Krieg in Nahost: Syrer feiern Ende der US-Sanktionen

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Viele Angaben stammen von Konfliktparteien und lassen sich teilweise nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.

Wichtige Updates

Freigelassene Geisel berichtet von Folter

Hamas lässt Geisel Edan Alexander frei

"Sicherheitskorridor" für Geiselfreilassung  

Wadephul lehnt militärische Lösung des Gaza-Konflikts ab

Juri Auel

Autokorsos und Gesang: Syrer feiern Ende der US-Sanktionen 

In zahlreichen Städten in Syrien feiern die Menschen die Aufhebung der US-Sanktionen gegen das Land auf der Straße. Augenzeugen berichteten, dass sich Menschen unter anderem in der Hauptstadt Damaskus, in Homs und in weiteren Städten auf öffentlichen Plätzen versammelt hätten. Es habe Autokorsos gegeben. Fahnen seien geschwenkt worden und gemeinsam Parolen gesungen worden, berichteten Anwohner in Damaskus der Deutschen Presse-Agentur. „Die Aufhebung der Sanktionen ist ein zweiter Sieg über das frühere Regime, das Syrien ins Verderben geführt hat“, sagte ein Bewohner aus Damaskus. 

Am zentralen Umajaden-Platz in der Hauptstadt kamen Hunderte Menschen zusammen. „Alle feiern“, sagte ein Ladenbesitzer. Die Sanktionen hätten immer nur das syrische Volk getroffen, nicht die alten Machthaber, gegen die sie ursprünglich gerichtet wurden, sagte er weiter.

Auch in Homs im Westen des Landes versammelten sich Bürger auf einem zentralen Platz. Sie riefen Slogans wie „Halte dein Haupt hoch – du bist ein freier Syrer!“. Ein Anwohner sagte: „Wir danken dem Königreich Saudi-Arabien und Prinz Mohammed bin Salman für ihren Einsatz.“ US-Präsident Donald Trump hatte zuvor in der saudischen Hauptstadt Riad verkündet, dass er die Sanktionen gegen Syrien aufhebe. Die Aufhebung der Sanktionen wird in Syrien als Signal für einen möglichen wirtschaftlichen Neuanfang gesehen. Trump trifft sich am Mittwoch womöglich mit Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa in Riad, bevor er dann nach Doha weiterreisen will. 

Alexandra Föderl-Schmid

Freigelassene Geisel berichtet von Folter

Die am Montag freigelassene Geisel Edan Alexander ist laut israelischen Medienberichten in keinem guten gesundheitlichen Zustand. Er soll über Folterungen berichtet haben. Seit dem 7. Oktober 2023 war der Israeli, der auch einen US-Pass hat, im Gazastreifen festgehalten worden. Der 21-jährige ist der letzte US-Bürger, der sich noch als Geisel in dem Küstenstreifen befand. Er diente als Soldat in der israelischen Armee und war 19 Monate im Gazastreifen gefangen. Die radikal-islamische Hamas hatte erklärt, sie lasse Alexander als Geste des guten Willen gegenüber US-Präsident Donald Trump frei. Der Sender Al Dschasira zeigte ein Foto, auf dem er neben maskierten Kämpfern und einem Vertreter des Roten Kreuzes zu sehen ist. Anders als bei früheren Geiselbefreiungen trug Alexander Zivilkleidung.

Alexandra Föderl-Schmid

Kämpfe gehen weiter

Israel nimmt den Beschuss von Zielen im Gazastreifen nach der Freilassung der US-Geisel Edan Alexander durch die radikal-islamische Palästinensergruppe Hamas wieder auf. Nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde wurden bei einem Luftangriff auf Khan Yunis drei Menschen in einer Notunterkunft für Vertriebene getötet. Eine Frau sei zudem bei israelischem Beschuss auf den Stadtteil Tuffah im Norden von Gaza getötet worden. Mehrere Menschen hätten Verletzungen erlitten. 

Newsdesk

Hamas lässt Geisel Edan Alexander frei

Die islamistische Hamas hat im Gazastreifen eine US-israelische Geisel an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben. Das meldeten mehrere israelische Medien übereinstimmend. Der 21-jährige Edan Alexander kam aufgrund einer Vereinbarung der Hamas mit den USA, ohne israelische Beteiligung, frei. Er wurde Berichten zufolge in der Stadt Chan Yunis im Süden des Küstenstreifens freigelassen. Über seinen gesundheitlichen Zustand ist bisher nichts bekannt.

Terroristen hatten den Soldaten am 7. Oktober 2023 an einem israelischen Wachposten in der Nähe des Gazastreifens entführt. Er ist der erste männliche Soldat, der seither lebend aus der Geiselhaft der Hamas entlassen wurde.

Die Fahrzeuge des Roten Kreuzes sollten ihn zu Vertretern der israelischen Armee bringen, berichtete das israelische Nachrichtenportal „Ynet“. Anschließend solle Alexander in die Militärbasis Reim am Rande des Gazastreifens gebracht werden, um dort seine Familie zu treffen. Danach werde er mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus transportiert.

Die islamistische Hamas hatte die Freilassung des Soldaten am Sonntag angekündigt. Es habe dazu in den vergangenen Tagen Gespräche mit den USA gegeben. Die Freilassung sei Teil der Bemühungen der Islamisten, ein Gaza-Abkommen zu erreichen.

Israelischen Angaben zufolge werden nun noch 20 lebende Geiseln festgehalten, bei drei weiteren Verschleppten sei die Situation unklar. Dazu kommen die Leichen von 35 Entführten.

Alexandra Föderl-Schmid

"Sicherheitskorridor" für Geiselfreilassung  

Im Zusammenhang mit der angekündigten Freilassung einer Geisel betonte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, dass keine Waffenruhe mit der Hamas oder eine Freilassung von inhaftierten Personen vereinbart worden sei. Sein Land habe nur einem Sicherheitskorridor zugestimmt, um den in den USA geborenen israelischen Soldaten Edan Alexander freizubekommen, sagt Netanjahu. Zuvor hatte die Hamas angekündigt, den Soldaten im Rahmen der Bemühungen um ein Waffenstillstandsabkommen und humanitäre Hilfe freizulassen. Dies soll ohne Bedingungen geschehen. Laut israelischen Medienberichten soll die Geiselfreilassung am Montagnachmittag passieren.

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