Optimierte Leonidas-Mikrowellenwaffe soll Drohnenelektronik noch besser grillen

vor 11 Stunden 1

Die U.S. Army hat bei dem Waffenhersteller Epirus ein Update der elektromagnetischen Waffe Leonidas geordert. Leonidas ist in der Lage, Drohnen mittels gerichteter Mikrowellenstrahlung zu zerstören. Reichweite und Effektivität der Waffe sollen durch das Update erhöht werden. Der Auftragsumfang hat einen Wert von 43,5 Millionen US-Dollar.

Ausgeliefert werden sollen zwei verbesserte Leonidas-Systeme des Typs IFPC-HPM GEN II (Integrated Fires Protection Capability High-Power Microwave Generation). Bereits 2023 hatte die U.S. Army 2023 vier Drohnen-Abwehrsysteme der ersten Generation geordert, um deren Wirksamkeit zu testen und ihre Vorteile gegenüber anderen Drohnen-Abwehrsystemen herauszuarbeiten.

Die neue Generation der Mikrowellenwaffe soll aufgrund der im Einsatz des Waffensystems bei der US-Armee gesammelten Erkenntnisse entwickelt worden sein. Insbesondere die Reichweite und die Zerstörungskraft sollen mit der neuen Generation erhöht worden sein. Epirus spricht von einer Verdoppelung der Reichweite auf bis zu 2 km. Drohnenelektronik kann so mit den Mikrowellen auf diese Distanz außer Gefecht gesetzt und die Drohnen zum Absturz gebracht werden. Dazu wurde zusätzlich die Leistung um 30 Prozent erhöht.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

YouTube-Video immer laden

Epirus verspricht außerdem eine kürzere Zeit zur Zielerfassung, um feindliche Drohnen schneller neutralisieren zu können. Die Strahlungsimpulse sind dazu in der zweiten Generation verlängert worden. Zudem gibt es nun einen "Hochleistungs-Burst-Modus", mit dem es möglich ist, mehrere Ziele zugleich zu bekämpfen. Auch sollen mehr unterschiedliche Drohnenvarianten bekämpft werden können. Dazu hat Epirus die Wellenform- und Polarisationstechnik des Waffensystems angepasst.

Auch die Batteriekapazität sei beim IFPC-HPM GEN II erhöht worden. Das mobile System sei so länger einsatzbereit, ohne auf eine externe Stromversorgung angewiesen zu sein. Die Bedienung des Systems habe man ebenfalls vereinfacht.

Ziel ist es, ein voll funktionsfähiges Waffensystem zur kostengünstigen Neutralisierung feindlicher Drohnen zu schaffen. Laut Epirus kostet ein "Schuss" etwa 0,05 Cent. Damit lässt sich eine Drohne deutlich kostengünstiger bekämpfen als mit raketenbasierten Abwehrsystemen. Das Leonidas-System soll dann militärische und zivile Anlagen vor Drohnenangriffen schützen können.

Wann das überarbeitete Leonidas-System in der zweiten Generation zur Verfügung stehen wird, ist noch unklar. Die U.S. Army wird das System nach der Fertigstellung zunächst einer Prüfung unterziehen und bewerten. Erst dann soll entschieden werden, ob die Waffe weiterentwickelt und auch angeschafft wird. Epirus gibt an, eine mögliche Massenherstellung schnell beginnen zu können.

(olb)

Gesamten Artikel lesen