Die US-Wettbewerbsbehörde FTC hat eine Untersuchung von Microsoft eingeleitet und konzentriert sich dabei auf die Geschäfte mit Cloud-Computing, Softwarelizenzen, Cybersecurity-Werkzeugen und KI-Produkten. Das berichten mehrere US-Medien übereinstimmend, die Federal Trade Commission selbst hat sich hingegen bislang nicht geäußert. Der Schritt hatte sich angekündigt. Der Einleitung der Untersuchung sind demnach informelle Gespräche mit der Konkurrenz von Microsoft vorausgegangen. Jetzt sei der US-Konzern aufgefordert worden, Informationen zu übergeben. Insgesamt sei das Microsoft übergebene Dokument hunderte Seiten lang, schreibt die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Abgesegnet wurde der Schritt demnach von FTC-Chefin Lina Khan persönlich.
Microsoft-Produkte zu weit verbreitet
Wie Bloomberg unter Berufung auf anonyme Quellen erklärt, konzentriert sich die FTC bei der Untersuchung auf Angebote, bei denen Microsoft die beliebten Office-Dienste mit Security-Software und Cloud-Produkten bündelt. Vor dem Hintergrund mehrerer Cybersecurity-Vorfälle mit Microsoft-Produkten und der Tatsache, dass viele davon auch bei US-Behörden umfangreich eingesetzt werden, sei man bei der FTC zu dem Schluss gekommen, dass die Marktmacht des Konzerns problematisch sei. Ausfälle, die die Nutzbarkeit der Dienste betreffen, könnten weitreichende Folgen für die Wirtschaft oder Branchen haben, zitiert Bloomberg aus einem FTC-Bericht. Als Beispiel wird auf den Ausfall vieler Windows-Systeme durch einen Fehler bei CrowdStrike im Sommer verwiesen.
Einen Fokus legt die FTC demnach auch auf die Rolle von Microsoft Entra ID. Die würde Konkurrenten behindern. Die können ihre Sichtweise nun in weiteren Gesprächen erläutern, erklärt Bloomberg noch. Weder Microsoft noch die FTC hätten sich zu dem Bericht geäußert. Angesichts des bevorstehenden Wechsels an der Spitze der US-Regierung ist aber unklar, wie es mit der Untersuchung weitergeht. Khan wird ihren Posten verlassen, Donald Trump hat bisher noch nicht bekannt gegeben, wer ihr nachfolgen soll. Erst unter einer neuen FTC-Führung wird sich entscheiden, ob die Untersuchung fortgesetzt und gegebenenfalls auch ein Verfahren eingeleitet wird.
(mho)