Krieg in der Ukraine: Ukrainischer Armeechef: Russischer Vormarsch im Gebiet Sumy gestoppt

vor 6 Stunden 1

Viele Angaben über den Kriegsverlauf wie Opferzahlen oder Details zu Kämpfen stammen von ukrainischen oder russischen Behörden und lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.

Wichtige Updates

Südkorea: Nordkorea könnte bald neue Truppen nach Russland schicken

Slowakei will neue Russland-Sanktionen der EU stoppen

Selenskij und Europarat bringen Sondertribunal voran 

Selenskij und Trump treffen sich in Den Haag

Großbritannien will atomwaffenfähige Kampfflugzeuge kaufen 

Ukrainischer Armeechef: Russischer Vormarsch in der Grenzregion Sumy gestoppt

Ukrainische Streitkräfte haben nach Angaben von Armeechef Oleksandr Syrskyj diese Woche den Vormarsch russischer Truppen in der nördlichen Region Sumy gestoppt. Die Frontlinie habe sich stabilisiert, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung des Generals nach einem Besuch an der Front.

Diese Entwicklung hatte sich zuletzt bereits angedeutet. Zwar gab es vereinzelt kleinere russische Geländegewinne, doch vom ursprünglichen Ziel, im Grenzgebiet eine Pufferzone einzurichten, war die russische Armee weit entfernt. 

Syrskyj erklärte nun, dass ukrainische Angriffe in der russischen Region Kursk den Feind gezwungen hätten, einen Teil seiner Truppen zur Verteidigung seines Territoriums zu entsenden. Das habe die Offensivfähigkeiten der feindlichen Hauptgruppe in Richtung Sumy erheblich reduziert.

Die ukrainische Armee konnte diese Lage nutzen und ihrerseits im Norden des Bezirks Sumy wieder etwas Boden zurückerobern. Ob die russischen Truppen sich nun neu formieren und danach die Angriffe in dem Gebiet wieder mit verstärkter Intensität aufnehmen, ist im Moment nicht absehbar. 

Südkorea: Nordkorea könnte bald neue Truppen nach Russland schicken

Nordkorea könnte nach Angaben aus Südkorea schon bald zusätzliche Truppen nach Russland als Unterstützung für eine neue Offensive im Krieg gegen die Ukraine entsenden. Die zusätzlichen Truppen könnten bereits im Juli oder August nach Russland verlegt werden, teilten südkoreanische Abgeordnete nach einer nicht öffentlichen Geheimdienst-Anhörung im Parlament mit. Der südkoreanische Geheimdienst NIS gehe davon aus, dass Russland womöglich Vorbereitungen für eine neue Offensive in diesen beiden Monaten treffe. 

Der Geheimdienst stütze seine Einschätzung auf eine neue Zusammenstellung von Truppen für einen Einsatz durch Nordkorea und den kürzlichen Besuch eines hochrangigen russischen Sicherheitsvertreters aus dem Kreml in Pjöngjang. Auch die Lieferung von Artilleriemunition und Raketen an Russland laufe weiter. Im Gegenzug erhalte Nordkorea wahrscheinlich technische Beratung zu Satellitenstarts und Raketenlenksystemen. Dies gehe aus der Geheimdienst-Unterrichtung hervor, sagte der Abgeordnete Lee Seong Kweun nach der Anhörung.

Slowakei will neue Russland-Sanktionen der EU stoppen

Die Slowakei will das neue Sanktionspaket der Europäischen Union gegen Russland nicht mittragen. Ministerpräsident Robert Fico kündigte am Donnerstag an, sein Land werde eine Verschiebung der geplanten Abstimmung fordern. Zunächst müssten die Bedenken der Slowakei in Bezug auf die Gasversorgung ausgeräumt werden, sagte er mit Blick auf russische Energie-Importe. Die geplante Beendigung russischer Gasimporte ab 2028 stelle eine Gefahr für die Versorgungssicherheit der Slowakei dar. Zudem drohten Preiserhöhungen.

