Filmklassiker „Only Angels Have Wings“ mit Cary Grant

vor 2 Stunden 1

Das Vorurteil, alte Filme seien langsam erzählte Vehikel, widerlegt niemand besser als Howard Hawks. Wer einen seiner Filme anschaut, muss darauf gefasst sein, vor Aufregung zappelnd auf dem Sofa zu sitzen. Zum Beispiel weil Cary Grant als Leiter eines Flugkurierdienstes im südamerikanischen Hafenstädtchen Barranca im dicksten Nebel einen Piloten nur nach Gehör auf die schmale, palmengesäumte Landebahn lotsen muss. Das passiert in „Only Angels Have Wings“, der in der (um gut fünfzehn Minuten gekürzten) deutschen Fassung den Titel „S.O.S. Feuer an Bord“ trägt, keine zehn Minuten nachdem der Film losgegangen ist – und das heißt nicht etwa, dass Hawks hier auf eine detaillierte Einführung seiner Figuren zugunsten der Actionsequenz verzichtet hätte. Er führt sie nur sehr effektiv ein. Denn bis Grant ins Funkmikro brüllt, haben wir schon die junge Bonnie, gespielt von Jean Arthur, von Bord eines Schiffs in Barranca gehen sehen, wo sie zwei amerikanische Abenteurer trifft, mit ihnen Whiskey aus Shotgläsern kippt und einem der beiden ein Dinner verspricht, wenn er schnell von einem Pilotensondereinsatz zurückkehrt. Es ist diese Aussicht auf das Steak mit der hübschen Blondine, die den Piloten übermütig werden lässt. Er hört nicht auf Grants Anweisung und stürzt mit der Maschine ab.

Gesamten Artikel lesen