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1. Ranghoher russischer Militär bei Explosion in Moskau getötet
Seit Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat, sind immer wieder russische Militärs das Ziel von tödlichen Anschlägen geworden. Offenbar war der ukrainische Geheimdienst nicht immer an den Anschlägen beteiligt.
Heute starb in Moskau abermals ein ranghoher Militär bei einer Explosion. Russische Ermittler teilen mit, dass eine Bombe unter dem Auto von Generalleutnant Fanil Sarwarow platziert wurde.
Sarwarow war ein erfahrener Militär – und hatte laut dem russischen Exil-Investigationsportal »Projekt« unter anderem an Kampfhandlungen in Tschetschenien und in Syrien teilgenommen.
»Das Ermittlungskomitee, eine Strafermittlungsbehörde, die direkt Machthaber Wladimir Putin unterstellt ist, geht davon aus, dass der Anschlag auf Fanil Sarwarow vom ukrainischen Geheimdienst organisiert worden sein könnte«, sagt meine Kollegin Christina Hebel, die in Moskau arbeitet. Es sei nicht das erste Attentat auf hochrangige russische Militärs weit weg von der Front. Als vor einem Jahr ein Militär des gleichen Rangs, Igor Kirillow, in Moskau bei einem Attentat getötet wurde, habe Putin die Ermordung Kirillows als »schwerwiegenden Fehler« der russischen Strafverfolger und Geheimdienste bezeichnet.
Sollten tatsächlich Ukrainer hinter dem Anschlag stehen, so meine Kollegin Christina, zeige das, »wie verwundbar die russischen Militärs selbst in Moskau sind – und wie wenig ihre eigenen Geheimdienste sie schützen können«.
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2. Der US-Präsident scheint keinen Plan für seine Grönland-Ambitionen zu haben
Mir kommt es wie vorweihnachtliches Wunschdenken vor, dass derzeit viele kluge Menschen die Verwandlung des US-Präsidenten Donald Trump in eine lahme Ente zu beobachten glauben. »Lame duck« nennt man in Amerika Präsidenten, deren Rückhalt zerbröselt. Nun hat Trump bei einem seiner Versuche, Amerika noch größer zu machen, nachgelegt. Er hat den republikanischen Gouverneur Jeff Landry zum Sondergesandten für Grönland ernannt. Der Mann sagt, er wolle das Land »zu einem Teil der USA« machen. Grönland gehört offiziell zu Dänemark – und der dänische Außenminister Lars Løkke Rasmussen hat heute angekündigt, dass seine Regierung in den nächsten Tagen den US-Botschafter einbestellen wird. Der Minister sagte, er sei »sehr erzürnt«.
Trump hatte bereits während seiner ersten Amtszeit Interesse an Grönland bekundet und dabei Gründe der nationalen und »internationalen Sicherheit« angeführt. Auf der Insel leben rund 57.000 Menschen, im Boden lagern wertvolle Rohstoffe. Der Streit um Grönland war zu Beginn von Trumps zweiter Amtszeit im Januar neu ausgebrochen.
»Für Dänemark und Grönland sind das keine guten Neuigkeiten«, sagt mein Kollege Jan Petter über die Ernennung des US-Sondergesandten. »Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie viel Jeff Landry wirklich bewirken kann.« Bereits bei seiner Vorstellung habe Landry klargestellt, dass er weiterhin Gouverneur bleiben und den Posten »ehrenamtlich« von Louisiana aus wahrnehmen wolle. »Das klingt nach einem vorzeitigen Weihnachtsgeschenk an Donald Trump«, so Jan. »Nicht aber nach einem Plan, der irgendwie funktionieren könnte.«
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3. Jetzt kaufen, später zahlen – dieses Angebot kann zu Kontrollverlust führen
Viele Menschen machen vor Weihnachten Schulden und finden wenig dabei. Schon im deutschen Nationaldrama, Goethes »Faust«, heißt es bei einem Zechgelage: »So lang’ der Wirt nur weiter borgt, sind wir vergnügt und unbesorgt.« Leider müssen Schulden im wirklichen Leben irgendwann beglichen werden. Und das fällt gerade zahlreichen jüngeren Menschen mitunter schwer – wegen eines relativ neuen Bezahlsystems. Das »Buy now, pay later«-Prinzip kann offenbar zu Kontrollverlust führen. Verbraucherschützer fordern eine strengere gesetzliche Regelung.