Fico warnte auch vor finanziellen Strafen durch Schiedsverfahren, falls langfristige Verträge mit dem russischen Lieferanten Gazprom gebrochen würden. Beim EU-Gipfeltreffen in Brüssel wollen die 27 Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten eigentlich das 18. Sanktionspaket gegen Russland beschließen. 

Juri Auel

Russland: Haben 50 ukrainische Drohnen zerstört 

Russische Luftabwehreinheiten haben in der Nacht nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau 50 ukrainische Drohnen zerstört. Fast die Hälfte der Drohnen sei über der an die Ukraine grenzenden Region Kursk abgeschossen worden. Die übrigen Drohnen wurden demnach über mehreren russischen Regionen abgefangen, darunter drei über der Region Moskau, berichtet das Ministerium auf Telegram. Der internationale Flughafen Wnukowo in Moskau setzte wegen Drohnenalarms den Flugverkehr aus, wie russische Nachrichtenagenturen die Luftfahrtaufsichtsbehörde Rosawiatsija zitieren. Auch auf den Flughäfen entlang der Wolga gab es zeitweise Beschränkungen. 

Nadja Lissok

Selenskij und Europarat bringen Sondertribunal voran 

Der Europarat hat in den vergangenen Monaten ein Sondertribunal zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine vorbereitet. Präsident Wolodimir Selenskij und der Generalsekretär des Europarats, Alain Berset, haben nun ein Abkommen dazu unterzeichnet. Die Ukraine könne auf den Europarat zählen, sagte Berset. „Jeder Kriegsverbrecher muss wissen, dass es Gerechtigkeit geben wird, und das gilt auch für Russland“, erklärte Selenskij. „Gerechtigkeit braucht Zeit, aber sie muss kommen, davon bin ich überzeugt.“

Geplant ist ein Richtergremium, das im niederländischen Den Haag angesiedelt ist und Top-Vertreter der russischen Führung zur Verantwortung zieht. Dass Kremlchef Wladimir Putin dort auf der Anklagebank erscheinen wird, ist sehr unwahrscheinlich. Zwar könnte Beschuldigten auch in Abwesenheit der Prozess gemacht werden. Staats- und Regierungschefs sowie Außenminister unterliegen aber rechtlicher Immunität, wie der Europarat mitteilte. Heißt: Erst wenn sie aus dem Amt scheiden oder ihre Immunität aufgehoben wird, können sie verurteilt werden. Laut Europarat ist das Tribunal trotzdem wichtig, etwa um Beweise zu sammeln und Anklagen vorzubereiten. 

Nadja Lissok

Merz ermuntert Trump zu schärferen Sanktionen gegen Russland

Bundeskanzler Friedrich Merz hat am Rande des Nato-Gipfels in Den Haag mit US-Präsident Donald Trump erneut über Sanktionen gegen Russland gesprochen. Er habe seinen „dringenden Wunsch vorgetragen, doch jetzt auch auf amerikanischer Seite zu weiteren Sanktionen gegenüber Russland zu kommen“, erklärte er später Journalisten. Es werde keine militärische Lösung des Konflikts geben, deshalb müssten die Verbündeten der Ukraine den wirtschaftlichen Druck auf Moskau erhöhen.

Die EU werde ihr 18. Sanktionspaket gegen Russland am Donnerstag endgültig auf den Weg bringen. Es soll auf den russischen Energie- und Bankensektor zielen. „Aber das alleine wird nicht reichen. Wir brauchen hier auch eine stärkere Beteiligung der Vereinigten Staaten von Amerika an solchen Sanktionen“, sagt Merz. Der Kanzler sagte, auch im US-Senat werde möglicherweise in den nächsten Tagen ein Sanktionspaket zur Abstimmung stehen. Er habe Trump ermutigt, dieses Paket in Kraft zu setzen, „damit auch Amerika hier noch einmal einen höheren Druck ausübt auf Moskau, damit Moskau an den Verhandlungstisch zurückkehrt“. 

