Intel: US-Regierung will offenbar zehn Prozent des Chipherstellers übernehmen

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Die Trump-Regierung erwägt, eine Beteiligung in Höhe von ungefähr zehn Prozent an Intel zu erwerben. Dies berichteten die Nachrichtenagentur »Bloomberg« und die »New York Times« sowie andere US-Medien. Demnach erwäge die US-Regierung eine Investition in Intel, bei der staatliche Zuschüsse aus dem Chips Act ganz oder teilweise in Eigenkapital umgewandelt würden. Damit würden die USA zum größten Anteilseigner des angeschlagenen Konzerns aufsteigen. Bereits vor einigen Tagen hatte es Spekulationen um einen Einstieg der US-Regierung gegeben.

Intel soll insgesamt 10,9 Milliarden US-Dollar an Zuschüssen aus dem Chips Act für die kommerzielle und militärische Produktion erhalten. Dieser Betrag reiche in etwa aus, um die angestrebte Beteiligung zu finanzieren, hieß es. Bei Intels aktuellem Marktwert wäre eine zehnprozentige Beteiligung an dem Chiphersteller rund 10,5 Milliarden Dollar wert.

Der Sprecher des Weißen Hauses, Kush Desai, wollte sich zu den Einzelheiten nicht äußern. Er sagte lediglich, dass keine Vereinbarung offiziell sei, bis sie von der Regierung angekündigt werde. Der Beamte des Weißen Hauses brachte auch die Möglichkeit ins Spiel, dass die Regierung auch andere Hilfen aus dem Chips Act in Beteiligungen umwandeln könnte.

Fest steht bereits, dass Intel eine Milliarden-Finanzspritze aus Japan bekommt. Der Technologiekonzern Softbank kauft Intel-Aktien im Wert von zwei Milliarden Dollar, wie die Unternehmen mitteilten. Der Kaufpreis liegt mit 23 Dollar pro Aktie leicht unter dem Schlusskurs von Montag. Die Intel-Aktie stieg im nachbörslichen Handel nach der Ankündigung um mehr als fünf Prozent. Im regulären Handel am Montag hatte sie zuvor noch knapp vier Prozent an Wert verloren, nachdem die Pläne über einen möglichen Einstieg der US-Regierung bekannt wurden.

US-Offensive von Softbank

Softbank, geführt von Milliardär Masayoshi Son, baut gerade die US-Aktivitäten aus. Unter anderem ist der Konzern zusammen mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI an dem »Stargate«-Projekt beteiligt, das gigantische Rechenzentren für Künstliche Intelligenz bauen soll. Softbank gehört zudem die Mehrheit am Chipdesigner Arm, mit dessen Technologie praktisch alle Smartphones und Tablet-Computer laufen.

Intel dominierte einst den Halbleiter-Markt, kämpft aber seit Jahren mit Problemen. Vor allem im Geschäft mit Chips für Künstliche Intelligenz eroberte der Grafikkarten-Spezialist Nvidia eine Spitzenposition. Zudem steht Intel auch stärker unter Druck im angestammten Geschäft mit PC-Prozessoren und Chips für Rechenzentren.

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