Emma Aicher fuhr weit am Podest vorbei, dafür stand bei der Siegerehrung überraschend die Teamkollegin auf dem Treppchen: Kira Weidle-Winkelmann hat ein selten gewordenes Erfolgserlebnis gefeiert. Bei der Abfahrt in Val d'Isère raste die 29-Jährige als Zweite erstmals seit fast drei Jahren wieder unter die ersten drei im Weltcup – ein Rennen hat sie noch nie gewonnen.
»Das bedeutet mir sehr viel, es war wirklich eine Durststrecke, die letzten Jahre«, sagte Weidle-Winkelmann im ZDF. Mit Startnummer eins war sie auf die Piste gegangen, am Ende war nur die Österreicherin Cornelia Hütter ein wenig schneller. Dritte wurde US-Star Lindsey Vonn. Aicher, die vor einer Woche in St. Moritz gewonnen hatte, kam auf Rang zehn: »Ich habe mich heute schwer getan«, sagte sie.
Weidle-Winkelmann gilt sei Jahren als großes Versprechen, zu erfüllen schien sie es spätestens nach WM-Silber 2021 – herausgefahren auf der »Olimpia delle Tofane«, wo im Februar auch die Olympia-Abfahrt ausgetragen wird. Seit diesem Coup fuhr Weidle-Winkelmann nur viermal auf das Podest, ihre beste Platzierung dabei war ein zweiter Platz im Januar 2022. Bei Olympia kurz darauf wurde sie undankbare Vierte.
Von Aicher abgeschaut
Weidle-Winkelmann schien nicht mehr voranzukommen, »es war wirklich hart, vor allem auch letzte Saison dann mit nochmal einer sauverpatzten WM«, sagte sie jetzt und ergänzte: »Egal, was ich probiert habe, es hat einfach nicht hinhauen wollen.« Nach der vergangenen Saison drückte sie deshalb den Resetknopf, »weil ich gesagt habe, ich habe die Schnauze voll, ich muss irgendwas komplett ändern«. Es scheint gewirkt zu haben.

vor 2 Stunden
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