Kassian Stroh

Selenskij und Trump treffen sich in Den Haag

Am Rande des Nato-Gipfels in den Haag haben sich die Präsidenten der Ukraine und der USA wieder einmal zusammengesetzt – und nach Angaben des öffentlichen ukrainischen Senders Suspilne hat das Gespräch 50 Minuten gedauert. Es sei „ein gutes Treffen“ gewesen, sagte Donald Trump danach. „Es war sehr nett, hätte nicht netter sein können.“ Sein Eindruck sei: In der Ukraine wolle man ein Ende des Kriegs, „ich werde mit Putin sprechen“. Zugleich stellte er vage in Aussicht, den Wunsch der Ukraine zu erfüllen, weitere Flugabwehrsysteme vom Typ Patriot zu liefern.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij sprach von einem langen und sachlichen Treffen. „Wir haben alle wirklich wichtigen Themen besprochen“, schrieb er auf der Plattform X – über die Frage, wie ein Waffenstillstand und echter Frieden erreicht werden könnten, oder über die Frage, „wie wir unsere Bevölkerung schützen können“. Er sei Trump dankbar für die Bereitschaft, zum Frieden beizutragen. Einzelheiten würden später bekannt gegeben.

Julia Daniel

Russische Behörden melden Sachschäden nach ukrainischen Drohnenangriffen 

Demnach wurden ein Getreidesilo, eine Schule, Wohnhäuser und ein Sportkomplex in der Region Rostow östlich der Ukraine beschädigt. Nach Angaben von Gouverneur Juri Sljusar sind auch Gebäude in der Stadt Taganrog getroffen worden. Dort befindet sich die Atlant-Aero-Drohnenfabrik. Blogger schreiben, der Betrieb sei Ziel des Angriffs gewesen. Der Gouverneur der russischen Region Woronesch im Norden der Ukraine, Alexander Gussew, teilt auf Telegram mit, über 40 Drohnen seien über städtischen Gebieten und nahe der Grenze abgeschossen worden. 

Juri Auel

Großbritannien will atomwaffenfähige Kampfflugzeuge kaufen 

Die britische Regierung will atomwaffenfähige US-Kampfflugzeuge kaufen. Dabei soll es sich um ein Dutzend F-35A-Jets handeln, wie die Regierung bekanntgab. Diese können Nuklearwaffen abfeuern. Der Kauf der Kampfflugzeuge des US-Herstellers Lockheed Martin soll es der britischen Luftwaffe ermöglichen, zum ersten Mal seit dem Ende des Kalten Krieges Atomwaffen zu tragen.

„In einer Zeit radikaler Ungewissheit können wir den Frieden nicht mehr als selbstverständlich betrachten“, sagte Premierminister Keir Starmer. „Deshalb investiert meine Regierung in unsere nationale Sicherheit.“ Nato-Generalsekretär Mark Rutte begrüßte den geplanten Kauf. „Dies ist ein weiterer robuster britischer Beitrag zur Nato", sagte er.

Großbritannien erhöht seine Verteidigungsausgaben und rüstet seine Streitkräfte auf, darunter auch die U-Boot-Flotte. Die Regierung begründet dies mit der zunehmenden Feindseligkeit Russlands, während sich die Vereinigten Staaten unter Präsident Donald Trump von ihrer traditionellen Rolle als Verteidiger der europäischen Sicherheit zurückziehen.

Großbritanniens nukleare Abschreckung stützt sich derzeit ausschließlich auf das U-Boot-System Trident. Dieses sorgte im vergangenen Jahr für Schlagzeilen, als ein Test fehlzündete – der zweite Fehlschlag in Folge, nachdem bereits 2016 ein Versuch misslungen war. Taktische Kernwaffen sind für den Einsatz auf dem Schlachtfeld gedacht, im Gegensatz zu strategischen Waffen, die über große Entfernungen abgefeuert werden können. Durch den Kauf der F-35A-Kampfjets könnte Großbritannien seine militärischen Optionen diversifizieren und sich enger an Nato-Verbündete wie Frankreich und die USA anlehnen. Diese verfügen über land-, see- und luftgestützte nukleare Fähigkeiten.

Die F-35A-Kampfjets können taktische US-Atomwaffen vom Typ B61 tragen. Großbritannien bräuchte wahrscheinlich die Vereinigten Staaten, um diese Waffen für den Einsatz in den Flugzeugen zu liefern, sagte ein britischer Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Die USA hatten 2008 ihre letzten Atomwaffen aus Großbritannien abgezogen. 

