Donnerstag: Smartphone-Wachstum wegen Android, Streaming-Piraten aufgeflogen

vor 10 Stunden 1

Smartphones halten länger, aber nicht ewig. Nach zwei Schrumpfjahren wächst der Weltmarkt 2024 wieder stark, vorwiegend dank Android. Das muss aber nicht so bleiben. Denn wenn sich die Nutzer einmal eingedeckt haben, rechnen Marktforscher für die nächsten Jahre mit deutlich geringeren Wachstumsraten. Derweil haben Streaming-Piraten durch illegale Streams von Sky, Netflix und anderen Sendern über 250 Millionen Euro monatlich eingenommen. Doch nach zweijährigen Ermittlungen wurde der europäische Piratenring jetzt ausgehoben. Server und Finanzmittel wurden beschlagnahmt, etliche Personen verhaftet. In den USA erinnert die FTC Anbieter vernetzter Geräte daran, dass sie angeben müssen, wie lange sie für Softwareupdates sorgen werden. Die Compliance ist schlecht. Bei fast 89 Prozent der Geräte fehlen entsprechende Angaben. Die Hersteller könnten dadurch gegen das US-Verbraucherschutzrecht verstoßen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

1,24 Milliarden neue Smartphones werden 2024 weltweit ausgeliefert worden sein, schätzen die Marktforscher von IDC. Das ist ein Zuwachs von 6,2 Prozent. In den beiden vorangegangenen Jahren ist der Weltmarkt geschrumpft. Dabei habe sich Nachfrage nach neuen Geräten aufgestaut, der dieses Jahr den Markt wachsen lasse, sagt IDC. Das Wachstum des laufenden Jahres ist fast ausschließlich auf Android-Smartphones zurückzuführen, von denen 7,6 Prozent mehr ausgeliefert werden. Dieses Wachstum ist besonders in Regionen außerhalb Europas, Japans und Nordamerikas stark. Bei iPhones sehen die Marktforscher lediglich 0,4 Prozent mehr verkaufte Geräte als 2023: Smartphone-Absatz wächst dank Android.

Europäische Polizeibehörden haben eine internationale Bande von Streaming-Piraten auffliegen lassen, deren IPTV-Plattformen von mehr als 22 Millionen Nutzern besucht wurden. Die illegal kopierten Video-Streams namhafter TV-Sender und großer Streaming-Dienste haben laut Polizeiangaben über 250 Millionen Euro pro Monat generiert. Doch jetzt wurde eine Vielzahl von Websites sowie Server beschlagnahmt und einige Verdachtspersonen in Kroatien verhaftet. Neben IT-Geräten wurden auch Kryptowährungen im Wert von über 1,65 Millionen Euro sowie 40.000 Euro Bargeld konfisziert. Das ist aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein der Fernsehpiraterie: Italiens Polizei hebt illegale Streaming-Plattformen mit Millioneneinnahmen aus.

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Für 89 Prozent vernetzter Geräte geben deren Hersteller auf den Produktwebpages nicht an, wie lange sie Softwareupdates bereitstellen werden. Das hat die US-Handelsbehörde FTC in einer Stichprobe 184 verschiedener vernetzte Geräte festgestellt, von Überwachungskameras über Türschlösser und Waschmaschinen bis zu Hörgeräten. Bei 163 Geräten (88,6 Prozent) fehlten Angaben über die Dauer der Unterstützungslaufzeit ab Marktauftritt oder ein Ablaufdatum. Damit verstoßen die Anbieter wahrscheinlich gegen US-Verbraucherschutzrecht, wenn die Geräte aufgrund fehlender Updates nicht mehr so funktionieren, wie die Werbung verspricht: Vernetzte Geräte verletzten meistens US-Verbraucherschutz.

Weiterer juristischer Erfolg für die Musikindustrie im Streit über die Webseite youtube-dl.org und die darüber einst verlinkte Programmbibliothek Youtube-DL für MP3-Downloads: Das Hanseatische Oberlandesgericht hat die Berufung des zuständigen Host-Providers Uberspace zurückgewiesen. Damit bestätigt die höhere Instanz das umkämpfte Urteil des Landgerichts Hamburg. Dieses entschied 2023, dass die Mainzer Firma youtube-dl.org nicht länger hosten darf, denn die verlinkte Software erlaube es Stream-Ripping-Diensten, Musik von lizenzierten Plattformen wie YouTube unter Umgehung technischer Schutzmaßnahmen – und damit rechtswidrig herunterzuladen. Diesem Urteil folgt das OLG Hamburg: Uberspace haftet wegen Hosting von Youtube-DL.

In der heutigen Ausgabe der #heiseshow geht es unter anderem um ein in Australien geplantes Gesetz, das Social Media erst ab 16 Jahren erlaubt. Dabei sollen Plattformen zur Altersverifikation verpflichtet werden. Könnte das Modell auch für andere Länder interessant sein? Hierzulande will Wero als neuer europäischer Zahlungsdienst PayPal Konkurrenz machen. Hinter dem Dienst stehen europäische Banken und Zahlungsdienstleister. Kann Wero eine echte Alternative zu PayPal werden? Zudem besprechen wir Anthropics neues Protokoll zur Vernetzung von KI-Chatbots. Welche Vorteile bringt dieser offene Standard? Das sind die Themen heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: Social Media erst ab 16, Wero als Paypal-Ersatz, KI-Schnittstelle.

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(fds)

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