Am Mittwoch kommt es in Belgrad zu einem Wiedersehen von Silas und dem VfB Stuttgart - ob das auch auf dem Platz geschehen wird, das ist eine ganz andere Frage.
Schnelles Wiedersehen mit dem VfB Stuttgart: Silas Katompa Mvumpa. IMAGO/Starsport
Der Wechsel von Silas Katompa Mvumpa zu Roter Stern Belgrad war wohl einer der Überraschungstransfers des vergangenen Sommers. "Ich hatte nicht geplant, den VfB zu verlassen", verriet Silas in einem Interview mit Sky und ergänzte: "Ich hatte mich über den Sommer gut vorbereitet und war sehr überrascht, als mir gesagt wurde, dass ich den Klub wechseln sollte. Ich liebe Stuttgart sehr, der Verein hat mir sehr viel gegeben."
Fakt ist: Für 500.000 Euro wurde der Kongolese an den serbischen Rekordmeister ausgeliehen, darüber hinaus besitzt Roter Stern zudem eine Kaufoption, die sich auf zehn Millionen Euro beläuft. "Ich stehe noch beim VfB Stuttgart unter Vertrag", sagt Silas und meint: "Wir werden sehen, wie die Situation sich entwickelt, wenn ich wieder da bin. Aber im Moment spiele ich für Roter Stern. Im richtigen Moment werden wir mit der Familie und dem Management sehen, was passieren wird."
Vertragliche Fragen wie ein etwaiger Kauf des Flügelspielers, der damit zum Rekord-Transfer der Belgrader aufsteigen würde, stehen momentan aber ohnehin nicht wirklich zur Debatte, dafür aber umso mehr das anstehende Champions-League-Duell gegen den VfB. Heute Abend empfängt Roter Stern die Schwaben im altehrwürdigen (und inzwischen auch etwas in die Jahre gekommenen) Stadion "Rajko Mitic" und hofft dabei, nach den jüngsten Rückschlägen in der Königsklasse (2:5 gegen Barcelona, 1:5 in Monaco, 0:4 bei Inter Mailand), endlich mal wieder ein internationales Spiel mit einem positiven Gefühl zu beenden.
In der heimischen Liga stehen die Rot-Weißen mit 40 Punkten aus 14 Spielen (13-1-0) als unangefochtener Tabellenführer zwar einmal mehr sehr gut da, ganz anders aber die Situation in der Königsklasse. Dort ist man nach vier Spieltagen mit null Punkten und einem Torverhältnis von 4:16 Vorletzter der Tabelle - nur Slovan Bratislava hat noch weniger zu bieten.
Silas' durchwachsene Bilanz
Der Wunsch nach einer Wende ist folglich da. Die Frage: Darf Silas, der in fünf Jahren 35 Tore in 132 Spielen für die Schwaben erzielt hat und in Stuttgart noch einen bis 2026 gültigen Vertrag besitzt, gegen den VfB überhaupt mithelfen?
Lose Gerüchte, wonach der 26-Jährige aus vertraglichen Gründen nicht gegen den VfB auflaufen dürfte, wurden rasch zerstreut. Unter Berufung auf klubinterne Kreise berichteten serbische Medien, dass es keine entsprechende Klausel gebe und Silas spielen dürfe.
Silas muss sich aber auch sportlich beweisen, denn seine Bilanz bei Roter Stern ist durchwachsen. In der laufenden Saison bringt er es bislang wettbewerbsübergreifend auf 615 Minuten in zehn Spielen sowie vier Tore und eine Vorlage; er bestritt noch keine Partie über die volle Distanz.
Mit seinen Tempodribblings und Torabschlüssen ist der Kongolese unbestritten eine gefährliche Waffe der Serben, jedoch dürfte auch Trainer Vladan Milojevic kaum entgangen sein, dass Silas in der Rückwärtsbewegung nicht immer so mitmacht, wie es erwartet wird. "Silas ist ein guter Spieler mit Qualität, aber er ist noch nicht an seinem Maximum. Er muss sich noch anpassen an das Leben hier und unsere Spielweise. Alles im Leben braucht Zeit", übt sich der 54-Jährige in Geduld.
Ob mit oder ohne Silas. An Selbstvertrauen mangelt es den Serben aber nicht. "Stuttgart ist eine ernstzunehmende Mannschaft, aber wir spielen zu Hause und es ist an der Zeit, drei Punkte einzufahren", forderte Klub-Boss Zvezdan Terzic und zeigte auch Verständnis für den Unmut der eigenen Fans, die bislang in der Champions League durchweg enttäuscht wurden. "Wir wissen, dass unsere Fans mehr wollen."
drm