Israels Armee hat Vororte von Gaza-Stadt eingenommen. Ein Blick auf den Einmarsch in Rafah vor einem Jahr kann helfen, die aktuelle Lage zu verstehen.
21. August 2025, 16:34 Uhr
Am Mittwochabend bestätigte Israels Armeechef Effie Defrin, was seit Tagen aus Militärkreisen und aus Gaza selbst zu hören war: Bodentruppen haben Vororte von Gaza-Stadt eingenommen, sie bereiten die geplante Offensive vor. Während die verängstigten Menschen in der größten Stadt des Gazastreifens abwägen, was gefährlicher ist – zu fliehen oder zu bleiben –, hält sich Israel bedeckt, wann der große Einmarsch beginnen soll.
Sicher ist: Seit Mittwochabend klingeln bei Zehntausenden israelischen Männern die Telefone, die Armee ruft an, um sie aus dem zivilen Leben zurück in den Reservedienst zu holen. In insgesamt drei Wellen sollen bis zu 130.000 Reservisten die Wehrdienstleistenden und hauptberuflichen Soldaten im rotierenden Verfahren unterstützen. Die Ersten etwa 50.000 sollen ihren Dienst Anfang September antreten. Bereits jetzt sollen sich fünf Divisionen in Gaza befinden, etwa 60.000 Soldaten und Reservisten.