Hurrikan-Saison: Kritik an Trumps Katastrophenschutz führt zu Entlassungen

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Mehrere Mitarbeiter der US-amerikanischen Bundesbehörde für Katastrophenschutz (Federal Emergency Management Agency, FEMA) wurden am Dienstag freigestellt. Zuvor hatten sie in einem offenen Brief Kritik an der Behördenleitung geäußert.

Das verstärkt den Eindruck, dass die Regierung von US-Präsident Donald Trump unliebsame Stimmen in Behörden nicht toleriert. Bereits im Juli hatte die US-Umweltschutzbehörde (Environmental Protection Agency) 139 Mitarbeiter freigestellt, nachdem sie eine Erklärung unterzeichnet hatten, in der sie Trumps Politik kritisierten.

Könnte zu einer Katastrophe kommen – in einem Ausmaß wie beim Hurrikan Katrina

»Wir können bestätigen, dass mehrere FEMA-Mitarbeiter, die öffentlich die sogenannte Katrina-Erklärung unterzeichnet haben, freigestellt wurden«, erklärte die Organisation Stand Up for Science in einer per E-Mail verschickten Stellungnahme. Zuvor veröffentlichte die NGO die Erklärung der FEMA-Mitarbeiter auf ihrer Website.  In der Stellungnahme gab Stand Up for Science nicht an, wie viele Mitarbeiter freigestellt wurden.

Dutzende derzeitige und ehemalige Mitarbeiter der Katastrophenschutzbehörde warnten den Kongress in dem Schreiben vom Montag davor, dass die mangelnde Erfahrung der von der Trump-Regierung eingesetzten Führungskräfte zu einer Katastrophe führen könne – in einem Ausmaß wie beim Hurrikan Katrina.

Der Pressesprecher der Katastrophenschutzbehörde erklärte dagegen am Montag, dass die Behörde durch Bürokratie und Ineffizienz behindert werde und die Trump-Regierung ihre Reform zu einer Priorität gemacht habe.

Verheerende Zerstörung entlang der Golfküste

Etwa 2000 Mitarbeiter – rund ein Drittel der Belegschaft – haben die Behörde in diesem Jahr bereits durch Entlassungen, Abfindungen oder vorzeitige Pensionierungen verlassen. Zudem plant die Trump-Regierung eine Kürzung der Fördermittel um etwa eine Milliarde Dollar.

Ihren Protestbrief verschickten die FEMA-Mitarbeiter nur wenige Tage vor dem 20. Jahrestag des Hurrikans Katrina. Er führte im August 2005 zu katastrophalen Überschwemmungen in New Orleans und verheerender Zerstörung entlang der Golfküste. Über 1.800 Menschen starben.

Hurrikan Katrina war eine der schlimmsten Naturkatastrophen in der Geschichte der USA – auch wegen der mangelhaften Reaktion der Behörden. Der Kongress verabschiedete daraufhin 2006 ein Gesetz, um der Katastrophenschutzbehörde mehr Verantwortung zu übertragen.

In dem Protestbrief warnten die FEMA-Mitarbeiter davor, dass die Trump-Regierung dabei sei, diese Reformen rückgängig zu machen.

Die gemeinnützige Wissenschafts-Organisation Union of Concerned Scientists (UCS) hatte zum Auftakt der diesjährigen Wirbelsturm-Saison im Atlantik am 1. Juni gewarnt, sie könne unter Trump »doppelt so gefährlich« ausfallen wie gewöhnlich.

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