Jafar Panahi: "Sie spüren, dass ihre Macht ein Ende hat"

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Wie gefährlich kann Kino sein? Ein Gespräch mit dem Regisseur Jafar Panahi über seinen neuen Film – und über den Iran.

20. Mai 2025, 18:44 Uhr

Jafar Panahi Cannes
Jafar Panahi bei der Premiere seines Films "Ein einfacher Unfall" bei den Filmfestspielen in Cannes © Miguel Medina/​AFP/​Getty Images

Er ist ein unbeugsamer Regisseur, und er hat sich immer wieder mit den unbeugsamen Frauen seines Landes verbündet. In seinem Spielfilmdebüt "Der weiße Ballon" (1995) erzählte Jafar Panahi von einem kleinen Mädchen, das sich für seinen Traum, einen Goldfisch, durch Teheran kämpft. In "Der Kreis" (2000) folgte er einer Handvoll Frauen, die sich im Alltag ihrer Rechte beraubt sehen. In "Offside" (2006) verbündete er sich mit einer Mädchenclique, die in Männerkleidung versucht, ein Fußballspiel zu sehen – und dabei auffliegt. Panahis Filme passen nicht ins Bild des Regimes. Seit 2010 hatte er Berufs-, Interview- und Ausreiseverbot. Dreimal wurde er inhaftiert. Ohne Genehmigung drehte er fünf Filme, die erfolgreich auf großen Festivals liefen, unter anderem den Berlinale-Gewinner "Taxi Teheran" (2015). Nachdem er im Februar 2023 nach sieben Monaten aus der Haft entlassen wurde, erhielt er seinen Reisepass zurück. Nun stellt er in Cannes seinen neuen Film "Ein einfacher Unfall" vor. Dies ist Panahis erstes Interview mit einem deutschsprachigen Medium seit 15 Jahren.

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