Erfurt: Ermittlungen gegen drei Verdächtige nach Brandanschlag auf Bundeswehr-Lkw

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Feuer auf Werkstattgelände in Erfurt Drei Verdächtige nach Brandanschlag auf Bundeswehr-Lkw ermittelt

Im Juni standen sechs Lastwagen der Bundeswehr in Flammen, nun hat die Staatsanwaltschaft Erfurt mehrere Tatverdächtige im Visier. Auf prorussischen Propagandakanälen wurde der Anschlag gefeiert.

18.07.2025, 16.51 Uhr

Ein Polizeifahrzeug steht vor mehreren ausgebrannten Militärlastern in Erfurt (22. Juni)

Ein Polizeifahrzeug steht vor mehreren ausgebrannten Militärlastern in Erfurt (22. Juni)

Foto: Martin Wichmann / WichmannTV / dpa

Vor etwa einem Monat steckten Unbekannte in Erfurt mehrere Lastwagen der Bundeswehr in Brand. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen mehrere Verdächtige. Ein Verfahren richte sich derzeit gegen drei Beschuldigte, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Erfurt. Zuvor hatte der MDR berichtet .

Weitere Details wie Alter oder Nationalität nannte die Staatsanwaltschaft nicht. Sie verwies auf ermittlungstaktische Gründe. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Erfurt bestätigte dem MDR demnach, dass bei den Beschuldigten Hausdurchsuchungen stattfanden. Dabei seien »strafprozessuale Maßnahmen zum Auffinden von Beweismitteln durchgesetzt« worden.

Inwiefern sich ein hinreichender Tatverdacht ergebe, müssten die weiteren Ermittlungen zeigen. Erst am Montag hatte das Landeskriminalamt öffentlich um Zeugenhinweise in der Sache gebeten.

Prorussische Kanäle feierten brennende Bundeswehrfahrzeuge

In der Nacht zum 22. Juni hatten in Erfurt sechs Lastwagen der Bundeswehr gebrannt. Sie standen auf einem Werkstattgelände. Drei Fahrzeuge wurden dabei völlig zerstört, drei weitere teilweise. Nachdem ein mutmaßlich bei der Tat aufgenommenes Video auf einem russischsprachigen Telegram-Kanal aufgetaucht war, hieß es von den Ermittlern, man habe auch mögliche russische Drahtzieher im Blick. In der Vergangenheit hatte es in ähnlichen Fällen jedoch schon Bekennerschreiben aus der linksextremen Szene gegeben.

Nach dem Vorfall wurde schnell über Verbindungen zu einem ähnlichen mutmaßlichen Brandanschlag ein Jahr zuvor auf demselben Gelände in Erfurt spekuliert – ebenso wie zu einem ähnlichen Brandanschlag im niedersächsischen Soltau vor rund zwei Wochen. In beiden Fällen handelte es sich um sechs Bundeswehrlastwagen, die auf einem Werkstattgelände geparkt hatten. Ob die drei nun ermittelten Tatverdächtigen mit den vorangegangenen Anschlägen in Verbindung stehen, wollte die Ermittlungsbehörde dem MDR zufolge nicht bestätigen.

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