Viele Angaben über den Kriegsverlauf wie Opferzahlen oder Details zu Kämpfen stammen von ukrainischen oder russischen Behörden und lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.
Wichtige Updates
Ukraine schickt offenbar Elitesoldaten ins umkämpfte Pokrowsk
Armeechef Syrskyj an der Front bei der gefährdeten Stadt Pokrowsk
Ukraine meldet einen der schwersten russischen Luftangriffe seit 2022
Trump: China arbeitet mit uns an Ukraine-Kriegsende
Selenskij: Lage in Pokrowsk hart, in Kupjansk etwas besser
Ukrainische Drohnen verursachen Feuer auf Öltanker
Durch einen ukrainischen Drohnenangriff ist auf einem Öltanker im russischen Hafen Tuapse am Schwarzen Meer ein Brand ausgebrochen. Die Besatzung sei vom Schiff gebracht worden, teilte der Zivilschutzstab der südrussischen Region Krasnodar mit. Auch das Terminal zur Ölverladung sei durch den Angriff beschädigt worden.
Telegramkanäle verbreiteten Fotos, die auf drei Brände im Hafen hindeuten. Später ergänzte der Stab, zwei zivile ausländische Schiffe unter ausländischer Flagge seien beschädigt worden. Nähere Erläuterungen wurden nicht gemacht. Auch über anderen Hafenstädten der russischen Schwarzmeerküste seien Trümmer ukrainischer Drohnen niedergegangen, hieß es. Nach Darstellung des ukrainischen Generalstabs wurden bei dem Angriff auf den Hafen von Tuapse auch die Ölverladeinfrastruktur getroffen. „Dieser Terminal ist einer der größten in Russland“, hieß es auf Telegram weiter. Die Angaben konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.
Ukrainische Drohnenangriffe wurden auch aus anderen Teilen Russlands gemeldet. Im Gebiet Rostow im Süden gab es nach Behördenangaben zwei Verletzte. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, es seien 164 ukrainische Drohnen abgewehrt worden – das lässt auf einen großen ukrainischen Angriff schließen. In der Ukraine wurden durch einen russischen Drohnenangriff im Gebiet Dnipropetrowsk vier Menschen getötet, darunter zwei Kinder, wie Gouverneur Wladyslaw Hajwanenko auf Telegram mitteilte. Im Schwarzmeer-Gebiet Odessa wurden nach Behördenangaben zwei Menschen getötet und zwei verletzt. Einschläge gab es auch im Gebiet Saporischschja im Süden sowie Tschernihiw im Norden.
Selenskij: Deutschland hat bei Ausbau des „Patriot“-Schutzschirms geholfen
Die Ukraine hat nach Angaben ihres Präsidenten Wolodimir Selenskij ihren Patriot-Schutzschirm gegen russische Luftangriffe mit deutscher Hilfe ausgebaut. „Ich danke Deutschland und persönlich Bundeskanzler Friedrich Merz für diesen gemeinsamen Schritt zum Schutz von Menschenleben vor dem russischen Terror“, erklärte Selenskij auf Facebook. Details zu dem deutschen Beitrag zu den Flugabwehrsystemen nannte er nicht. „Wir haben diese Verstärkung der Luftabwehr seit einiger Zeit vorbereitet, und nun sind die getroffenen Vereinbarungen umgesetzt.“
Die Ukraine verfügte bislang nur über wenige Flugabwehrsysteme vom Typ Patriot, die vor allem aus Deutschland oder mit deutscher Hilfe geliefert wurden. Sie haben sich als wirkungsvollster Schutz gegen russische ballistische Raketen erwiesen. Insgesamt sollten Medienberichten zufolge im Oktober zehn Patriot-Batterien in der Ukraine gewesen sein, darunter auch welche aus Deutschland. Nach Selenskijs Worten arbeitet die Ukraine mit ihren Unterstützern weiter am Aufbau eines zuverlässigen Luftabwehrsystems. „Die Verhandlungen über weitere gemeinsame Schritte zur Stärkung der Luftabwehr werden sowohl auf Regierungsebene als auch direkt mit den Herstellern der erforderlichen Systeme fortgesetzt.“
Markus C. Schulte von Drach
Russischer Luftangriff legt Stromversorgung in Saporischschja lahm
Angeblich ist es im Bezirk Donezk, der zum großen Teil von Russland kontrolliert wird, zu einem flächendeckenden Stromausfall gekommen. Seit der Nacht sind bereits fast 60 000 Menschen in der ukrainischen Stadt Saporischschja nach russischen Luftangriffen von der Stromversorgung abgeschnitten. Zwei Menschen wurden bei den Angriffen verletzt, mehrere Gebäude zerstört, berichtet der Gouverneur der Region, Iwan Fedorow. Reparaturteams würden die Stromversorgung wiederherstellen, sobald es die Sicherheitslage zulasse. Nach einem ukrainischen Angriff auf ein Umspannwerk in dem von Russland eroberten Bezirk Luhansk ist es offenbar auch dort zu Stromausfällen gekommen.
