Fonseca kontert Milan-Kritiker: "Ich respektiere jegliche Meinung, aber ..."

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Milans bisherige Saison ist nicht katastrophal, aber auch nicht überragend. Das weiß vor allem auch Trainer Paulo Fonseca genau. Eines stört den AC-Coach aber.

 Milan-Coach Paulo Fonseca.

Will seine Arbeit nicht nur an Ergebnissen gemessen sehen: Milan-Coach Paulo Fonseca. IMAGO/LaPresse

Seine stilvolle Bomberjacke vom Wochenende tauschte Milan-Coach Paulo Fonseca an diesem Montag auf der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Duell mit dem slowakischen Außenseiter Slovan Bratislava, dem aktuell Letzten der 36er-Tabelle (vier Niederlagen, 2:15 Tore), in einen lässigen schwarzen Hoodie ein.

Das Ergebnis vom Wochenende, das aus neutraler Sicht arg überschaubare 0:0 zwischen seinen Rossoneri und Rekordmeister Juventus, hatte der Trainer dagegen noch nicht abgestriffen.

Erst 19 Serie-A-Punkte

Vielmehr kramte der in diesem Sommer in die Serie A zurückgekehrte Fonseca (ehemals AS Roma), der die Mailänder DNS nachhaltig verändern will ("Ich hoffe, hier etwas aufbauen zu können, das uns eint und zu einer starken Einheit formt"), vor dem CL-Spiel am Dienstag (18.45 Uhr, LIVE! bei kicker) nochmals die Nullnummer gegen die Turiner hervor. Und dazu die Kritik der Fans.

Klar: Mit erst 19 Zählern aus zwölf Serie-A-Partien hinken die Lombarden den eigenen Ansprüchen und der aus sechs eng beieinander liegenden Teams bestehenden Spitzengruppe um Tabellenführer Napoli hinterher, haben schon dreimal verloren und fünfmal unentschieden gespielt bei fünf Dreiern.

"Das ist meine Meinung"

Doch: Fonseca kann es nicht nachvollziehen, dass bei einem 0:0 gegen Juve (mit erst sieben Gegentreffern die mit Abstand beste Abwehr Italiens) Kritik aufkommt. "Was ich weiß, ist, dass wir gegen die großen Teams bislang gut abgeschnitten haben, gegen die 'kleinen' weniger gut", so der Portugiese. "Wir arbeiten hart daran, ein Team mit Attitüde und Ehrgeiz zu sein, was wir gegen die großen Teams gezeigt haben. Und natürlich arbeiten wir daran, ein beständiges Team zu sein."

Wir wissen genau, was wir bislang gut und nicht so gut gemacht haben.

Fonseca weiter: "Wir wissen genau, was wir bislang gut und nicht so gut gemacht haben." Die bei Milan auf der Tagesordnung stehende Bewertungsskala schmecke ihm dabei aber so gar nicht: "Ich sehe Spiele wie unseres am Samstag jedes Wochenende - doch hier fühlt es sich so an, als wäre ein Remis für uns stets eine Niederlage und für den Gegner ein Sieg."

Und das könne nicht sein. Das Rossoneri-Projekt unter ihm bestehe ohnehin nicht nur aus Resultaten. "Ich respektiere jegliche Meinung - und natürlich sind die Ergebnisse in der Serie A nicht allzu gut, da wäre weit mehr gegangen", so Fonseca abschließend. "Wir müssen am Ende des Tages aber auf den Prozess blicken und darauf, wie das Team wächst. Das ist meine Meinung." Dann sei noch viel möglich - sowohl in der Königsklasse, wo nach vier Spielen sechs Punkten stehen, als auch in Italiens Oberhaus.

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