E-Patientenakte: Viele Krankenhäuser technisch vorbereitet, mehr Zeit gewünscht

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Die Krankenhäuser bereiten sich wie andere Organisationen aus dem Gesundheitswesen auf die für 2025 geplante elektronische Patientenakte vor. Die Anbindung an die Telematikinfrastruktur und weitere Komponenten als Voraussetzung für die ePA seien bereits "flächendeckend implementiert". Das geht aus einer Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) im Auftrag der für die Digitalisierung zuständigen Gematik und der Deutschen Krankenhausgesellschaft hervor. An der repräsentativen Befragung vom November haben 473 Krankenhäuser teilgenommen. Ebenso seien Projektteams gebildet und Mitarbeiter informiert und geschult worden. Technisch sehen sich die Krankenhäuser dabei insgesamt besser vorbereitet als organisatorisch.

Die größten Herausforderungen bestehen laut Umfrage (PDF) unter anderem in der Anpassung der Prozesse und in den gesetzlichen Umsetzungsfristen. Zudem gehe nur knapp die Hälfte der Krankenhäuser davon aus, dass die Softwarehersteller die für die Krankenhausinformationssysteme erforderlichen ePA-Module bis Ende März implementiert haben. "Selbst dann braucht es Zeit, bis die neue Technik voll funktionsfähig ist, um die gesetzlich geforderten Informationen, Arzt- oder Befundberichte in die ePA übermitteln zu können", heißt es vom DKI.

44 Prozent der Krankenhäuser schätzen die Dauer des Rollouts und die Anpassung der Schnittstellen auf bis zu drei Monate. Die Hälfte der Krankenhäuser geht davon aus, dass dies mindestens drei Monate oder ein Jahr dauert, bis die ePA "in allen relevanten Organisationseinheiten" einsatzfähig ist. "Mehr als die Hälfte der befragten Krankenhäuser stuft sich technisch als sehr gut (9 Prozent) oder gut (45 Prozent) auf die ePA vorbereitet ein. Bezogen auf die Hard- und Software können sie den Leistungsumfang zum ePA-Start ab dem 15. Januar 2025 in Gänze oder teilweise anbieten", heißt es vom DKI.

Technisch sehen sich die Krankenhäuser schneller für die ePA gewappnet als organisatorisch.

(Bild: DKI)

Lediglich ein Drittel sehe sich wenig vorbereitet. Aus organisatorischer Sicht gehen 14 Prozent der Krankenhäuser davon aus, dass es länger als ein Jahr dauert, bis die ePA in die Prozesse integriert ist. Nur fünf Prozent gehen davon aus, dass die Umstellung höchstens einen Monat dauert. Insgesamt sehen sich zudem die Psychiatrien besser vorbereitet als die Allgemeinkrankenhäuser – 51 Prozent der Psychatrien sind der Ansicht, technisch gut auf die ePA vorbereitet zu sein, bei den Krankenhäusern sind es 43 Prozent.

Erst kürzlich ging aus einer von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung in Auftrag gegebenen Umfrage hervor, dass bei der Kommunikation mit Krankenhäusern Stillstand herrscht. Demnach funktioniere der Versand digitaler Entlassbriefe von Krankenhäusern lediglich bei 9 Prozent, obwohl sich 80 Prozent der befragten Praxisärzte von diesem Austausch am meisten erwarten. Insgesamt sehen die niedergelassenen Ärzte die Vorgänge und besonders die Kommunikation in Bezug auf den bundesweiten Rollout der elektronischen Patientenakte etwas kritischer. So prognostiziert der Co-Vorsitzende des Hausärzteverbands einen Chaos-Start. Ebenso wird kritisiert, dass die Ärzte verpflichtet sind, die ePA zu befüllen, obwohl die dafür notwendigen Bestandteile wahrscheinlich noch eine Weile in der Beta-Phase verharren.

Ab Mitte Januar 2025 sollen alle gesetzlich Versicherten, die nicht widersprochen haben, die neue Version der elektronischen Patientenakte erhalten. Ab Mitte Februar sollen dann nicht nur die Praxen, sondern auch die Krankenhäuser die ePA befüllen, sofern die Krankenhausinformationssysteme technisch angepasst wurden und eine Befüllung möglich ist. Die Softwarehersteller sind allerdings nicht mehr verpflichtet, die Systeme ab Mitte Februar bundesweit zur Verfügung zu stellen – erst gilt es, die Testphase erfolgreich zu überstehen.

(mack)

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