Russland hat mit Beginn der Heizperiode seine Angriffe mit Raketen und Drohnen auf Energie-Anlagen verstärkt. Die Oblast Saporischschja ist fast täglich Angriffen mit Artillerie, Raketen und Drohnen ausgesetzt. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, wurden dem Gouverneur zufolge dort allein in den 24 Stunden bis Sonntagmorgen bei rund 800 russischen Angriffen auf 18 Ortschaften ein Mensch getötet und drei weitere Menschen verletzt.
Markus C. Schulte von Drach
Ukrainischer Drohnenangriff auf russische Ölraffinerie
In der russischen Schwarzmeer-Hafenstadt Tuapse hat ein ukrainischer Drohnenangriff einen Brand ausgelöst und die Hafenanlagen beschädigt. Der Hafen beherbergt ein wichtiges Ölterminal und eine Raffinerie des Konzerns Rosneft, die bereits mehrfach Ziel von Angriffen waren, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Berichte über Verletzte gibt es nicht.
Die Ukraine zielt mit ihren Drohnen regelmäßig und erfolgreich auf Ölraffinerien, -depots und andere Anlagen weit hinter der Front, die nicht nur die Menschen in Russland, sondern auch die russischen Truppen in der Ukraine mit Energie versorgen.
Ukraine greift Russland mit mehr als 100 Drohnen und Raketen an
Die Ukraine hat sich in der Nacht auf Samstag mit eigenen Attacken aus der Luft gegen die russischen Angriffe gewehrt. Nach eigenen Angaben habe Russland 98 ukrainische Drohnen über seinem Territorium abgeschossen. Allein über der Region Moskau seien elf Drohnen zerstört worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Sechs davon seien auf die russische Hauptstadt zugesteuert. Zu möglichen Schäden schweigen die russischen Behörden.
Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR meldet derweil einen „schweren Schlag" gegen eine Treibstoffpipeline in der Region um Moskau. Über die Pipeline werde die russische Armee mit Benzin versorgt, heißt es weiter. „Unsere Schläge haben mehr Wirkung gezeigt als die Sanktionen“, wird HUR-Chef Kyrylo Budanow in dem Beitrag bei Telegram zitiert. In dem Beitrag veröffentlicht der HUR auch ein Video, das die Explosion an der Pipeline zeigen soll.
Mit einer Neptun-Rakete will die ukrainische Armee außerdem eine Ölraffinerie sowie ein Heizkraftwerk im russischen Bezirk Orjol getroffen haben. Bei Neptun-Rakten handelt es sich eigentlich um Anti-Schiffsraketen, die von der Ukraine aber auch gegen Ziele auf dem Land eingesetzt werden.
Ukraine schickt offenbar Elitesoldaten ins umkämpfte Pokrowsk
Im schwer umkämpften Pokrowsk im Osten der Ukraine startet die Ukraine offenbar einen größeren Gegenangriff. Wie die Nachrichtenagentur Reuters und der ukrainische Rundfunk Suspilne berichten, hat der ukrainische Militärgeheimdienst HUR Spezialkräfte mit Helikoptern in die Region gebracht. Geolokalisiertes Videomaterial zeigt, wie zehn von ihnen über den westlichen Bezirken der Stadt landen. Die Videos stammen mutmaßlich bereits von Anfang dieser Woche. Der Economist berichtet, die Operation diene dazu, die Versorgungsrouten freizuhalten, die die russische Armee in der Stadt unter Beschuss genommen hat. Auch Kyrylo Budanow, der Chef des Militärgeheimdienstes, ist auf Fotos aus Pokrowsk zu sehen. Ob auch sie von Anfang der Woche stammen, ist unklar.
