regelmäßig für seine Freilassung.