Christoph Heinlein

Selenskij: Bisher fast 30 000 "Schahed"-Drohnen aus Russland

Russland hat die Ukraine seit Kriegsbeginn nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij mit 28 743 Kampfdrohnen des iranischen Bautyps Schahed angegriffen. Allein in diesem Juni seien es 2736 gewesen, sagte er in einer Rede vor dem niederländischen Parlament, die er anschließend in den sozialen Medien veröffentlichte.

Das russische Militär setzt die Drohnen in seinem seit mehr als drei Jahren andauernden Angriffskrieg vor allem bei nächtlichen Angriffen ein, die immer wieder Wohngebiete treffen. Ohne das „iranische Regime“ wäre Russland dazu nicht in der Lage gewesen, sagte Selenskij. Die Ukraine wiederum hätte ohne ihre westlichen Verbündeten nicht den Großteil dieser Drohnen abschießen können, unterstrich er. Der Präsident ist derzeit zum Nato-Gipfel in Den Haag. 

Mehr als ein Dutzend Tote nach russischem Raketenangriff auf Dnipro

In der südostukrainischen Großstadt Dnipro sind durch russische Raketenangriffe mindestens 17 Menschen getötet worden. Rund 280 wurden verletzt, teilte der Militärgouverneur des Gebietes Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, bei Telegram mit. In der nahe gelegenen Stadt Samar wurden zudem zwei weitere Menschen getötet und gut ein Dutzend verletzt. Bei den Angriffen schlug auch eine Rakete in der Nähe eines wartenden Passagierzugs ein.

„Infolge eines terroristischen Schlags Russlands auf das Gebiet Dnipropetrowsk wurde der Zug Odessa-Saporischschja beschädigt“, teilte die ukrainische Eisenbahn bei Telegram mit. Die Passagiere seien in Sicherheit gebracht worden und es werde ein Ersatzzug nach Saporischschja bereitgestellt.

In sozialen Netzwerken kursierten Bilder, die Waggons mit zerstörten Fenstern zeigen. Der Zug stand zu dem Zeitpunkt in einem Industriegebiet, dem der Angriff offenbar galt.

In Dnipro waren zuvor mehrere russische Raketen eingeschlagen. Behördenangaben zufolge wurden dabei mehr als ein Dutzend Schulen und Kindergärten sowie ein Krankenhaus und eine Poliklinik beschädigt, zudem knapp 50 Mehrfamilienhäuser. Der Bürgermeister der Stadt, Borys Filatow, schrieb von einer „beispiellosen Zahl an Zerstörungen, welche die Stadt während der Zeit des vollumfänglichen Krieges noch nicht gesehen hat.“ Er ordnete einen Trauertag für die Toten an.

Kassian Stroh

Bericht: Drei Tote bei russischem Drohnenangriff in Sumy

Bei einem russischen Drohnenangriff in der Region Sumy im Nordosten der Ukraine sind einem Medienbericht zufolge drei Menschen getötet worden. Unter den Todesopfern sei ein Achtjähriger, berichtete die Kyiv Independent unter Berufung auf den Militärgouverneur des Gebiets, Oleh Hryhorow. Auch ein Mann und eine Frau seien bei dem Angriff auf ein Dorf ums Leben gekommen. Drei weitere Menschen wurden demnach aus den Trümmern gezogen und kamen ins Krankenhaus. 

Bei weiteren Drohnenangriffen weiter östlich in Charkiw wurden drei Menschen verletzt, wie die Nachrichtenagentur RBK-Ukraine unter Berufung auf Behördenangaben berichtete. 

Zugleich erhöhten die Behörden die Zahl der Toten bei den schweren Luftangriffen auf Kiew in der Nacht zu Montag auf zehn. Bei einem separaten Raketenangriff in der Region um die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer seien drei weitere Menschen ums Leben gekommen.

Im südukrainischen Gebiet Cherson wurden seit Montag vier Menschen durch russischen Artilleriebeschuss und durch Bombenabwürfe getötet, wie Gouverneur Oleksandr Prokudin auf Telegram mitteilte. Außerdem habe es fünf Verletzte gegeben. Vier Tote wurden auch in dem Teil des Gebiets Donezk gezählt, der noch in der Hand der Ukrainer ist.