Die Lage in Pokrowsk und der östlich gelegenen Zwillingsstadt Myrnohrad ist für die Landesverteidiger katastrophal. Russische Soldaten sind bereits ins Stadtzentrum vorgerückt und liefern sich dort Kämpfe. Von Osten, Süden und Norden her versucht die russische Armee die ukrainischen Truppen einzukreisen. Russland ist der Ukraine bei Pokrowsk weit überlegen, was die Anzahl der Infanteristen angeht, auch die russischen Drohnen sind weit in der Überzahl.
Mit der Spezialkräfteoperation will die Ukraine verhindern, dass die ukrainischen Soldaten in Pokrowsk und Mynohrad eingeschlossen werden. Dieses Manöver ist aber für die ukrainischen Soldaten ein sehr hohes Risiko. Luftlandeoperationen gelten ohnehin als äußerst riskant, die russische Luftüberlegenheit macht es jetzt aber noch gefährlicher. Das russische Verteidigungsministerium behauptet, man habe bereits einen Hubschrauber mit Elitesoldaten abgeschossen, dabei seien alle elf Ukrainer an Bord getötet worden. Aus der Ukraine gibt es zu dem Vorfall keine Äußerungen.
Die Ukraine steht in Pokrowsk vor einem Dilemma: Zieht sie sich aus der Stadt zurück, überlässt sie Russland eine strategisch wichtige Stadt im Bezirk Donezk. Durch Pokrowsk läuft nahezu jede größere Eisenbahnstrecke, die durch den Donbass führt. Andererseits werden in ukrainischen Medien Vorwürfe gegen das Militärkommando laut, wonach es die ukrainischen Soldaten in aussichtslose Kämpfe schicke und deren Tod bewusst in Kauf nehme.

Ukraine: Russland greift gezielt Stromversorgung an
Die Ukraine hat Russland am Freitag gezielte Angriffe auf für Atomkraftwerke wichtige Umspannwerke vorgeworfen. Dies trage die Züge von Nuklearterrorismus und sei eine schwere Verletzung des humanitären Völkerrechts, hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums in Kiew. Das Ministerium bezog sich auf eine Mitteilung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) vom Donnerstag.
Die IAEA hatte von militärischen Aktivitäten berichtet, die zu Schäden an für die nukleare Sicherheit wichtigen Umspannwerken geführt hätten. Die Behörde führte Vorfälle an mehreren Kraftwerken auf.

Russland schießt Drohnen mit Kurs auf Moskau ab
Die russische Luftabwehr hat nach Angaben des Moskauer Bürgermeisters drei ukrainische Drohnen mit Kurs auf Russlands Hauptstadt abgeschossen. Wie Sergej Sobjanin auf Telegram weiter schreibt, untersuchen nun Spezialisten die Trümmer der Drohnen an den Absturzstellen.
Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor gemeldet, dass innerhalb von drei Stunden 38 ukrainische Drohnen über zwei Regionen im Süden Russlands sowie über der 2014 von der Ukraine annektierten Krim abgefangen und zerstört worden seien.
Marine greift russische Energie-Anlagen an
Die ukrainische Marine greift nach eigenen Angaben ein Kraftwerk in der russischen Region Orjol und eine Umspannstation in Nowobrjansk mit Neptun-Marschflugkörpern an. Beide Anlagen versorgten Rüstungsbetriebe in der Region mit Strom, teilt die Marine auf Telegram mit. Ihre Zerstörung sei ein schwerer Schlag für die russische Logistik. Eine russische Stellungnahme liegt zunächst nicht vor.
Polen fängt erneut russisches Aufklärungsflugzeug ab
Zum dritten Mal innerhalb dieser Woche haben Kampfjets der polnischen Luftwaffe ein russisches Aufklärungsflugzeug über der Ostsee abgefangen. Die Maschine vom Typ Iljuschin IL-20 sei am Freitagmorgen von zwei polnischen Kampfjets vom Typ MiG-29 eskortiert worden, teilte das Oberkommando der polnischen Streitkräfte auf der Plattform X mit. Dazu postete es eine Aufnahme von der Maschine über dem Meer.
