Bilder mit Symbolwirkung – dies sollen die Momente sein, in dem die Aktivisten der Freedom Flotilla, darunter Greta Thunberg, sich dem israelischen Militär ergeben. Die Soldaten hatten das Segelschiff »Madleen« mit einer Hilfslieferung für Gaza an Bord auf dem Mittelmeer gestoppt. Nach israelischen Angaben wurde das Schiff an die israelische Küste gebracht, die Aktivisten seien wohlauf. Sie sollen in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden.
Die Solidaritätsaktion war sorgfältig geplant – vor allem, was die Außendarstellung angeht. So filmte die Crew auch den Moment, als die israelischen Soldaten an Bord kamen, mit Smartphones selbst.
Yasemin Acar, Freedom Flotilla
"Wir bedecken jetzt unsere Gesichter, es sind Quadrocopter direkt über unseren Köpfen, die gefährlichsten von allen…"
Dass die Aktivisten selbst nicht damit rechneten, Gaza tatsächlich zu erreichen, zeigt sich an der Tatsache, dass vorab aufgenommene Videos nach der Festsetzung der Crew auf Social Media veröffentlicht wurden. Auch von Greta Thunberg – hier mit grünem Hut zu sehen - die einst als Klimaschutz-Ikone weltberühmt wurde und seit einigen Jahren als radikale Unterstützerin der Palästinenser auftritt. Dafür wurde ihr von Kritikern Antisemitismus vorgeworfen.
Greta Thunberg, Freedom Flotilla
"Wenn ihr dieses Video seht, sind wir abgefangen und entführt worden – in internationalen Gewässern, von israelischen Besatzungstruppen oder Streitkräften, die Israel unterstützen."
Die »Madleen« war am Sonntag vor einer Woche von Sizilien aus gestartet. Wieviel konkrete Hilfe die Aktivisten dabei hatten, ist unklar. Angaben der israelischen Regierung zufolge waren nur relativ wenige Hilfsgüter an Bord, angeblich etwa eine Lkw-Ladung.
Bei den Betroffenen vor Ort – hier in einem Flüchtlingslager in Deir Al-Balah - hat sich die Nachricht vom absehbaren Scheitern der Madleen-Mission herumgesprochen.
"Wir danken der Crew der Madleen für ihre schöne Geste und hoffen, dass sie wirklich in Sicherheit auf dem Weg nach Aschdod sind. Wir fordern arabische Länder und die internationale Gemeinschaft auf, eine Flotte von 20 bis 50 Schiffen aufzustellen, um dem Beispiel der Madleen zu folgen und die Abriegelung von Gaza zu durchbrechen."
"Wir rufen arabische und europäische Länder auf, Hilfe per Luft- und Wasserweg in den Gazastreifen zu intensivieren. Wir verhungern hier buchstäblich. Es gibt kein Brot für die Kinder, kein frisches Obst und Gemüse, die Kinder sind unterernährt."
Die Not der Menschen im Gazastreifen bleibt unvorstellbar. Aktuell droht auch noch die Schließung mehrerer Krankenhäuser wegen Treibstoffmangel für die Generatoren.