Für Gemini als Standard-App: Google zahlt "enorme Geldsummen" an Samsung

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Google investiert monatlich "enorme Geldsummen", damit Samsung die KI-App Gemini in Galaxy-Smartphones und weiteren Geräten vorinstalliert. Das geht aus einer Gerichtsaussage von Peter Fitzgerald, Googles Vizepräsident für Plattformen und Gerätepartnerschaften, hervor, wie Bloomberg berichtet.

Laut Fitzgerald, der am Montag und Dienstag vor dem Bundesgericht in Washington im Zuge des Kartellverfahrens des Justizministeriums gegen Google ausgesagt hatte, begann das Unternehmen im Januar, Samsung für Gemini zu bezahlen. Die Galaxy-S25-Serie ist die erste Gerätereihe des Herstellers, das Gemini als Standard-Assistenten an Bord hat.

Nach Aussagen des Google-Managers, sieht der mindestens für zwei Jahre laufende Vertrag mit Samsung feste monatliche Zahlungen für jedes Gerät vor, auf dem Gemini vorinstalliert ist. Zudem zahlt das Unternehmen einen Prozentsatz der Einnahmen an Samsung, die Google mit der Werbung in der App erzielt.

Samsung habe auch "konkurrierende Angebote" von anderen KI-Unternehmen wie Microsoft, Meta und OpenAI, erhalten, um ihre KI-Apps vorzuinstallieren, so Fitzgerald. Ein weiterer Bericht legt nahe, dass auch Perplexity mit Samsung in Verhandlungen stehe, um den KI-Assistenten auf Galaxy-Geräten zu installieren.

Gemäß der Vereinbarung könnte Samsung alternative generative KI-Dienste neben Gemini integrieren, jedoch hat Google diese Öffnung eines Berichts von The Information (Paywall) zufolge erst wenige Tage vor der Verhandlung an Samsung und weitere Smartphone-Hersteller kommuniziert. Interne Folien, die während der Verhandlung gezeigt wurden, deuten darauf hin, dass Google ursprünglich "restriktivere Vertriebsvereinbarungen in Erwägung zog, die von den Partnern verlangt hätten, Gemini neben Suche und Chrome zu installieren", schreibt The Information.

Wie hoch die Summen sind, die Google an Samsung für die Integration von Gemini als Standard-Assistenten anstelle von der eigenen Lösung Bixby verwendet, ist nicht offenbart worden. Allerdings zahlte Google zwischen 2020 und 2023 acht Milliarden US-Dollar, um die Google-Suche, den Play-Store und den Google-Assistant zum Standard auf Samsungs Galaxy-Geräten zu machen. Dies geht aus einer Aussage im Verfahren über die Monopolstellung des Android-Ökosystems von Google hervor.

Geht es nach dem Justizministerium, könnten die Ergebnisse dieser Anhörungen bedeuten, dass Google in Zukunft keine Vereinbarungen über Standard-Apps auf Mobilgeräten mehr treffen darf. Zudem müsste das Unternehmen den Chrome-Browser verkaufen und den Großteil der Daten der Google-Suche lizenzieren. OpenAI hat bereits Interesse an Chrome geäußert.

Google hatte zuvor schon zweimal wegen ähnlicher Vereinbarungen für die Suche, unter anderem mit Samsung und Apple, gegen das US-Kartellrecht verstoßen.

(afl)

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