Juri Auel

Drohnenangriffe auf Moskau gemeldet

Eine ukrainische Drohne hat ein Wohnhaus bei Moskau getroffen und zwei Menschen verletzt. Dies meldet die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die örtlichen Behörden. Die Drohne habe in der Stadt Krasnogorsk westlich der Hauptstadt ein Feuer im 17. Stock des Gebäudes ausgelöst, teilt der Gouverneur der Region, Andrej Worobjow, mit. Zwei weitere Drohnen seien westlich von Moskau abgeschossen worden. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, vor Mitternacht neun Drohnen über den Grenzregionen Kursk und Brjansk zerstört zu haben. 

Julia Daniel

Briten weiten Unterstützung für die Ukraine aus 

Großbritannien und die Ukraine haben eine noch engere militärische Zusammenarbeit angekündigt. Der britische Premierminister Keir Starmer sprach der Nachrichtenagentur PA zufolge nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij in London über ein neues Rüstungsproduktionsabkommen beider Länder. Details sind nicht bekannt. Die Kooperation habe schon Tausende Leben in der Ukraine gerettet, schrieb Selenskij auf Telegram.

Starmer und Selenskij trafen am Nachmittag in Großbritannien ausgebildete ukrainische Soldaten. Er sei auf die Führungsrolle der Briten stolz, sagte Starmer. 57 000 bis 58 000 Menschen seien für den Fronteinsatz ausgebildet worden. Selenskij sagte, Großbritannien helfe, „unsere Armee zu stärken“, sodass die Ukraine überleben und kämpfen könne. Er bat aber auch um weitere Unterstützung bei der Durchsetzung der Sanktionen gegen Russland - nur so könne Moskau zum Frieden gezwungen werden.

Vor dem Gespräch mit Starmer war der ukrainische Präsident zum Mittagessen vom britischen König Charles III. auf Schloss Windsor empfangen worden. Bilder zeigen die beiden auf dem Weg durch die historischen Hallen des Schlosses, Inhalte des Gesprächs wurden nicht veröffentlicht. Selenskij hatte den König zuvor schon bei mehreren Gelegenheiten getroffen. 

Philipp Saul

Ukrainischer Geheimdienst berichtet über Mordpläne gegen Selenskij

Wenn der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij zu Staatsbesuchen aufbricht, reist er üblicherweise von Kiew aus mit der Bahn ins Nachbarland Polen. Gut 70 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt steigt er dann am Flughafen der ostpolnischen Stadt Rzeszow in das ukrainische Regierungsflugzeug und fliegt los. Auch für Rüstungslieferungen und für Politikerbesuche Richtung Ukraine ist Rzeszow ein wichtiger Ort.

Offenbar ist Rzeszow auch ins Visier russischer Geheimdienste geraten. Der ukrainische Geheimdienst SBU hat nun Details zu einem angeblich verhinderten Anschlag auf Selenskij öffentlich gemacht und die Stadt als geplanten Ort des Angriffs genannt. Der Tatverdächtige sei ein ehemaliger polnischer Soldat gewesen, der sich bereits vor Jahrzehnten aus Sowjetnostalgie von russischen Geheimdiensten habe anwerben lassen, sagte SBU-Chef Wassyl Maljuk in Kiew.

Der Mann habe einen Anschlag auf Selenskij am Flughafen organisieren sollen – sei es mit einer Drohne oder mit einem Scharfschützen, sagte Maljuk. Verwickelt in die Pläne seien auch zwei ehemalige ukrainische Offiziere im Rang von Obersten aus Selenskijs Leibwache. Über deren Festnahme hatte Maljuk bereits im Mai 2024 berichtet.

In Polen ist der Fall bekannt. Der Ex-Soldat wurde bereits im April 2024 vom polnischen Inlandsgeheimdienst ABW in Kooperation mit dem SBU festgenommen. Im Mai dieses Jahres erhob die polnische Staatsanwaltschaft Anklage gegen ihn wegen Aktivitäten für einen feindlichen Geheimdienst.

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