Eine neue Suchaktion nach der 2007 in Portugal verschwundenen, damals dreijährigen Madeleine McCann soll nach SPIEGEL-Informationen unter anderem auf die Aussage eines Mithäftlings des Verdächtigen Christian B. zurückgehen. Demnach soll B., der wegen Vergewaltigung einer 72-jährigen Amerikanerin verurteilt ist, eingeräumt haben, er habe ein Kind entführt.

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Seit Anfang Juni hat die portugiesische Polizei in Südportugal Grabungen durchgeführt; unterstützt wurde sie durch Beamte des Bundeskriminalamts. Unter anderem suchten sie bei Praia da Luz. In der Nähe hatte Christian B. zeitweise gewohnt.
Aussage im Prozess
Der heute 48-Jährige bestreitet, etwas mit dem Verschwinden des Mädchens aus einer Hotelanlage zu tun zu haben. In einem Prozess wegen weiterer Sexualdelikte wurde er im Herbst freigesprochen. In dem Verfahren hatte ein früherer Mitgefangener ausgesagt, B. habe ihm erzählt, er sei mit dem Mädchen aus einem Fenster gestiegen und habe sich dabei auf dem Fensterbrett abgestützt. Das Gericht glaubte das nicht.
Ob die Staatsanwaltschaft die Suchaktion auf diese Aussage oder die eines anderen Häftlings stützt, teilte sie nicht mit. Christian B. soll in diesem Jahr entlassen werden.
Kurz bevor Madeleine McCann im Mai 2007 aus einem Ferienapartment verschwand, war ein Handy, das Christian B. zugeordnet wird, in einer Funkzelle in Praia da Luz eingeloggt. Der Braunschweiger Staatsanwaltschaft, die sich nicht zu den Hintergründen der aktuellen Suche äußern will, liegen Zeugenaussagen und Indizien vor, die B. im Fall McCann belasten. Einen dringenden Tatverdacht, der eine Untersuchungshaft rechtfertigen würde, gibt es aber offenbar nicht.