In der Mitteilung hieß es weiter, der russische Aufklärer sei in internationalen Luftraum ohne Flugplan und mit ausgeschaltetem Transponder unterwegs gewesen. Die IL-20 sei damit ein Sicherheitsrisiko für den Flugverkehr in der Region gewesen. „Die polnischen Piloten haben das fremde Flugzeug abgefangen und identifiziert, dann wurde es gemäß dem Nato-Verfahren eskortiert.“ Der Luftraum über Polen wurde demnach nicht verletzt.
Erst am Donnerstag war nach Angaben des polnischen Oberkommandos eine russische Militärmaschine vom Typ IL-20 in der Nähe von Polens Ostseeküste von zwei Kampfjets abgefangen worden. Auch diese Maschine flog im internationalen Luftraum ohne Flugplan und ihr Transponder war ausgeschaltet. Am Dienstag hatte sich der erste Vorfall ereignet. „Die polnische Armee bleibt in voller Kampfbereitschaft und reagiert effizient auf alle provokativen Aktionen Russlands“, betonte das Oberkommando am Freitag. Man agiere dabei in enger Zusammenarbeit mit den Nato-Partnern. Eine russische Stellungnahme liegt zunächst nicht vor.
Ukrainische Drohnen treffen Heizkraftwerk in Russland
Ein ukrainischer Drohnenangriff hat nach russischen Behördenangaben das Heizkraftwerk der Stadt Orjol beschädigt. Der Gouverneur der Region, Andrej Klytschkow, sprach auf Telegram davon, dass Teile einer abgefangenen Drohne auf die Anlage gestürzt seien. Die Folgen waren seinen Angaben nach Stromausfälle und Probleme mit der Fernwärme in einigen Teilen der Stadt etwa 400 Kilometer südwestlich von Moskau.
Der russische Telegramkanal Astra berichtete zudem von ukrainischen Angriffen auf ein Umspannwerk in der Stadt Wladimir und eine Raffinerie bei Jaroslawl an der Wolga.
Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, in der Nacht seien 130 ukrainische Drohnen über russischem Gebiet abgefangen worden. Solche Militärangaben sind nicht im Detail überprüfbar, sie lassen aber Rückschlüsse auf das Ausmaß der Angriffe zu.
Ukraine: Elf Verletzte bei russischem Angriff auf Sumy
Bei einem russischen Luftangriff auf die nordostukrainische Stadt Sumy sind örtlichen Behördenangaben zufolge in der Nacht elf Menschen verletzt worden. Darunter seien auch vier Kinder, teilt der staatliche Rettungsdienst auf Telegram mit. Der Angriff habe ein Wohnhochhaus, Privathäuser und Infrastruktureinrichtungen getroffen. Regionalgouverneur Ihor Kaltschenko zufolge wurde auch das Eisenbahndepot attackiert. Dabei seien mehrere Waggons zerstört und Gebäude beschädigt worden.
Die Region Sumy grenzt an Russland und ist immer wieder Ziel von Drohnen- und Raketenangriffen.
Selenskij: Zwei Menschen bei russischem Angriff auf Kraftwerk getötet
Bei einem russischen Bombenangriff auf ein Wärmekraftwerk in der ostukrainischen Stadt Slowjansk wurden laut Präsident Wolodimir Selenskij zwei Menschen getötet. Weitere Personen seien verletzt worden, sagt er weiter in seiner nächtlichen Videoansprache. Er bezeichnet den Angriff in der Region Donezk als reinen Terror. Den regionalen Strafverfolgern zufolge wird zudem in der Stadt Kramatorsk bei Angriffen auf Wohnhäuser eine Person getötet und drei weitere verletzt.
