Microsoft-Forscher finden TCC-Lücke in Apples Spotlight: Datenleak droht

vor 12 Stunden 1

Der Bereich TCC (Transparency, Consent and Control) ist für Apple immer wieder ein Sorgenkind: Mit der Technik soll macOS eigentlich vor Datenabflüssen an Apps bewahrt werden, die der Nutzer nicht wünscht. Doch Bugs in diesem Zustimmungs- und Überprüfungs-Framework treten immer wieder auf – oftmals durch die Hintertür. Ein Beispiel ist ein aktueller Bug, den Sicherheitsforscher bei Microsoft aufgefunden haben. Die Lücke namens Sploitlight nutzt Apples hauseigene Spotlight-Suchfunktion samt Fehlern in Apple Intelligence, um sensible Daten, darunter Ortsangaben, Metainfos und sogar Gesichtserkennungsinformationen, abzugreifen. Apple hat den Bug glücklicherweise bereits mit macOS 15.4 Ende März gefixt.

TCC soll eigentlich dafür sorgen, dass nicht ohne Nutzerfreigabe auf persönliche Informationen zugegriffen werden kann. Dafür nutzt Apple ein breites Sandboxing – so breit, dass die vielen Nachfragen viele User sogar nerven. Im Rahmen von Sploitlight zeigte Microsoft nun, dass es möglich ist, auf von Apples KI-System Apple Intelligence im Cache vorgehaltene Daten zuzugreifen. Dazu manipulierten die Forscher Spotlight-Plugins so, dass sie über übliche Spotlight-Funktionen wie mdfind (Spotlight auf der Kommandozeile) einen TCC-Bypass schaffen konnten. Dabei muss ein Angreifer wissen, welche Dateitypen er oder sie auslesen will. Die Plugins sind sogar unsigniert, sie lassen sich also deutlich einfacher durch Angreifer ausführen als "normale" Apps.

Microsoft gelang es weiterhin, Fotoalben und geteilte Alben auszulesen, Nutzeraktivitäten im Bereich Fotos zu tracken, anzusehen, welche Fotos und Videos gelöscht wurden sowie den Bildklassifizierer zu missbrauchen, der feststellt, was ein Bild zeigt.

Einige der Leaks benötigen ein aktives Apple Intelligence, andere offenbar nicht. Laut Microsoft wäre es auch möglich, andere Cache-Dateien auszulesen, darunter solche von ChatGPT (das in Apple Intelligence integriert ist) oder E-Mail-Zusammenfassungen.

Offenbar ist von der Lücke teilweise auch das iPhone betroffen. Microsoft deutet an, dass es vom Mac aus möglich ist, abgeglichene Daten abzugreifen. Apple hat in iOS 18.4 mehrere Lücken gefixt, die dazu passen. Microsoft lieferte insgesamt drei Fehlerberichte für macOS 15.4 und iOS 18.4, darunter auch ein Bug im Kontext der Überprüfung von Symlinks und einen "State Management"-Fehler. Nutzer sollten ihr System dringend auf den aktuellen Stand bringen. macOS 15.5 und iOS 18.5 sind die aktuellen Versionen.

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(bsc)

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