Fußball-Bundesliga: Schluss für Thomas Müller, Felix Brych und die Sky-Konferenz

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TOOOOOR in Mainz! Nach 25 Jahren brüllten sich die Kommentatoren der Sky-Konferenz zum letzten Mal gegenseitig ins Wort. Besonders eifrig zeigte sich dabei der Kollege Florian Schmidt-Sommerfeldt (»Schmiso«), der gleich dreimal einen Mainzer Treffer annoncierte, der einer Videoüberprüfung nicht standhielt. Ab der kommenden Saison läuft die Samstagsnachmittagskonferenz der Fußball-Bundesliga bei der Konkurrenz von DAZN. Sky bleiben die Einzelspiele und das Topspiel am Samstag.

Finale um die Königsklasse: Ein »ausgerechnet« musste es natürlich auch am letzten Spieltag geben. Ausgerechnet (sic!) der mit einem Wechsel nach Frankfurt in Verbindung gebrachte Ritsu Doan brachte die Freiburger im Finale um den Einzug in die Champions League in Führung (27. Minute). Spät in der ersten Hälfte glich Ansgar Knauff aus (45.+4). Endgültig Richtung Frankfurt neigte sich die Waage in der zweiten Hälfte: Rasmus Kristensen brachte die Gäste in Führung (61.), ein Eigentor von Johan Manzambi (63.) sorgte für das 1:3.

Dortmunder Ziellinie: Mit zwei (oder im Extremfall drei) Toren Differenz musste der zuletzt so starke BVB gegen Absteiger Holstein Kiel gewinnen, um sich doch noch für die Champions League zu qualifizieren. Und es begann bestens: Erst erzielte Serhou Guirassy per Strafstoß seinen 21. Saisontreffer zum 1:0 (3.). Dann sah Kiels Carl Johannsson nach einer Notbremse gegen Karim Adeyemi den frühesten Platzverweis der Saison (9.). Doch Dortmund bekam plötzlich wacklige Knie und es bedurfte einer Wiederholung der Ereignisse, um etwas Ruhe hereinzubringen. Während in Freiburg wie in der ersten Hälfte der Ball noch nicht rollte, traf Marcel Sabitzer in Dortmund zum 2:0 (49.), Felix Nmecha machte die Punktlandung zur Königsklasse für den BVB perfekt (73.).

Brych sagt Goodbye: Zum Abschluss wollte er bewusst ein Spiel, »bei dem es um nichts mehr geht« . Er bekam es mit FC Augsburg gegen Union Berlin. Felix Brych, Rekordschiedsrichter der Bundesliga mit 359 Partien, setzte den Schlusspunkt einer großen Karriere. Er leitete die Finals der Champions und Europa League, pfiff bei den Olympischen Spielen und zwei Endspiele des DFB-Pokals. 2023 erlitt er einen Kreuzbandriss, kämpfte sich zurück und verabschiedete sich nun in Augsburg mit einer souveränen Spielleitung. Augsburg traf einmal, Union zweimal, Brych kam ohne Gelbe Karte aus.

Felix Brych erhielt vor seinem Abschiedsspiel von Horst Heldt (l.) ein Abschiedsshirt

Felix Brych erhielt vor seinem Abschiedsspiel von Horst Heldt (l.) ein Abschiedsshirt

Foto: Daniel Löb / dpa

Die Ibiza-Bayern: Mehr oder minder stark wurde der Post-Meisterschafts-Trip zahlreicher Münchner Akteure nach Ibiza Anfang der Woche kritisiert. Schließlich hätte Gastgeber Hoffenheim bei einer hohen Niederlage noch auf Relegationsrang 16 abrutschen können. Die Bayernspieler wollten sich aber sichtlich auch zukünftig solche Trips leisten können und agierten zielstrebig. Der beste Spieler dieser Bundesligasaison, Michael Olise, traf per Freistoß (33.), Joshua Kimmich erhöhte (53.), bevor Serge Gnabry zum 3:0 traf (80.). Und der Bundesligatorschützenkönig Harry Kane? Für Müller eingewechselt erzielte er seinen 26. Saisontreffer in der 86. Minute. Das nennt man seriös, Ibiza hin oder her.

 Torschützenkönig der Saison 2024/2025

Harry Kane: Torschützenkönig der Saison 2024/2025

Foto: Tom Weller / dpa

Heidenheimer Hausaufgaben: Die Aufregung um den Kurzurlaub des Rekordmeisters erwies sich im Nachhinein als unnötig, denn die Heidenheimer verpassten ihren Anteil an der Relegationsaufholjagd. 1:4 verlor das Team von Frank Schmidt gegen Werder Bremen. Damit geht die Spielzeit für die Heidenheimer in die Verlängerung: Am 22. Mai empfangen sie im Hinspiel der Relegation den Dritten der Zweitligasaison, am 26. Mai geht es dann nach Köln, Elversberg, Paderborn, Kaiserslautern oder Düsseldorf. Die einzig gute Nachricht für Schmidt: Keiner seiner fünf von einer Gelbsperre bedrohten Profis holte sich die fünfte beziehungsweise zehnte Gelbe Karte ab.

Müller witzlos: Um 16.49 Uhr war es vorbei. Thomas Müller verließ in seinem 751. Pflichtspiel für den FC Bayern unter großem Applaus das Feld. Wohin es ihn ziehen wird, ist nach wie vor offen. Und so ganz müssen die Bayern-Fans noch nicht Abschied nehmen, bei der Klub-WM in den USA wird er noch einmal das Trikot der Münchner tragen. Auf einen Abschiedswitz verzichtete Müller dieses Mal.

Mainzer Jubel nach einem von vier nicht gegebenen Treffern

Mainzer Jubel nach einem von vier nicht gegebenen Treffern

Foto: Torsten Silz / dpa

Wie heiß kann man auf die Conference League sein? Fragen Sie mal in Mainz nach. Zur Halbzeit hätte der FSV gegen Bayer Leverkusen bereits 4:0 führen können, doch es stand nur 1:0. In der zweiten Hälfte drehte Patrik Schick mit zwei Treffern die Partie, doch Jonathan Burkardt schlug per Strafstoß zurück. Es war Burkardts 18. Saisontreffer, zuletzt hatte vor fünf Jahren mit Timo Werner ein deutscher Angreifer mehr Saisontore vorzuweisen. Im Fernduell mit RB Leipzig ging es dabei hin und her, wobei die Leipziger trotz zweiter Führungen dem VfB Stuttgart 2:3 unterlagen. Die RB-Spielzeit endete damit mit einem Totalschaden und Platz sieben, Mainz spielt 2025/2026 europäisch, trotz insgesamt vier (!) nach Videostudium aberkannter Treffer am letzten Spieltag. Es ist der vorläufige Höhepunkt einer außergewöhnlichen Geschichte: Trainer Bo Henriksen hat den Klub in anderthalb Jahren von einem Abstiegsplatz in den internationalen Wettbewerb geführt.

Schlusspfiff in Freiburg: Kommentator Hansi Küpper beendete in Freiburg die letzte Sky-Samstagskonferenz, dort, wo vor 25 Jahren der erste Treffer dieses Formats fiel. Der Kreis hat sich geschlossen. Schlusspfiff für die Bundesligasaison 2024/2025.

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