Nach dem Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon hat auch die islamistische Hamas im Gazastreifen einem Medienbericht zufolge ihre Bereitschaft zu einer Feuerpause erklärt. Die Verkündung der Waffenruhe im Libanon sei »ein Sieg und ein großer Erfolg für den Widerstand«, sagte demnach ein Mitglied des Hamas-Politbüros am Mittwochmorgen der Nachrichtenagentur AFP. Die Hamas sei »bereit zu einem Abkommen über eine Waffenruhe und zu einer Vereinbarung über einen Gefangenenaustausch« mit Israel. Seit einer Waffenruhe im November waren Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas immer wieder gescheitert. Zuletzt zog sich Katar als Vermittler zurück.
Bewohner sollen nicht sofort zurückkehren
Wenige Stunden zuvor war eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon in Kraft getreten. 60 Tage soll der Waffenstillstand zunächst dauern, bei dem sich Hisbollah und Israel aus dem Grenzgebiet im Südlibanon zurückziehen sollen. Dem Abkommen nach sollen die libanesischen Truppen den Frieden in der Grenzregion sichern.
Wenige Stunden, nachdem die Waffenruhe offiziell in Kraft getreten ist, hat die libanesische Armee angekündigt, Truppen in den Süden des Landes Richtung Israel zu verlegen. Mit dem Inkrafttreten der Feuerpause ergreife die Armee »die notwendigen Maßnahmen, um ihre Verlegung in den Süden abzuschließen«, hieß es in einer am Mittwochmorgen veröffentlichten Erklärung.
Die Armeeführung rief aus ihren Dörfern nahe der israelischen Grenze geflohene Bewohner auf, vorerst nicht in ihre Häuser zurückzukehren. Stattdessen sollten sie warten, bis sich die israelischen Truppen vollständig zurückgezogen hätten. Viele hatten bereits begonnen, in das Gebiet zurückzukehren.