Muss Crystal Palace am 14., 16., 18. und 21. Dezember spielen?

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Die jüngsten Erfolge werden Crystal Palace kurz vor Weihnachten zum Verhängnis. Ein monumentaler Termin-Stau zeigt, was der aufgeblähte Kalender im Profifußball anrichtet.

 Palace-Trainer Oliver Glasner.

Sorgt sich um die Gesundheit seiner Spieler: Palace-Trainer Oliver Glasner. IMAGO/Focus Images

Dass es kurz vor Weihnachten noch mal hektisch wird, kennen wahrscheinlich alle, die dieses Fest feiern. Doch was auf Crystal Palace 2025 zukommt, hat es im Profifußball in der Form selten gegeben. Sollte nicht noch eine unerwartete Lösung auftauchen, muss die Mannschaft von Oliver Glasner binnen acht Tagen viermal spielen: am 14., 16., 18. und 21. Dezember.

Dieser monumentale Termin-Stau ergab sich am vergangenen Mittwochabend. Mit einem 3:0-Coup beim FC Liverpool erreichte Palace das Viertelfinale im League Cup und zog dort das Los FC Arsenal. Vorgesehen sind die Viertelfinals in der Woche ab dem 15. Dezember, in der Palace eigentlich gar keine Zeit dafür hat.

Zwischen den Premier-League-Partien gegen Manchester City (14. Dezember, 15 Uhr) und bei Leeds United (21. Dezember, 15 Uhr) sind die Eagles am 18. Dezember (21 Uhr) in der Conference League gegen den finnischen Vertreter Kuopion PS gefordert. Noch ist nicht offiziell bekannt, an welchem Tag das Pokalspiel bei Arsenal stattfinden soll, aber der 16. Dezember ist die wahrscheinlichste Lösung.

Denn: Weder davor noch danach hat der Veranstalter, die English Football League (EFL), eine geeignete Ausweichmöglichkeit. In der Vorwoche ist Palace ebenfalls in der Conference League gefordert (11. Dezember beim FC Shelbourne), in der Weihnachtswoche bliebe vor Heiligabend nur der 23. Dezember, an dem Palace aber ebenfalls nur rund 48 Stunden Pause zum vorangegangenen Spiel in Leeds hätte.

Glasner: "Das wäre unverantwortlich"

Palace wird nicht nur zum Verhängnis, sich für den Europapokal und das League-Cup-Viertelfinale qualifiziert zu haben, sondern allen voran, dass der internationale Profifußball-Kalender kaum noch Lücken lässt. Durch die Europapokal-Reform erstreckt sich die Vorrunde in den drei Wettbewerben auf zehn statt sechs Wochen. Die Klub-WM 2025 und die aufgeblähte WM 2026 haben die Lage noch weiter verschärft, indem sie den nationalen Ligen 2025/26 eine noch kürzere Spanne für ihre Saison ließen.

"Das wäre unverantwortlich gegenüber den Spielern, für die wir eine Verantwortung tragen und deren Wohlergehen wir im Auge behalten müssen", warnt Glasner. "Als ich zum ersten Mal davon hörte, war ich wirklich verärgert. Ich konnte gar nicht glauben, dass sie das überhaupt in Betracht ziehen."

Glasner würde eine Verschiebung auf die Weihnachtswoche begrüßen, dann aber müsste auch Arsenal zweimal binnen drei Tagen spielen. Einerseits fair, andererseits fraglich, ob die Gunners sich darauf einließen - sie haben das Terminproblem in der Woche ab dem 15. Dezember schließlich nicht: Die Champions League befindet sich da bereits in der Winterpause. Wenn Palace im Januar wieder etwas Luft hat, ist die Königsklasse zurück und Arsenal entsprechend verhindert.

Im Vorjahr verhinderte Newcastle eine ähnliche Konstellation gerade noch

Obwohl auch eine Portion Pech dabei war, dass im League-Cup-Viertelfinale ausgerechnet ein Champions- auf einen Conference-League-Teilnehmer trifft: In den kommenden Jahren kann das Problem jederzeit wieder auftreten, im Vorjahr verhinderte Newcastle mit seinem Achtelfinalsieg über Conference-League-Teilnehmer Chelsea eine ähnliche Konstellation gerade noch.

Gerade mit Blick auf ähnliche Engpässe in der Zukunft fordert Glasner deshalb eine engere Absprache zwischen UEFA, Premier League und dem englischen Fußballverband. "Es wäre schön, wenn sie sich alle zusammensetzen würden, das ist der Job, für den sie bezahlt werden."

jpe

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