Die SV Drochtersen/Assel vergrößerte ihren Vorsprung auf Meppen durch einen 2:1-Erfolg im direkten Duell. An der Tabellenspitze entwickelt sich das Meisterschaftsrennen allmählich zu einem Zweikampf mit Spitzenreiter Havelse.
Entscheidende Szene: Maximilian Geißen schockt Meppen in der Nachspielzeit mit dem 2:1-Siegtreffer für D/A. IMAGO/Werner Scholz
Zweikampf mit Havelse? Davon will man in Drochtersen nichts hören. Sportdirektor Sören Behrmann sehe ein "breites Verfolgerfeld mit Mannschaften wie dem SV Meppen, Kickers Emden, Weiche Flensburg und Phönix Lübeck", die die "Qualität haben, oben mit anzugreifen".
Obwohl die Kehdinger ihre bislang erfolgreichste Regionalliga-Saison der Vereinsgeschichte spielen, bleibt man an der Elbe auf dem Boden der Tatsachen. Cheftrainer Oliver Ioannou erklärt, D/A sei kein Favorit im Meisterschaftsrennen, stehe aber mit einer gewissen Berechtigung auf dem zweiten Tabellenplatz. Im Vergleich zur starken Rückrunde der letzten Saison habe sich seine Mannschaft in allen Bereichen noch einmal verbessert. Wofür das Ganze am Ende reicht, vermag der 35-Jährige nicht zu prognostizieren.
Absoluter Wille macht in dieser Saison den Unterschied
"Von Rückschlägen lassen wir uns nicht beeindrucken", so das Statement von Sportdirektor Behrmann nach dem Erfolg gegen den SV Meppen am Freitagabend. D/A münzte den 0:1-Rückstand in einen 2:1-Sieg um - und das ist kein Einzelfall in dieser Spielzeit. Grund dafür sei "die Mentalität und die Bereitschaft der Mannschaft, bis zum Schluss zu kämpfen", fügt Behrmann hinzu.
Trotz einer ausgeglichenen Partie erzielten die Emsländer in der 73. Spielminute die Führung durch Wessels - für D/A ein Weckruf. "Nach dem Gegentreffer waren wir alle auf einmal richtig angeknipst und hatten im Grunde nichts mehr zu verlieren", erzählt Torschütze Justin Plautz. Nur rund 60 Sekunden später war es nämlich sein Freistoß, der die Kehdinger wieder zurück ins Spiel brachte.
"Danach spürte man diese 100-prozentige Überzeugung der Mannschaft, das Spiel noch gewinnen zu wollen", ergänzt der 25-Jährige. Im Schlussakkord des Topspiels brachte Drochtersen ein regelrechtes Powerplay auf den Rasen, was schlussendlich den Weg für den späten Siegtreffer durch Comebacker Maximilian Geißen in der Nachspielzeit ebnete.
In Drochtersen konzentriert man sich auf sich selbst
Mit dem Sieg über den SV Meppen gewann die Spielvereinigung zwei Verfolgerduelle in Folge und erarbeitet sich damit eine komfortable Position auf dem zweiten Tabellenplatz. Obwohl man mit 40 Zählern auf der Habenseite mittlerweile acht Punkte Abstand nach hinten hat, will man in Drochtersen weiterhin nicht von einem Favoritenstatus sprechen.
In Kehdingen schaue man auf sich selbst, auf die eigenen Leistungen und Ergebnisse. Damit wäre man bislang gut gefahren, so Coach Ioannou. Auch Sportdirektor Sören Behrmann sieht darin die Basis des Erfolgs: "Wir erledigen einfach unsere Hausaufgaben. Zudem stimmt die Zusammenarbeit innerhalb des Vereins, mit dem Coach, mit dem Staff und unserem Präsidenten Rigo Gooßen."
Benedict Kurschat