Niederlande bereiten sich auf letztes Silvester vor Böllerverbot vor

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Die Niederländer bereiten sich auf das letzte Silvester vor, an dem privates Feuerwerk erlaubt ist. Ab dem Jahreswechsel 2026/2027 soll nach einem Parlamentsbeschluss ein Böllerverbot gelten.

Feuerwehr, Krankenhäuser und Polizei befürchten eine besonders harte Nacht. Der Verkauf von Feuerwerk ist Berichten zufolge bereits drastisch gestiegen. Die Branche erwartet, dass etwa 20 Prozent mehr verkauft wird als im Vorjahr. Auch der Import von illegalen Knallern nimmt nach Berichten der Polizei zu.

Mehr illegales Feuerwerk, mehr schwere Verletzungen

In diesem Jahr wurden bis Ende Dezember bereits mehr als 112.000 Kilogramm illegale Feuerwerkskörper beschlagnahmt, wie die Nachrichtenagentur ANP meldete. Im vergangenen Jahr lag die Gesamtmenge demnach noch bei rund 107.000 Kilo, während 2023 rund 79.000 Kilo aus dem Verkehr gezogen wurden.

Der Verkauf und das Zünden von bestimmten, besonders lauten Böllertypen sind in den Niederlanden bereits seit Jahren verboten. Doch Privatleute können sie teils legal in Belgien und Deutschland kaufen und dann über die Grenze schmuggeln. Daran ändert auch das neue Verbot nichts. Die Polizei argumentiert Berichten, unter anderem der niederländischen Zeitung »NRC«  zufolge allerdings, dass sie durch den Wegfall des erlaubten Feuerwerks mehr Kapazitäten habe, um gezielter gegen den illegalen Handel vorzugehen.

Auch die Zahl schwerer Verletzungen nimmt zu. Von November bis Mitte Dezember hatten nach Angaben der Vereinigung für Handchirurgie bereits mehr als doppelt so viele Kinder und Jugendliche durch explodierende Knaller eine Hand, Finger oder einen Arm verloren als im gleichen Zeitraum im Vorjahr. Grund waren illegale Böller. Bei zehn Jugendlichen mussten ein Arm, eine Hand oder Finger amputiert werden. 2024 waren es vier.

Mehrheit für Verbot

Im nächsten Jahr bleiben professionelle Feuerwerkshows erlaubt, müssen aber genehmigt werden. Die Mehrheit der Niederländer von 62 Prozent steht hinter dem Verbot, wie eine aktuelle Umfrage des Forschungsinstituts I&O Research zeigte.

In den vergangenen Jahren waren regelmäßig Polizisten, Feuerwehrleute und Hilfskräfte mit Feuerwerkskörpern angegriffen worden. Menschen wurden durch Sprengkörper verletzt oder sogar getötet.

Ärzte, Polizei, Kommunen, Tier- und Umweltschützer plädierten jahrelang für ein Verbot, doch im Parlament gab es erst im Frühjahr eine Mehrheit. Aus verwaltungstechnischen Gründen kann das Verbot aber erst im nächsten Jahr umgesetzt werden. Das Parlament muss noch Maßnahmen zur Kontrolle und Kompensierung der Branche verabschieden.

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