Armeechef Syrskyj an der Front bei der gefährdeten Stadt Pokrowsk
Der ukrainische Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj hat russischen Angaben über eine Einkesselung der bedrängten Stadt Pokrowsk im Donbass widersprochen. Der General besuchte nach eigenen Angaben den Frontabschnitt im Osten und sprach mit den Kommandeuren der dort eingesetzten Truppen. Nach mehr als einem Jahr andauernder Angriffe sind russische Soldaten mittlerweile von Süden in die Bergbaustadt Pokrowsk eingedrungen; gefährdet ist auch die Nachbarstadt Myrnohrad. „Die Situation ist komplex, aber die Behauptungen der russischen Propaganda, dass die Verteidigungskräfte der Ukraine in Pokrowsk (...) ‚blockiert‘ seien, entsprechen nicht der Realität“, schrieb Syrskyj auf Facebook.
Generalstabschef Waleri Gerassimow hatte bei einer Sitzung unter Leitung von Kremlchef Wladimir Putin gesagt, die ukrainischen Truppen in Pokrowsk seien abgeschnitten. Putin bot am Mittwoch an, ausländische Presse in den Kessel zu lassen, damit sie sich ein Bild der Lage macht. Militärbeobachter auf ukrainischer wie russischer Seite verzeichnen aber noch keine Umzingelung.
„Wir arbeiten daran, die Verteidigungsfähigkeit im Raum Pokrowsk zu stärken“, schrieb Syrskyj. Er erteilte mehrere Befehle. Dazu gehörte, die Versorgungs- und Evakuierungswege zu sichern. Entscheidungen sollten schnell getroffen werden im Ausgleich zwischen den militärischen Zielen und den Möglichkeiten der eingesetzten Truppen. „Oberste Priorität hat jedoch die Rettung des Lebens unserer Soldaten“, erklärte der Oberkommandierende.
Angefangen in Bachmut 2023 hat die ukrainische Armee mit Syrskyj mehrmals auf die Taktik gesetzt, gefährdete Städte erst im letzten Moment zu räumen. So sollen sich die russischen Truppen bei ihren Angriffen abnutzen. Dies birgt indes jedes Mal das Risiko hoher eigener Verluste.
Ukraine meldet einen der schwersten russischen Luftangriffe seit 2022
Russland hat in der Nacht nach ukrainischen Angaben die Energieversorgung des Landes erneut massiv angegriffen. Bei den Attacken starben Berichten zufolge drei Menschen. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij erklärte, Russland habe in der Nacht mehr als 650 Drohnen und 50 Raketen gestartet. „Viele sind abgeschossen worden, aber leider hat es auch Treffer gegeben“, schrieb Selenskij auf der Plattform X. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, sie habe 592 Drohnen und 31 Raketen abgeschossen. Dem Energieministerium zufolge wurde die Stromversorgung landesweit eingeschränkt. In einigen Regionen sei auch die Versorgung mit Wasser und Fernwärme ausgefallen.
Ausgehend von der täglichen Zählung des US-Instituts CSIS dürfte es der drittschwerste russische Luftangriff seit 2022 gewesen sein. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, es habe sich um Vergeltung nach ukrainischen Drohnenangriffen gehandelt. Ziele der Raketen- und Drohnenschläge seien neben den Anlagen der Energieinfrastruktur auch Rüstungsunternehmen sowie Militärflugplätze in der Ukraine gewesen.
Der größte private ukrainische Energieversorger DTEK sprach von einem schweren Schlag für die Gewährleistung der Stromversorgung im Winter. DTEK-Chef Maxim Timtschenko schrieb auf X: „Angesichts der Schwere der Angriffe in den vergangenen zwei Monaten ist es klar, dass Russland auf die vollständige Zerstörung des ukrainischen Energiesystems abzielt.“
Unter anderem wurden nach örtlichen Angaben in der westlichen Region Lwiw zwei Energieanlagen beschädigt. In der südlichen Region Mykolajiw kam es nach Angaben der Bahn wegen Stromausfällen zu Zugverspätungen.
In der südöstlichen Industriestadt Saporischschja wurden nach Behördenangaben bei den Angriffen zwei Männer getötet. 17 weitere Menschen seien verletzt worden, darunter sechs Kinder. In der Region Winnyzja im Zentrum der Ukraine sei ein siebenjähriges Mädchen durch einen russischen Angriff so schwer verletzt worden, dass es im Krankenhaus gestorben sei.










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