Der umstrittene Ägypter Hassan Moustafa bleibt Präsident des Handball-Weltverbands IHF. Der 81-Jährige, der aufgrund seines Führungsstils und seiner langen Amtszeit in der Branche »Pharao« genannt wird, setzte sich bei der Wahl in Kairo deutlich gegen seine drei Gegenkandidaten um den Deutschen Gerd Butzeck durch.
Von den insgesamt 211 Mitgliedsverbänden waren nach Angaben der IHF 176 beim Kongress anwesend, wobei jeder Verband über eine Stimme verfügte. Moustafa erhielt bereits im ersten Wahlgang 129 Stimmen und damit deutlich mehr als Butzeck (20), der Slowene Franc Bobinac (24) und der Niederländer Tjark de Lange (3).
Als Unterstützer Moustafas gelten insbesondere die rund 50 afrikanischen Verbände. Wie im Livestream zu beobachten war, kam es während der Wahl zu Problemen mit dem Votingsystem sowie der Internetverbindung. Die Abstimmung wurde um mehrere Stunden verschoben.
Erste Gegenkandidatur seit 2009
Seit 2000 steht Moustafa nun schon an der Spitze der IHF – und wird dort mindestens vier weitere Jahre bleiben. Erstmals seit 2009 hatte der Afrikaner Gegenkandidaten, weil viele seiner Kritiker um die Zukunft des Sports und den olympischen Status fürchten. Dabei war der Afrikaner einst selbst mit dem Ziel angetreten, den Sport zu globalisieren.
Dieses Ziel erreichte er bislang nicht. Es sind fast jährlich die gleichen Nationen, die Großturniere ausrichten – und gewinnen. »Handball verdient mehr. Wir brauchen mehr weltweite Sichtbarkeit und mehr Sponsoren. Wenn wir heute nicht handeln, riskieren wir, den olympischen Status und Relevanz in vielen Teilen der Welt zu verlieren«, hatte Butzeck in seiner Bewerbungsrede gesagt.

vor 2 Stunden
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