Mein Kollege Michael Brächer berichtet heute, dass Konsumkredite nach dem Motto »Jetzt kaufen, später zahlen« sehr beliebt sind. Wer heute einkauft, muss die Rechnung bei Anbietern wie PayPal, Ratepay oder Klarna erst nach 14 oder 30 Tagen bezahlen oder kann eine Ratenzahlung vereinbaren. »Was als harmloser Trend begann, wird nun zu einer Schuldenwelle«, so Michael.
Beinahe jeder zweite Deutsche, der den Service nutzt, hat laut Schufa schon mal mindestens eine Bezahlfrist versäumt. »Der Gesetzgeber sollte Anbieter dazu verpflichten, die Kreditwürdigkeit bei Später-zahlen-Einkäufen besser zu prüfen, zum Beispiel, indem laufende Kredite abgefragt werden«, sagt mein Kollege Michael. Gerade in der Weihnachtszeit, wenn das Konto strapaziert werde, klinge das Kreditangebot verlockend, könnte aber richtig gefährlich werden. »Schockiert hat mich der Fall eines jungen Erwachsenen, der in einem Monat mehr als 30 Bestellungen per Kleinstkredit gemacht hat und jetzt tief in der Schuldenfalle steckt. Wie kann es sein, dass das niemandem auffällt?«
Lesen Sie hier die ganze Geschichte: Buy now, Pleite later
Meine Lieblingsgeschichte heute: Nach Weihnachten wartet Guardiola mit der Waage
Einige gut bezahlte Fußballprofis müssen offenbar an Weihnachten besonders streng auf ihre Ernährung achten. Die Spieler von Manchester City werden von ihrem Coach vorher und nachher auf die Waage geschickt. Trainer Pep Guardiola droht denjenigen, die beim Festtagsschmaus zu sehr zugeschlagen haben, mit der Streichung aus dem Kader für die kommende Premier-League-Partie am 27. Dezember bei Nottingham Forest. »Sie kommen am 25. zurück, und ich werde dort sein, um zu kontrollieren, wie viele Kilo sie zugenommen haben, ob sie fett geworden sind«, sagte Guardiola. »Wenn sie nach drei Tagen zurückkommen, möchte ich sehen, wie sie aussehen. Sie dürfen essen, aber ich möchte sie kontrollieren.«
City-Trainer Pep Guardiola (r.), mit Joško Gvardiol: »Ich möchte sie kontrollieren«
Foto:Phil Noble / REUTERS
Was heute weniger wichtig ist
Schauspieler Nayyar bei einer Filmpremiere in Los Angeles
Foto: Kunal Nayyar / mage Press Agency / NurPhoto / picture alliance
Aushang an einem Vereinsheim in Passau
Entdecken Sie hier noch mehr Cartoons.
Foto: Klaus StuttmannKönnten Sie sich mit dem amüsanten und zugleich todtraurigen Popkulturbuch »Staying Alive« von Alex Solman und Gereon Klug beschäftigen. Der Zeichner Solman porträtiert auf eigenwillige Art über 200 berühmte Tote wie Sinéad O'Connor und Margot Friedländer, Ozzy Osborne und David Bowie; Klug hat Texte dazu verfasst. »Staying Alive« ist eine liebevolle Hall of Fame in Buchform.
Ein möglicher Kandidat für die Aufnahme in die nächste Auflage dieses besonderen Erinnerungsbuchs ist der britische Popmusiker und Songwriter Chris Rea. Er ist im Alter von 74 Jahren gestorben.
Rea machte sich in den Achtzigerjahren mit Titeln wie »Josephine« in Deutschland und Europa einen Namen, in seiner Heimat Großbritannien schaffte er es jedoch erst 1989 in die Charts mit »The Road to Hell«, dann mit »Auberge«. Den meisten Menschen dürfte er allerdings bekannt geworden sein durch den Weihnachtshit »Driving Home for Christmas«, der seit Jahrzehnten in der Vorweihnachtszeit gespielt wird.
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Einen schönen Abend. Herzlich
Ihr Wolfgang Höbel, Autor im Kulturressort

vor 2 Stunden
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