Klose lässt seinen Worten Taten folgen

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Neben der Ernüchterung über das enttäuschende Ergebnis des 1. FC Nürnberg in Paderborn sorgte ein anderer Aspekt schon vor dem Spiel für Aufsehen - und dürfte bei einigen Akteure für einen Hallo-Wach-Effekt sorgen.

 FCN-Trainer Miroslav Klose.

Ließ unter anderem Lukas Schleimer und Benjamin Goller am Freitagabend daheim: FCN-Trainer Miroslav Klose. IMAGO/Ulrich Hufnagel

Auch einen Tag später lag die Ernüchterung über das bittere 2:3 in Paderborn noch in den Knochen der Nürnberger Verantwortlichen. Sportvorstand Joti Chatzialexiou etwa bekundete direkt nach Beginn seiner Rede auf der Jahreshauptversammlung am Samstag seine Ärgernis über den Last-Minute-Gegentreffer.

Zwei Tage später hat auch Miroslav Klose die Ereignisse von Freitag noch nicht vollständig verdaut. "Viele Sachen, die ich schon im Spiel gesehen habe, bestätigten sich im Video. Wir bezahlen Lehrgeld, aber das darf uns trotzdem nicht passieren", sagt der FCN-Trainer, der auf der JHV nach höflicher Bitte eines Besuchers auch ein paar Worte an die Mitglieder gerichtet und dafür viel Applaus geerntet hatte. Besonders bei gegnerischen Ecken hatte der Club beim SCP große Unsicherheiten offenbart und auf diese Art und Weise schließlich auch den entscheidenden Gegentreffer kassiert.

Schleimer und Goller müssen sich beweisen

Neben dem Wirbel um den bitteren Ausgang sorgte aber bereits vor Spielbeginn die Veröffentlichung des Spieltagskaders für Überraschung. Neben den zahlreichen Akteuren, die im Sommer eigentlich fest eingeplant worden waren, jedoch seit Wochen keine Rolle mehr spielen, fehlten zwei andere eher unerwartet.

 Benjamin Goller und Lukas Schleimer (re.).

In Paderborn überraschend nicht dabei: Benjamin Goller und Lukas Schleimer (re.). IMAGO/Zink

Lukas Schleimer und Benjamin Goller, denen Klose bislang immer mindestens einen Platz auf der Bank gewährt hatte, standen nicht im 20-köpfigen Aufgebot des FCN. Nicht etwa, weil die Offensivakteure wegen einer Krankheit oder Verletzung ausfielen, sondern aus Leistungsgründen. Aufgrund ihrer Beiträge in den letzten Wochen eine durchaus nachvollziehbare Maßnahme.

"Es darf nicht selbstverständlich werden", sagt Klose, der stattdessen lieber Eigengewächs Tim Janisch (19) und Youngster Simon Joachims (22) mit nach Paderborn nahm. "Wie sie trainieren, ist für mich das Entscheidende. Ich habe immer gesagt, dass ich an Leistung nie vorbeischauen werde können. Ich musste und wollte die Jungs belohnen."

Ein klares Signal mit zweierlei Bedeutung: Einerseits lässt Klose für jedermann die Tür offen, was er seit seinem  Amtsantritt im Sommer auch regelmäßig betont. Andererseits kann es auch schnell in die andere Richtung gehen, schließlich schreckt der Weltmeister nachweislich nicht vor Entscheidungen zurück. Siehe Schleimer und Goller.

Tzimas fehlt wegen Magen-Darm

Zwar sei es nur eine "Momentaufnahme", doch "spätestens, wenn du aus dem Kader rutschst, würden bei mir als Spieler die Lampen angehen". Freilich ist das eine klare Warnung an die Nicht-Berücksichtigten, gleichzeitig weckt das aber auch den von Klose immer wieder geforderten Konkurrenzkampf.

Den benötigt es mit Blick auf die letzten vier Spiele vor Weihnachten auch dringend, denn Ausfälle können natürlich immer wieder mal eintreten. Youngster und Torgarant Stefanos Tzimas etwa fehlt im Moment wegen eines Magen-Darm-Infekts im Training. Noch kein Grund zur Sorge, denn bis zum Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) ist noch eine Weile hin.

Benedikt Hoffmann

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