Gaza: Israel wandelt wohl 30 Prozent des Gazastreifens in Pufferzone um

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Israel hat nach eigenen Angaben etwa 30 Prozent des Gazastreifens in eine »Pufferzone« umgewandelt. Die israelische Armee erklärte am Mittwoch, sie habe die »volle Kontrolle über mehrere Schlüsselgebiete und -routen im Gazastreifen«. Israel will zudem die Hilfslieferungen für die Menschen im Gazastreifen weiter blockieren.

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz verkündete, »Israels Politik ist klar: Es kommt keine humanitäre Hilfe nach Gaza.« Die Blockade dieser Hilfe sei eines der wichtigsten Druckmittel gegen die Hamas.

Die Uno hatte angesichts der ausbleibenden Hilfslieferungen für das Palästinensergebiet am Montag vor der schlimmsten humanitären Krise im Gazastreifen seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas gewarnt. Am Mittwoch erklärte die Uno, seit der Fortsetzung des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen seien geschätzt 500.000 Palästinenser vertrieben worden.

Israelischen Medien zufolge wurde eine bereits bestehende, mehrere Hundert Meter breite Zone an der Grenze erweitert, die nun in den meisten Gebieten des Gazastreifens rund zwei Kilometer breit sein soll. Ziel ist demnach der Schutz vor weiteren Terrorangriffen der Hamas wie am 7. Oktober 2023.

Gebiete werden unbewohnbar gemacht

Die Armee soll nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers Israel Katz dauerhaft in sogenannten »Sicherheitszonen« in dem palästinensischen Kriegsgebiet bleiben.

Die errichteten »Sicherheitszonen« werden von der israelischen Armee gehalten, Palästinenser dürfen sich dort nicht aufhalten. Menschenrechtlern zufolge wurden in vielen Gebieten Häuser, Ackerflächen und Infrastruktur zerstört, um sie unbewohnbar zu machen.

2005 hatte sich Israel aus dem Gazastreifen zurückgezogen und alle 21 israelischen Siedlungen geräumt, aus Sicht des Landes endete damit die Besatzung des Gebiets. Die Vereinten Nationen betrachteten den Küstenstreifen jedoch weiter als von Israel besetzt, unter anderem, weil Israel alle Zugänge kontrolliert.

Rechtsextreme Politiker in Israel streben eine Wiederbesiedlung des Gazastreifens an, bislang ist dies keine offizielle Regierungspolitik. Beobachter in Israel befürchten aber, dass die israelische Führung eine Wiederbesetzung ernsthaft planen könnte.

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